Nach Pokal-Aus: Hertha-Ultras sprechen vor Derby gegen Union dem Team Mut zu

Von SPOX/SID
Der Vorsänger der Hertha-Ultras (r.) sprach den Spielern vor dem Derby gegen Union Mut zu.
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Nach der Pokalblamage beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig steht Hertha BSC vor dem Lokalderby zum Bundesligastart am Samstag bei Union Berlin bereits mächtig unter Druck.

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Auf dem Gang in die Kabine hatte sich bei Kapitän Marvin Plattenhardt schon ein kleiner Schuss Erleichterung in die immer noch dominierende Enttäuschung gemischt. Denn die mitgereisten 3000 Fans geben Hertha BSC trotz der Erstrundenpleite im DFB-Pokal beim Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig im Elfmeterschießen eine zweite Chance und dokumentierten das auch - mit allerdings verhaltenem Applaus.

"Die Fans haben uns Mut für das Derby zugesprochen", berichtete der linke Außenverteidiger, aber: "Im ersten Spiel raus - das ist nicht schön und fühlt sich schlecht an." Das Prestigeduell an der Alten Försterei am Samstag (15.30 Uhr) bei Union Berlin ist für die Hertha eine gute und schnelle Gelegenheit zur Rehabilitierung, bei einer weiteren Niederlage aber wäre beim Anhang wohl kaum noch Kredit vorhanden.

Auf Bildern war zu sehen, wie der Vorsänger der Hertha-Ultras den Spielern nach dem Pokal-Aus ins Gewissen redete. Das Team hörte dabei aufmerksam zu. "Es gab da keine bösen Worte zum Pokal-Aus und zu unserer Leistung", sagte Angreifer Davie Selke der Bild: "Er hat uns die Bedeutung des Derbys am kommenden Samstag mitgeteilt. Und die ist uns natürlich allen voll bewusst!"

In der Vorsaison kassierte die Hertha in der Liga und im Pokal drei Derby-Niederlagen gegen die Köpenicker, nach dem 1:4 in der Liga im April sorgten die Ultras zudem für einen Eklat, als sie die Spieler dazu aufforderten, ihre Trikots abzugeben.

Der Vorsänger der Hertha-Ultras (r.) sprach den Spielern vor dem Derby gegen Union Mut zu.
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Der Vorsänger der Hertha-Ultras (r.) sprach den Spielern vor dem Derby gegen Union Mut zu.

Hertha BSC: Boateng schwinden die Kräfte

Soweit aber soll und muss es am kommenden Samstag nicht kommen, der neue Trainer Sandro Schwarz erkannte ungeachtet seines verpatzten Pflichtspieldebüts auch positive Dinge: "Wir haben über weite Strecken dominiert, aber das Spiel nicht nach Hause gebracht. Die Schärfe war auch da, aber eben nicht über die gesamte Spielzeit."

Der Coach hätte diese Pauschalkritik aber durchaus personalisieren können. Denn bereits zu Beginn der zweiten Halbzeit schwanden Altstar Prince Boateng nicht zum ersten Mal die Kräfte, Griffigkeit im Zweikampf und Übersicht im Spielaufbau ließen rapide nach. Schwarz war quasi zur Auswechslung gezwungen, der mittlerweile 35-jährige Boateng ist von einer Verfassung, in der er seiner Mannschaft helfen könnte, weit entfernt.

"Es ist schade, weil viele gute Sachen dabei waren, die wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben - aber es zeigt, dass wir eben weiterarbeiten müssen. Wir sind raus, aber es geht weiter", resümierte Boateng lapidar.

Ob explizit für ihn mit einem Stammplatz in der Startformation oder auf der Auswechselbank werden die kommenden Wochen zeigen. Denn der neue Vertrag bis 2023, den der Mittelfeldspieler im Juni unterschrieben, ist alles andere als unumstritten in der Hauptstadt.

Denn bei 18 Ligaeinsätzen in der vergangenen blieb Boateng ohne eigenen Treffer und ohne Torvorbereitung. Für ihn und auch für die Hertha wäre es kein Nachteil, wenn sich daran im bevorstehenden Berliner Derby etwas ändern sollte.

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