Bei strahlendem Sonnenschein spricht Maier zudem über seine Idole und Momente, in denen sein großer Traum von einer Profikarriere zu platzen drohte.
Arne Maier über Dardai: "Natürlich ist unserer Beziehung gut"
SPOX/Goal: Arne, zusammen mit Ihrem Kumpel Palko haben Sie schon als Kind regelmäßig im Garten der Dardais gekickt. Wie haben Sie diese Zeit in Erinnerung?
Arne Maier: Es war eine sehr schöne Zeit. Wir sind damals auf dieselbe Schule gegangen. Auch heute sind wir noch gute Freunde, aber man merkt in der täglichen Arbeit, dass wir älter geworden sind.
SPOX/Goal: Wie sah Ihre Freundschaft aus?
Maier: Mit 15 war ich zum Beispiel mit Palko und seinen Eltern im Urlaub. Mit ein paar anderen Mitspielern wie Dennis Smarsch oder Nikos Zografakis sind wir nach Ungarn gefahren.
SPOX/Goal: Wie würden Sie Ihre Beziehung zu Pal Dardai beschreiben?
Maier: Natürlich ist unsere Beziehung sehr gut. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, wir kämen nicht gut miteinander aus, dennoch wird Sportliches und Privates getrennt. Nur weil ich ihn schon länger kenne und mit seinem Sohn befreundet bin, habe ich keine Vorteile. Er behandelt alle Spieler gleich.
SPOX/Goal: Unter Dardais Führung läuft es in der Bundesliga aktuell überragend für Sie. Nach dem guten Saisonstart ist die Euphorie in Berlin riesig. Was macht Ihr Team so besonders?
Maier: Mit Fabian Lustenberger, Per Skjelbred, Salomon Kalou oder Vedad Ibisevic haben wir einige erfahrene Spieler dabei. Mit Leuten wie Maxi Mittelstädt, Jordan Torunarigha, Palko und mir auf der anderen Seite aber auch viele junge. Diese Mischung macht es im Moment aus. Trotz der Altersunterschiede verstehen wir uns alle gut. Das ist der Schlüssel.
SPOX/Goal:Wie kann man sich die Rollenverteilung im Team vorstellen?
Maier: Es ist nicht so, dass die jungen Spieler nur Spaßvögel sind und die älteren das Sagen haben. Auch einige der Routiniers sind wirklich lustig. Der größte Spaßvogel ist wahrscheinlich Alex Esswein, der inzwischen ja auch schon zu den Älteren gehört. Er ist ein extrem witziger Kerl. Klar ist aber auch: Wenn es ernst wird und mir ein erfahrener Spieler etwas sagt, dann halte ich mich natürlich daran. In solchen Situationen hat man als junger Spieler Respekt.
SPOX/Goal: Nach dem guten Saisonstart stehen Sie aktuell auf Rang fünf. Was ist in dieser Saison möglich?
Maier: Es ist auf jeden Fall mehr möglich als in der vergangenen Saison. Wir haben uns viel vorgenommen und sind sehr gut in die Spielzeit gestartet.
SPOX/Goal: Sie kommen aus der Hertha-Jugendakademie, gelten als das kommende Aushängeschild des Vereins und so ziemlich jeder schwärmt von Ihrem Spiel. Wie erleben Sie diesen Hype?
Maier: Es ist immer ein schönes Gefühl, gelobt zu werden. Doch egal, wie sehr ich derzeit vielleicht gelobt werde - auf dem Platz hilft mir das nicht. Dort bin ich auf mich allein gestellt, muss jedes Mal an meine Grenzen gehen und darf mich nicht ausruhen. Ich möchte aber betonen, dass ich diese Quälerei mag. Ich spiele bei meinem Herzensklub und lebe meinen Traum.
SPOX/Goal: Gibt es auch negativen Druck, der damit einhergeht?
Maier: Noch spüre ich keinen Druck, sondern kann alles genießen. Vielleicht kommt der Druck später in meiner Karriere.
SPOX/Goal: Haben Sie im Zuge des Erfolgs auch Respekt, da Sie wissen, wie schnell es wieder bergab gehen kann?
Maier: Natürlich, im Fußball kann ganz schnell alles vorbei sein. Manchmal ist man an einem Tag noch der gefeierte Held und schon wenig später der Sündenbock.
SPOX/Goal: Schon mit 19 stehen Sie in der Öffentlichkeit. Gibt es überhaupt noch Phasen, in denen Sie einfach ein "normaler" Teenager sein können?
Maier: Wenn ich durch Berlin gehe, werde ich jetzt tatsächlich häufiger erkannt und angesprochen. Anfangs war es noch ungewohnt, doch inzwischen ist es normal. Ich treffe mich trotzdem weiter mit meinen Kumpels und führe ein ganz normales Teenagerleben. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich in der Öffentlichkeit verstecken muss.
SPOX/Goal: Mit 16 haben Sie erstmals mit den Profis trainiert. Wie haben Sie diesen Tag in Erinnerung?
Maier: Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, es war etwas sehr Besonderes für mich. Auch Florian Baak durfte damals das erste Mal mittrainieren und wir waren beide unglaublich nervös. Wir standen ja plötzlich nicht mehr mit Gleichaltrigen, sondern mit gestandenen Bundesligaprofis auf dem Platz. Da waren Legenden wie Champions-League-Sieger Kalou dabei, die ich zuvor nur aus dem Fernsehen kannte.