Was bedeutet das für die betroffenen Spieler?
Marco Högers Versetzung auf Zeit in die zweite Mannschaft ist kein unüblicher Vorgang im Profigeschäft. Allerdings sind die Umstände ungewöhnlich und werfen ein schlechtes Licht auf Höger. In der Regel erfolgen solche "Bestrafungen" wegen schlechter Trainingsleistungen oder dem Eindruck mangelhafter Einstellung.
Höger wird von Heldt jedoch vorgeworfen, dem Verein gegenüber nicht loyal zu sein. Das habe ein Gespräch mit dem Spieler ergeben. Höger hat somit kaum Chancen, sich zu rehabilitieren. Was soll sich in dieser einen Woche ändern? Selbst wenn sich Höger einsichtig zeigen sollte, ist seine Zeit auf Schalke wohl zu Ende.
Bei Kevin-Prince Boateng konnte man in den letzten Wochen den Eindruck gewinnen, dass er seinen Rauswurf geradezu provoziert. Boateng zeigte schwache Leistungen auf dem Platz und war gegen die Appelle von Di Matteo und Heldt nach mehr Leidenschaft offenbar immun. Zudem gab es wiederkehrende Gerüchte, wonach seine Frau Melissa Deutschland wieder verlassen möchte.
Boateng spaltet die Fans, die Mehrheit hat ihn aber schon länger auf dem Kieker. Er ist kein Bauernopfer, die Bosse wollen sich von Boateng nur nicht länger auf der Nase rumtanzen lassen. Mit 28 ist er im besten Profialter und eigentlich auch in der Lage, viele Mannschaften besser zu machen. Er wird auch einen ambitionierten Klub finden, der aber vermutlich nicht aus Deutschland kommt.
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Für Sidney Sam ist der Rauswurf der Gipfel einer schrecklichen Zeit auf Schalke. Nach einer sehr guten Saison bei Bayer Leverkusen konnte er sich vor Angeboten aus der Bundesliga kaum retten, Heldt machte den Deal seinerzeit sehr früh fix.
Nach einem vernünftigen Start fiel Sam Anfang Oktober 2014 zum ersten Mal wochenlang wegen muskulärer Probleme aus. Eine Oberschenkelverletzung und ein Muskelfaserriss zwangen ihn im Laufe der Saison zu weiteren Pausen. Insgesamt fehlte der 27-Jährige knapp vier Monate. Seine Bilanz ist ernüchternd: kein Tor und nur eine Torvorlage in elf Bundesligaspielen.
War Sam vor einem Jahr noch einer heißesten Spieler der Liga, ist er im Frühjahr 2015 nicht einmal mehr Mitläufer auf Schalke. Heldt sprach ihm die positive Aura ab und unterstellte ihm, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen. Sam wird zwei Schritte zurückgehen müssen. Seine Zukunft liegt in der Bundesliga, für die großen Klubs ist er aber derzeit keine Option.
Was will Schalke damit bewirken?
In welchem Licht steht Horst Heldt?