Welche Neuen helfen wirklich weiter?

Von SPOX
Die vielleicht namhaftesten Neuzugänge: Hamit Altintop, Askan Dejagah, Bojan Krkic (v.l.)
© getty

In der letzten Woche des Transferfensters haben die Bundesligisten noch einmal zugeschlagen. Während sich einige Klubs punktuell verstärkten, krempelte Darmstadt quasi das gesamte Team um. SPOX beleuchtet die wichtigsten Last-Minute-Transfers und schätzt jeweils die Situation ein.

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Ashkan Dejagah (von Al-Arabi zu Wolfsburg, ablösefrei)

Es gibt Transfers, die sich schon im Vorfeld abzeichnen. Oder welche, die bei der Verkündung irgendwie nicht die ganz große Überraschung sind. Dejagah gehört nicht zu diesen Transfers. Der 30 Jahre alte Offensivspieler kam vom katarischen Erstligisten Al-Arabi Sports Club zurück zu den Niedersachsen, ablösefrei, erst einmal bis Saisonende.

"Ich freue mich wahnsinnig, wieder hier in Wolfsburg zu sein, und bin heiß auf die Bundesliga. Der VfL befindet sich momentan in einer schwierigen Situation und ich will helfen, dass wir da schnellstmöglich rauskommen", sagt Dejagah selbst. Inwiefern der Außenspieler, der schon von 2007 bis 2012 bei den Wölfen kickte, wirklich eine Verstärkung ist, bleibt ob seiner physischen Verfassung abzuwarten. Dejagahs große Zeit ist vorbei, und was die Wolfsburger mit ihm wollen, ist nicht so ganz klar.

In den vergangenen Jahren war von ihm kaum mehr etwas zu hören. Das begann sogar schon zu VfL-Zeiten, als er vor seinem Abgang nur noch Ersatz war, ging in Fulham weiter und endete nun im Katar, wo er zuletzt nicht mal mehr im Kader stand. Sprich: Die Wölfe holen einen Spieler, dem es gänzlich an Spielpraxis fehlt. Sportdirektor Olaf Rebbe baut vor allem auf Dejagahs Erfahrung. Es wird spannend sein, zu sehen, wie er sich wirklich einbringen kann. Spotlight on!

Bojan Krkic (von Stoke zu Mainz, Leihe)

Mit Bojan Krkic kommt ein Offensivkünstler, der einst als größtes Talent im Fußball gehandelt wurde - und sich nun bei Stoke City um Spielzeit bewerben muss. Der Weg des Spaniers war lang und beschwerlich, an seine Debütsaison konnte er dabei nie wirklich anknüpfen. Ob er den Rheinhessen also weiterhelfen kann, wird sich noch zeigen müssen. Hier geht's zum Porträt: Vom neuen Messi zum neuen Malli.

Robin Quaison (von Palermo zu Mainz, Ablöse: 2,5 Mio. Euro)

Am Deadline Day sorgten die Nullfünfer noch einmal für eine kleine Überraschung. Wenige Tage zuvor hatten die Mainzer erst die Verpflichtung von Bojan Krkic bekanntgegeben, der Yunus Malli ersetzen soll. Allerdings: Bojan ist nur bis Saisonende ausgeliehen. Deshalb schnappten sich Rouven Schröder und Co. auch noch Robin Quaison von US Palermo.

Rund zwei Millionen Euro soll der offensive Mittelfeldspieler gekostet haben, der somit quasi schon der Nachfolger von Bojan Krikic sein soll. "Robin Quaison hat bei seinen Stationen in Schweden und Italien auf sich aufmerksam gemacht", so Schröder: "Er hat sich in der Serie A durchgesetzt und verfügt mit 23 Jahren schon über eine gewisse Erfahrung, ist aber dennoch ein Spieler mit einer Entwicklungsperspektive." Seit 2014 kickt Quasion in Palermo, kam in 66 Spielen auf sieben Tore.

Wirklich überzeugt hat er dort nicht. Dennoch passt sein Spielertyp sehr gut zu den Rheinhessen: Für Trainer Martin Schmidt ist Quaison ein "physisch starker, antrittsschneller und dynamischer Spieler, der in der Offensive alle Positionen besetzen kann, auf dem Flügel wie auch im Sturmzentrum. Er ist der Typ Umschaltspieler, der mit seinen Anlagen sehr gut zu unserem offensiven Spielstil passt." Mit der in Mainz herausragenden Entwicklungs-Umgebung könnte Quaison mittelfristig zu einem ernstzunehmenden Gegenspieler in der Bundesliga werden - so, wie zuvor schon Pablo De Blasis oder Jhon Cordoba.

Marius Wolf (von Hannover zu Frankfurt, Leihe)

Der 21-jährige Rechtsaußen Marius Wolf kommt vom Zweitligatabellenführer Hannover 96 als Leihspieler mit Kaufoption zur Eintracht. Bei 96 kam er zuletzt nur im Regionalligateam zum Einsatz. Seine Geradlinigkeit und Dynamik, die er vor allem bei 1860 München unter Beweis stellen konnte, brachte ihm schon vor einem Jahr das Interesse einiger Bundesligisten ein.

Er wurde auch auf der Rechtsverteidigerposition getestet. Vom Spielertyp her eignet er sich daher hervorragend, um in Kovacs System mit Dreierkette den rechten Schienenspieler zu geben und wird damit vor allem Timothy Chandler Druck machen.

Moritz Leitner (von Lazio zu Augsburg, Ablöse: 2 Mio. Euro)

Der 24-jährige Ex-Dortmunder Moritz Leitner schließt sich nach seinem missglückten Ausflug in die Serie A mit nur 13 Einsatzminuten bei Lazio Rom dem FCA an. Dort war er schon 2011 für ein halbes Jahr als Leihspieler. Er dürfte also hoffen, in vertrautem Umfeld wieder zu alter Stärke zu finden und sein bei den spärlichen BVB-Einsätzen durchaus durchschimmerndes Potential als Spielgestalter im zentralen Mittelfeld endlich entfalten zu können.

Leicht wird das jedoch nicht, die Konkurrenz ist mit Spielern wie Kohr, Moravek, Koo oder Kacar in der Zentrale nicht gerade gering.

Leon Bailey (von Genk zu Leverkusen, Ablöse: 13,5 Mio. Euro)

Nach langem Transferpoker meldete Bayer Vollzug: Leon Bailey wird sich der Werkself mit sofortiger Wirkung anschließen. Der Linksaußen wechselt für 13,5 Millionen Euro vom KRC Genk an den Rhein und könnte dort mittelfristig Nationalspieler Julian Brandt ersetzen. Im Kampf um den jungen Mann setzte sich Bayer gegen zahlreiche Konkurrenten durch. So unumstritten sein Talent ist, so umstritten ist das Umfeld des 19-Jährigen. Hier geht's zum Porträt: Der neue Stern unterm Bayer-Kreuz.

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