Mit Akupunktur und Fonds-Geschacher

Von SPOX
Nadiem Amiri gelang am 14. Spieltag gegen Gladbach sein erstes Bundesligator
© getty

Es kann auf dem Weg zum Profi nicht schaden, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Denn der Weg aus der Jugend in die Bundesliga ist beschwerlich. Beispiele wie die von Nadiem Amiri, Alexander Hack oder Yanni Regäsel zeigen, dass sich Beharrlichkeit lohnt und manchmal auch der Zufall hilft. Fünf überraschende Newcomer der Hinrunde.

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Die Explosion von Nadiem Amiri (TSG Hoffenheim)

Im Sommer sah die Bild in Nadiem Amiri schon den "neuen Roberto Firmino". Mächtig viel Last auf den Schultern des erst 19-Jährigen, der in Zukunft aber tatsächlich so etwas wie der Nachfolger des nach Liverpool abgewanderten Brasilianers werden könnte. Doch dafür braucht es Geduld. Einerseits vom Spieler selbst, andererseits auch von denen, die Amiri auf seinem Weg begleiten.

Dieser Weg führte ihn im Jahr 2012 von Waldhof Mannheim in die Jugend der TSG Hoffenheim. Nicht mal drei Jahre später feierte Amiri im Februar dieses Jahres mit nur 18 Jahren sein Bundesliga-Debüt. Weitere Kurzeinsätze folgten. Nach der Sommervorbereitung fand der Deutsch-Afghane aber keinen Platz im Profi-Kader und schnürte die Schuhe bis Mitte Oktober meist in der Regionalliga.

Erst am zehnten Spieltag gegen den HSV, dem letzten Spiel von Markus Gisdol auf der Bank der TSG, stand Amiri im Kader der Profis und bekam auch ein paar Minuten Spielzeit. Gisdols Nachfolger Huub Stevens behielt den mittlerweile 19-Jährigen im Kader und schenkte ihm schnell das Vertrauen in der Startelf. Beim 3:3 gegen Gladbach explodierte Amiri. Die ersten beiden Tore der TSG bereitete er vor, den dritten Treffer erzielte Amiri selbst. Da dürfte sich der eine oder andere im Stadion oder vor dem Fernseher tatsächlich an Firmino erinnert gefühlt haben.

"Ich wurde genadelt"

Die Fußball-Experten des Landes waren jedenfalls aus dem Häuschen und vom einen auf den anderen Tag stand Amiri im Rampenlicht. "Ich danke der Mannschaft, die gesagt hat, ich soll frech sein. Ich hoffe, dass ich das zurückgezahlt habe", sagte er nach der Partie, die ihm aber auch Schmerzen bereitet hatte: "Ich habe gemerkt, dass die Wade zumacht. Deshalb wurde ich in der Pause genadelt - also akupunktiert".

In den kommenden Wochen wird es die Herausforderung aller Beteiligter sein, die Unbekümmertheit des mittlerweile 19-Jährigen zu erhalten und Rückschläge richtig einzuordnen. Denn im Abstiegskampf wird es für einen jungen Spieler nicht einfach werden, sich zu entfalten. Aber zumindest hat er sein Potenzial schon angedeutet, mit dem er dem Offensivspiel der Hoffenheimer unter Stevens neues Leben einhauchen könnte.

Der Holländer hat jedenfalls Gefallen an den Fähigkeiten seines Spielers gewonnen. Gegen Ingolstadt stand Amiri zum dritten Mal in Folge in der Startelf. "Herr Stevens hat natürlich wahnsinnig viel Erfahrung. Ich spüre das Vertrauen von ihm, er verlangt immer alles, auch im Training. Er will, dass wir mit Herz und Leidenschaft spielen", sagt der U20-Nationalspieler.

Seite 1: Die Explosion von Nadiem Amiri (TSG Hoffenheim)

Seite 2: Alexander Hacks kurze Wartezeit (Mainz 05)

Seite 3: Der harte Robert Bauer (FC Ingolstadt)

Seite 4: Yanni Regäsel: Unsportlich? (Hertha BSC)

Seite 5: Mijat Gacinovic und das Transfer-Geschacher (Eintracht Frankfurt)

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