Nach Angaben der Bild-Zeitung hat sich Hütter bereits mit den Fohlen auf einen Zweijahresvertrag mit Option auf eine weitere Saison geeinigt. Der 51-Jährige würde dann die Nachfolge von Marco Rose antreten, der zu Borussia Dortmund wechselt.
Immerhin werden die Frankfurter reich entschädigt, denn die von Fredi Bobic ausgehandelte Ausstiegsklausel liegt bei 7,5 Millionen Euro - mehr Ablöse wurde in der Bundesliga noch nie für einen Trainer bezahlt.
Allerdings wollten beide Vereine den Deal auf Nachfrage noch nicht bestätigen, in Kürze könnte jedoch offiziell Verzug gemeldet werden. Es scheint aber auch möglich, dass Hütter zunächst das Duell seiner Eintracht in Gladbach am kommenden Spieltag abwarten will.
Hütter verlängerte erst im September seinen Vertrag
Hütter hatte in den vergangenen Tagen ein Bekenntnis zu Frankfurt über die Saison hinaus vermieden. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl dagegen erklärte zuletzt: "Wir haben sehr klar im Kopf, wer unser neuer Trainer sein soll."
Hütter hatte die Eintracht zur Saison 2018/19 als Nachfolger von Niko Kovac übernommen und in seiner ersten Saison ins Halbfinale der Europa League sowie auf Liga-Platz sieben geführt. Im zweiten Jahr folgte das internationale Aus bereits im Achtelfinale, in der Liga kam Frankfurt auf Platz neun.
Aktuell stehen die Hessen als Vierter vor der erstmaligen Qualifikation für die lukrative Königsklasse. Hütter hatte seinen Vertrag erst im vergangenen September um zwei weitere Jahre verlängert und noch Ende Februar auf Meldungen über ein Interesse aus Gladbach mit Verweis darauf geantwortet: "Ich bleibe."
Eintracht Frankfurt: Auch Sportvorstand Fredi Bobic vor dem Abgang
Allerdings wurde erst danach bekannt, dass Sportvorstand Fredi Bobic im Sommer zu Hertha BSC wechseln will, wobei die Frankfurter eine Ablöse von fünf Millionen Euro fordern. Dennoch rechnet niemand mehr mit einem Verbleib Bobics, zudem hört in Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner ein weiterer enger Vertrauter von Hütter auf.
Bei der Eintracht wird jedoch darauf verwiesen, dass die Angst vor einem Absturz als möglicher Wechselgrund nicht gelten kann. Zum einen stehe im bisherigen Chefscout Ben Manga bereits der Hübner-Nachfolger fest, so dass in der Kaderplanung für Kontinuität gesorgt sei.
Zum anderen habe Aufsichtsratschef Holzer erst kürzlich durch einen Anteilsverkauf von fünf Prozent an eine Gruppe um den Unternehmer Sven Janssen das Eigenkapital um gerade in Corona-Zeiten beachtliche 22 Millionen Euro erhöht.
Vielmehr hat Hütter schon seinen vorherigen Verein Young Boys Bern nach der dritten Saison verlassen - trotz des Gewinns der Schweizer Meisterschaft 2018 und der damit verbundenen Qualifikation zur Champions League. Damals zählten die Frankfurter eine - wenn auch deutlich geringere - Ablösesumme (850.000 Euro). Nun wird sich diese Geschichte wiederholen.
Adi Hütter: Seine Karrierestationen
Verein | Amtsantritt | Amtsaustritt | Spiele | Punkteschnitt |
Eintracht Frankfurt | 18/19 (01.07.2018) | vsl. 30.06.2023 | 135 | 1,67 |
Young Boys Bern | 15/16 (07.09.2015) | 17/18 (30.06.2018) | 133 | 1,95 |
RB Salzburg | 14/15 (01.06.2014) | 14/15 (15.06.2015) | 54 | 2,09 |
SV Grödig | 12/13 (01.06.2012) | 13/14 (31.05.2014) | 75 | 1,76 |
SCR Altach | 09/10 (01.07.2009) | 11/12 (06.04.2012) | 102 | 1,91 |
RB Juniors | 08/09 (30.05.2008) | 08/09 (30.06.2009) | 35 | 1,31 |