Mit sieben Champions-League-Toren ruft Erling Haaland diverse Top-Klubs auf den Plan - wohl auch die Bayern. Ein früherer Trainer spricht sich bei Goal und SPOX gegen diesen Transfer aus.
Alf Ingve Berntsen, der Erling Haaland in der Jugend von Bryne FK neun Jahre lang trainierte, ist der Meinung, dass ein Transfer des norwegischen Ausnahmetalents von RB Salzburg zum FC Bayern München zu früh käme. "Die taktischen Anforderungen bei Bayern und Liverpool wären aktuell noch zu hoch", sagte der 54-Jährige im exklusiven Gespräch mit SPOX und Goal.
Ein Wechsel zum deutschen Rekordmeister sei zudem aufgrund der Konkurrenz durch Robert Lewandowski problematisch. "Bei Bayern wäre es aktuell schwierig für ihn. Er ist noch lange nicht auf dem Niveau eines Robert Lewandowski", so Berntsen. Haaland sei trotz seines Alters ein Leitwolf, für den ein Bankplatz nicht förderlich sei. "Solange Lewandowski auf diesem Niveau spielt, wäre ein Wechsel zu Bayern nicht sinnvoll."
Berntsen: "Haaland war vor Kurzem nicht mal bei Salzburg Stammspieler"
Berntsen verweist zudem auf die Kürze der bisherigen Profikarriere des 19-Jährigen: "Was viele vergessen: Haaland war vor Kurzem nicht einmal Stammspieler bei Salzburg. Bis August dieses Jahres hat er so gut wie gar nicht gespielt. Er hat durch seine Tore einen Hype ausgelöst, aber es wäre ratsam, sich noch ein Jahr bei Salzburg weiterzuentwickeln. Er hat das Potenzial, einer der Besten der Welt zu werden, aber diverse Beispiele aus der Vergangenheit zeigen: Dafür braucht es Ruhe und Behutsamkeit."
Für realistisch hält Berntsen einen Verbleib Haalands in Salzburg allerdings nicht. Dafür sei der Stürmer, der in der Champions League in nur vier Spielen sieben Treffer erzielte, einfach zu gut. Auch, weil er variabler sei, als viele wüssten: "Erling ist nicht nur der klassische Strafraumstürmer, sondern sehr vielseitig. Trotz seiner Größe kann er auch als hängende Spitze oder sogar außen spielen."
Auch RB Leipzig an Erling Haaland dran?
Am Donnerstag hatten der kicker und die Bild berichtet, dass Bayern an Haaland interessiert sei und den Torjäger beobachte. Wie die Bild zudem schreibt, soll auch RB Leipzig seine Fühler ausgestreckt haben. Weiteren Medienberichten zufolge sind auch der FC Liverpool, Manchester United, der SSC Neapel, Borussia Dortmund und Juventus Turin ins Rennen um den zweifachen norwegischen Nationalspieler eingestiegen.
Haaland wechselte 2017 von Byrne zu Molde FK, wo er unter Ole Gunnar Solskjaer zum Stammspieler reifte und zwölf Tore in 25 Spielen erzielte. Im Januar 2019 erfolgte der Wechsel zu RB Salzburg. Nach nur zwei Ligaeinsätzen (ein Tor) in der Rückrunde für den österreichischen Meister erfolgte in der aktuellen Saison eine Leistungsexplosion: In 18 Pflichtspielen gelangen dem Sohn des früheren Premier-League-Profis Alf-Inge Haaland 26 Tore.