Arne Maier von Hertha BSC im Interview: "Ich führe ein ganz normales Teenagerleben"

Von Robin Haack
Arne Maier spielte in dieser Saison jedes Bundesligaspiel über die vollen 90 Minuten.
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SPOX/Goal: Inzwischen sind Sie wichtiger Bestandteil der Mannschaft. An welchen Moment erinnern Sie sich besonders gern zurück?

Maier: Jedes Spiel, in dem ich auf dem Feld stehen darf, ist etwas Besonderes für mich. Es ist eine große Ehre, tatsächlich in der Bundesliga spielen zu dürfen. Hervorstechende Highlights waren der 2:0-Sieg gegen den FC Bayern und der Sieg beim HSV, bei dem ich meine erste Torvorlage liefern konnte.

SPOX/Goal: Wie haben Sie das Spiel gegen Bayern im ausverkaufen Olympiastadion erlebt?

Maier: Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und unsere Chancen konsequent genutzt. In der Schlussphase haben wir uns auch vom Publikum tragen lassen, sind gelaufen bis zum Umfallen und haben uns in jeden Zweikampf geworfen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, nach diesem Wahnsinnsspiel mit den Fans in der Kurve zu stehen und zu feiern. Das war einfach nur geil.

Arne Maier und die Hertha besiegten die Bayern im Heimspiel.
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Arne Maier und die Hertha besiegten die Bayern im Heimspiel.

Arne Maier über Verletzungen: "Albtraum eines jeden Fußballers"

SPOX/Goal: Gab es in Ihrer Jugend Momente, in denen Sie bangen musstest, den nächsten Schritt zu schaffen?

Maier: Durch meine Verletzungen hatte ich damals schon ein wenig Sorge, den Anschluss zu verpassen.

SPOX/Goal: Aufgrund von Rückenschmerzen, die im Endeffekt durch eine Fehlstellung des Kiefers verursacht worden sind, sind Sie zwischenzeitlich mehr als ein halbes Jahr ausgefallen.

Maier: In dieser Phase wusste ich nicht, was los war. Ich wusste nicht, was mit meinem Körper nicht stimmt. Zwischenzeitlich ging es besser, doch nach ein paar Spielen kamen die Schmerzen zurück. Als ein Spezialist dann herausgefunden hat, woher meine Schmerzen kommen, war ich sehr erleichtert.

SPOX/Goal: Befürchtet man in solchen Momenten, dass der Traum von der Fußballkarriere platzen könnte?

Maier: Auf jeden Fall. Man muss klar sagen, dass Verletzungen der Albtraum eines jeden Fußballers sind. Aktuell bin ich zum Glück beschwerdefrei und kann befreit in die Zukunft schauen.

SPOX/Goal: Heute gehören Sie bei Hertha BSC zum Stammpersonal und den Fanlieblingen. Doch mit 13 Jahren hätten Sie den Klub fast verlassen.

Maier: Damals waren auch andere Klubs an mir interessiert und ich habe zusammen mit meiner Familie überlegt, was das Beste für mich ist. Heute kann ich sagen, dass es auf jeden Fall die richtige Entscheidung war, in Berlin zu bleiben.

SPOX/Goal: Unter anderem sollen Manchester United, Ajax Amsterdam und der FC Bayern an Ihnen interessiert gewesen sein. Wie geht man in so jungen Jahren damit um?

Maier: Natürlich war es auf der einen Seite ein cooles Gefühl, dass so große Klubs Interesse an mir hatten. Andererseits war ich erst 13 Jahre alt, hatte in Berlin meine Schule, meine Familie und meine Freunde, weswegen ich mich damals gegen einen Wechsel entschieden habe.

SPOX/Goal: Kommen wir von der Vergangenheit zur Zukunft: Welche Spieler haben Sie im Kopf, wenn Sie an die Nationalmannschaft der Zukunft denken?

Maier: Zu allererst an Kai Havertz. Ich kenne ihn schon seit einigen Jahren, bin gut mit ihm befreundet und habe seine Entwicklung genau verfolgt. Doch es gibt nicht nur Havertz, auch Spieler wie Thilo Kehrer haben viel Potenzial und können in der Nationalmannschaft eine wichtige Rolle einnehmen.

Arne Maier über Nationalelf: "Das ist der Traum"

SPOX/Goal: Was ist mit Arne Maier?

Maier: (lacht) Natürlich will jeder von uns irgendwann für die A-Nationalmannschaft spielen - auch ich. Das ist der Traum.

SPOX/Goal: Im Vereinsfußball liegt Ihre Zukunft in Berlin. Anfang des Jahres haben Sie Ihren Vertrag langfristig verlängert. Warum ist die Hertha der ideale Klub für Sie?

Maier: Berlin und Hertha sind meine Heimat, der Trainer vertraut mir, ich bekomme viele Einsätze und darf mich entwickeln und verbessern. Wir spielen ansehnlichen Fußball und stehen in der Tabelle momentan gut da. Bei Hertha sind alle Voraussetzungen gegeben, um erfolgreich zu sein.

SPOX/Goal: Sie sind auf dem Platz schon einigen Spielern begegnet. Wer hat Sie am meisten beeindruckt?

Maier: Ich habe schon fast alle Spieler im Fernsehen gesehen und genau beobachtet. Wenn man dann aber mit Spielern wie Franck Ribery und Arjen Robben auf dem Platz steht, ist das schon etwas ganz Besonderes.

SPOX/Goal: In einem Interview haben Sie erzählt, dass Julian Draxler eines Ihrer Vorbilder sei. Warum?

Maier: Als Kind habe ich im Fernsehen gesehen, wie er für Schalke im DFB-Pokal gegen Nürnberg getroffen hat und war sofort begeistert. Auf dem Platz hat er eine überragende Qualität und neben dem Platz wirkt er sympathisch und strahlt Lockerheit aus. Er ist ein super Typ, den ich bewundere. Bei mir in der Wohnung hängt sogar ein Trikot von ihm.