Schon während der Partie und vor allem nach Abpfiff zeigten die Fans der Borussia mit lauten Pfiffen deutlich ihre Unzufriedenheit. "Hütter raus"-Rufe hallten durch den Borussia-Park und die Ultras deuteten mit ihren Armbewegungen an, dass sie die Spieler gern direkt am Zaun hätten, um mit ihnen kommunizieren zu können. Die Spieler aber trauten sich nur bis zum Elfmeterpunkt.
Anschließend erfolgte der Ansturm auf den Fuhrpark, wo die Spieler ihre Autos und die Teams ihre Mannschaftsbusse parken. Wie Sport1 berichtet, sollen rund 200 Ultras versucht haben, in den Kabinentrakt vorzudringen.
Mithilfe der Polizei gelang es dem Ordnungsdienst aber, die Gruppe zu stoppen, die bereits gewaltsam auf den Vorplatz gekommen war. Dabei wurde der Mannschaftsbus des 1. FC Köln beschädigt. Unter anderem wurde wohl der linke Scheibenwischer abgerissen. Die Ermittlungen dauern nach Polizeiangaben an. Zudem wurden laut Polizei bei dem Vorfall nach dem Derby drei Ordner der Borussia verletzt.
Vize-Präsident Rainer Bonhof, sowie Geschäftsführer Stephan Schippers sollen gemeinsam mit den Spielern Lars Stindl, Tony Jantschke und Patrick Herrmann die Initiative ergriffen haben und deeskalierend auf die Ultras eingewirkt haben. Gemeinsam sei es ihnen gelungen, die Fans zu beruhigen. Es gab demnach Applaus und sie zogen friedlich ab.
Polizei zieht insgesamt zufriedenstellendes Fazit
Insgesamt zog die Polizei ein zufriedenstellendes Fazit des Derbys. Präventivmaßnahmen wie angeordnete Bereichsbetretungsverbote sowie starke Polizei-Präsenz hätten sich ausgezahlt.
Vor dem Spiel war es zu vereinzelten Flaschenwürfen von FC-Fans gekommen. Weitere insgesamt sieben Strafanzeigen wurden wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz aufgrund von Pyrotechnik gefertigt. Fußballanhänger hatten sie sowohl in der Vorspielphase als auch während des Spiels gezündet.
Weitere Strafanzeigen ergingen wegen Körperverletzungen (3), Beleidigung (1), Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (2) und Sachbeschädigungen (2) an Fahrzeugen.