"Wir wissen, dass wir morgen auf dem Sofa ...": 1. FC Köln nach 0:0 gegen Freiburg am Abgrund

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05. Mai 202407:47
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Trainer Timo Schultz nahm die völlig durchnässten Spieler des 1. FC Köln tröstend in den Arm, über das Stadion legte sich nach Schlusspfiff eine gespenstische Stille: Nach einem 0:0 gegen den SC Freiburg hilft dem FC im Kampf gegen den Abstieg wohl nur noch ein Wunder. Von den Fans in der Südkurve gab es nach 90 leidenschaftlichen, aber harmlosen Minuten dennoch aufmunternden Applaus.

"Wir haben alles versucht, doch das Tor hat gefehlt", sagte Faride Alidou, der in der 71. Minute die größte Chance des Spiels vergab, bei Sky: "Das tut extrem weh, da wir die Tore sehr dringend brauchen. Wir haben Vollgas gegeben, aber ohne Tore können wir keine Spiele gewinnen."

In der Schlussphase war sogar Torhüter Marvin Schwäbe mit nach vorne gegangen - doch es half nichts. "Es ist extrem traurig, dass wir den Fans nicht das geben konnten, was sie verdienen", sagte der Schlussmann: "Das war zu wenig."

Die Kölner müssen nun machtlos auf die Sonntagspartien in Heidenheim und Berlin blicken. Sollte der FSV Mainz 05 beim 1. FC Heidenheim gewinnen und sich zudem Union Berlin und der VfL Bochum unentschieden trennen, wäre Köln sicher abgestiegen. Christian Keller war sichtlich bemüht, das böse Wort "Abstieg" nicht in den Mund zu nehmen. "Wir sind natürlich nicht naiv und wissen, was morgen passieren kann. Wir wissen, dass wir morgen auf dem Sofa...", sagte der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln und stockte: "... dass es sich in die falsche Richtung bewegen kann."

Mit der "falschen Richtung" meint Keller den siebten Abstieg der Vereinshistorie in die 2. Bundesliga, den er kurz darauf auch noch als "das schlechte Szenario" bezeichnete. Und das ist, das weiß auch Keller, nicht erst nach dem verpassten Dreier gegen den SC Freiburg "auch ein reales Szenario. Wir wissen aber auch, dass morgen erst gespielt werden muss und wir gegebenenfalls noch eine Minichance kriegen", fuhr Keller fort.

"Wir hoffen noch", sagte Alidou. Gibt es zusätzlich zu einem Mainzer Sieg auch an der Alten Försterei einen Sieger, gäbe es bei sechs Punkten Rückstand bei zwei verbliebenen Spielen zumindest noch eine minimale Restchance.

Sogar Freiburgs Kapitän Christian Günter litt nach Schlusspfiff mit. "Als Fußballer blutet da jedem das Herz. Eine kleine Restchance haben sie noch, ich drücke ihnen die Daumen. Die Fans, die Stadt und das Stadion haben es verdient, in der ersten Liga zu sein", sagte Günter, dessen Team auf Europapokalplatz sieben sprang.

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