Ist Wagner der richtige Stürmertyp für den FC Bayern?
Andreas Lehner: Wagner hat in den letzten beiden Saisons in der Bundesliga zweistellig getroffen, er hat internationale Erfahrung gesammelt und ist Nationalspieler. Er ist körperlich stark, kann Bälle behaupten und er bringt die richtige Mentalität mit. Das sind gute Voraussetzungen, um es auch bei Bayern zu packen.
Marcus Blumberg: Was für einen Stürmertyp brauchen denn die Bayern? Den Typ Lewandowski gibt es jetzt nicht in Massenproduktion, er ist nahezu einzigartig. Ein Backup muss zwangsläufig ein anderer Typ sein. Wagner verkörpert für mich die Option Brechstange mit seinen 1,94 Metern Körpergröße. Er könnte der Abnehmer der Flanken werden, die derzeit oft ziellos durch den Strafraum segeln. Ob es technisch reicht, erscheint mir jedoch fraglich. Den Ball abschirmen kann er - und torgefährlich ist er zweifelsohne auch.
Jochen Rabe: Bayern braucht vor allem einen Typen: einen Qualitätsspieler. Und zu dem hat sich Wagner in den letzten Jahren entwickelt. Natürlich wäre es absolut perfekt, einen Angreifer zu bekommen, der auch mal auf den ebenfalls dünn besetzten Außen rankönnte. Aber wenn ein reiner Mittelstürmer zu haben wäre, der abschlussstark, robust und selbstbewusst ist, den Wechsel trotz der bekannten Vorzeichen aber gerne machen würde, muss man zugreifen. Dann ist er der Richtige.
Stefan Petri: In seinem ersten Aufenthalt bei den Bayern war Wagner durchaus umstritten, am Ball oft einfach zu hölzern und unbeholfen. Die Stärken, die er mitbringt, stehen dem derzeitigen FCB aber durchaus gut zu Gesicht: körperlich stark, eine enorme Präsenz im Strafraum, gutes Kopfballspiel. Er wird nicht für schnelle Konter geholt, sondern auch für die letzten 15 Minuten, wenn die Bayern aus einem 1:1 noch ein 2:1 machen wollen. In solchen Situationen würde er auch gut als zweiter Mann neben Lewy passen.