3. Die Perspektive von Jadon Sancho
Nach drei Jahren in Dortmund sieht sich Sancho bereit für den nächsten Karriereschritt. Ihn plagt auch ein wenig Heimweh, wie immer wieder zu hören ist, weshalb seine Gedankenspiele aus persönlicher Sicht durchaus verständlich erscheinen. Hinzu kommt, dass er in Manchester weitaus mehr verdienen würde als in Dortmund.
Rein sportlich wäre United aber (noch) kein wirkliches Upgrade zum BVB. Das Projekt ist verheißungsvoll, ja, aber fürs Erste auch nur ein Projekt, wie es dem des BVB ähnelt: ein sich im Wachstum befindendes.
Würde Sancho sofort um den Gewinn der Premier League mitspielen wollen, müsste er bei Ex-Klub City oder dem aktuellen Meister aus Liverpool anheuern. Uniteds Defensive war, gerade in der Hinrunde, noch viel zu anfällig, um ernsthaft in die Nähe des großen Wurfs zu kommen, und Solskjaer mag durchaus ein guter Trainer sein, aber eben auch nicht einer vom Format Pep Guardiola oder Jürgen Klopp.
Ein weiteres Jahr in Dortmund wäre für Sancho nicht schlecht
Warum also nicht noch ein Jahr die Schule Favre besuchen, noch wichtiger für den BVB werden und anschließend zu einer möglicherweise besseren Adresse wechseln? Liverpool etwa sieht in diesem Jahr von großen Investitionen ab, wie allein der Fall Timo Werner gezeigt hat, und tut es damit den spanischen Riesen Real Madrid und FC Barcelona gleich, denen in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder Interesse an Sancho nachgesagt wurden.
In seiner Heimat würde er auch viel mehr im Fokus stehen als in Dortmund, was jungen Spielern nicht immer guttut. Gerade Depay, den sie im Old Trafford schon als neuen CR7 gefeiert haben, dürfte davon ein Lied singen können.