Ist die Besetzung des Sturms nicht zu dünn?
Die Sachlage ist klar: Pierre-Emerick Aubameyang ist fit und aufgrund seiner Torquote die klare Nummer eins im Angriff. Hierarchisch folgt Adrian Ramos, der allerdings noch eine ganze Weile brauchen wird, bis er wieder vollständig hergestellt ist und die nötige Wettkampfhärte erlangt hat.
Marvin Ducksch, dessen Leihe zum SC Paderborn 07 durch zwei Mittelfußbrüche jäh gestoppt wurde, laboriert noch an den Folgeerscheinungen und spielt in Tuchels Planungen offensichtlich keine Rolle.
Ob sich der 21-Jährige, dessen Vertrag bis 2018 läuft, nach seiner Rückkehr mit einem Stammplatz bei der U23 in der Regionalliga zufrieden geben wird, scheint wenig realistisch. Allzu viele Alternativen dürfte Ducksch aufgrund seiner Krankenakte, in Paderborn war er zudem für mangelnden Trainingsfleiß kritisiert worden, aller Voraussicht nach aber nicht in der Hinterhand haben.
Inwiefern Marco Reus eine Option für den Angriff darstellt, ist noch nicht endgültig absehbar. Tuchel ließ ihn - allerdings auch mangels Alternativen - bei der Asien-Tour zweimal in vorderster Front auflaufen, in Bochum fungierte er an der Seite von Aubameyang als Doppelspitze. Bei diesem Experiment, beide boten sich häufig in der Breite an und vernachlässigten das Zentrumsspiel, besteht jedoch noch reichlich Luft nach oben.
Nach dem Abgang von Ciro Immobile meinte Zorc: "Es gibt keine absolute Notwendigkeit, einen neuen Spieler zu verpflichten, aber wir haben den Markt wie immer im Blick." Ramos' Chancen sind durch den Immobile-Transfer und die Ankunft Tuchels jedenfalls rasant gestiegen, der Coach versuchte bereits zu Mainzer Zeiten vergeblich, den Kolumbianer an den Bruchweg zu holen.
Dortmund muss darauf hoffen, dass die Belegschaft in diesem Mannschaftsteil gesund bleibt. Bei derzeitigem Stand würde ein Ausfall gerade von Aubameyang nach Schließung des Transferfensters sehr schmerzhaft sein.
Andererseits: Verletzt sich niemand und steht Ramos Ende August voll im Saft, ist die Besetzung des Sturms durchaus ausreichend. Tuchel hat sich derzeit noch eine Findungsphase verordnet und probiert mehrere Herangehensweisen aus. Nicht auszuschließen, dass er im Laufe der Transferperiode noch eine Verstärkung im Angriff für sinnvoll erachtet - besonders wahrscheinlich ist dies allerdings nicht.
Denn die zahlreichen Gerüchte, Jordan Ayew vom FC Lorient, Aleksandar Mitrovic vom RSC Anderlecht oder Obbi Oulare vom FC Brügge wurden oft genannt, liefen bislang allesamt ins Leere.
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