Gehen, bleiben, ja, halt, nein, aha...

Von SPOX
Nicht überall lief's in der Hinrunde wie geschmiert...
© getty
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Fehlentscheidung der Hinrunde: Leon Andreasens Hand-Tor

Es ist der 9. Spieltag. Hannover spielt in Köln. Es läuft die 38. Minute. Die Gastgeber sind die bessere Mannschaft, 96 läuft hauptsächlich hinterher. Dann aber eine Standardsituation für die Gäste aus Niedersachsen. Kiyotake bringt den Eckball von rechts herein, über FC-Schlussmann Horn kommt der Ball zu Andreasen, der ihn mit dem rechten Unterarm ins Tor bugsiert.

Schiedsrichter Dankert konnte das Handspiel nicht erkennen und entscheidet auf Tor für Hannover. Das Tor zählt. Die Kölner protestieren freilich erbittert, Andreasen lässt sich feiern.

Es bleibt das einzige Tor an diesem Nachmittag. Köln verliert aufgrund der unfairen Aktion des dänischen Mittelfeldspielers und der falschen Einschätzung Dankerts und seiner Kollegen.

Danach wird wie immer nach krassen Fehlentscheidungen erregt diskutiert. Andreasen versucht sich irgendwie rauszureden, die an sich sehr übersichtliche Szenerie als heilloses Kuddelmuddel darzustellen: "Ich spüre, dass mich etwas am Arm trifft. Es geht alles sehr schnell, der Torwart war auch dran."

Schiedsrichter Dankert ist nach der Partie konsterniert: "Nach dem Studium der Bilder muss man sagen, dass das auf diesem Niveau nicht passieren darf, solche Fehler zu machen."

Andere stimmen den Abgesang auf Fairness, Ehrlichkeit und Kameradschaft an.

Der Kontrollausschuss des DFB ermittelt wegen des Verdachts des "krass sportwidrigen Verhaltens" gegen Andreasen, sieht aber letztlich von einer Bestrafung ab. In der Begründung heißt es: Dankert hätte Andreasen schon befragen und der Spieler den Schiedsrichter anlügen müssen, um den Tatbestand als erfüllt zu werten.

Ziemlich viel Heckmeck also um einen ziemlich simplen Vorgang, der am Ende irgendwie alle nicht gut dastehen lässt. Köln hat keine Punkte, Andreasen ein angekratztes Image, Dankert muss sich einen Blinden nennen lassen und öffentlich zu Kreuze kriechen und der DFB-Kontrollausschuss verschwendet seine Zeit.

Da ist die Gelegenheit doch günstig, mal wieder an den Videobeweis zu erinnern. Der wäre auch keine Garantie für die absolute Gerechtigkeit, würde aber doch einiges an Ärger und Arbeit ersparen.

Gleichzeitig könnte von ihm eine erzieherische Wirkung ausgehen: Wer vermag schon zu sagen, wie viele Sünder gleich ein vollumfängliches Geständnis ablegen würden - wohl wissend, Sekunden später von messerscharfen TV-Bildern entlarvt zu werden? Und mal ganz blauäugig geträumt: Vielleicht würde der eine oder andere den Scheiß gleich bleiben lassen.

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