Bis in die Nachspielzeit war der 1. FC Köln abgestiegen - doch dann traf Joker Damion Downs zum Sieg gegen Union Berlin.
Die Spieler lagen sich überglücklich und erleichtert in den Armen, die Fans rasteten völlig aus: Der 1. FC Köln hat den fast schon besiegelten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga dank Joker Damion Downs vorerst abgewendet und schöpft vor dem Saisonfinale wieder neue Hoffnung. Nach der dramatischen Aufholjagd beim 3:2 (1:2) gegen den direkten Konkurrenten Union Berlin ist der Glaube an ein Wunder zurückgekehrt.
"Das ist gar nicht richtig zu greifen. Wir waren schon abgestiegen. Wir sind körperlich und mental am Ende. Jetzt haben wir wirklich ein Endspiel", sagte Abwehrspieler Timo Hübers bei Sky. Für ein Happy End braucht Köln am kommenden Wochenende zwingend einen Sieg beim 1. FC Heidenheim und ist auf Schützenhilfe angewiesen.
Die Berliner hockten nach dem Abpfiff niedergeschlagen auf dem Rasen. Sie haben leichtfertig wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt verspielt. Robin Knoche (15.) und Kevin Volland (19., Handelfmeter nach Videobeweis) schockten den FC mit zwei schnellen Toren, aber Kapitän Florian Kainz (45., Foulelfmeter), Steffen Tigges (87.) und Downs (90.+3.) drehten das Spiel und belohnten die nie aufgebenden Kölner.
Berlin, das nun bereits seit sieben Spielen auf einen Sieg wartet, ist dagegen wieder mittendrin im Abstiegskampf. "Das ist schwierig. Es ist das eingetreten, was wir nicht haben wollten. Wir hatten das Spiel im Griff", sagte Kapitän Christopher Trimmel: "Wir müssen nach vorne schauen und haben die Möglichkeit, in der Liga zu bleiben."
Für den FC hätte der Absturz in die 2. Liga weitreichende Folgen. Dort müsste er unter schwierigsten Bedingungen einen Neuanfang starten. Wegen der vom Weltverband FIFA verhängten Transfersperre kann der FC keine neuen Spieler verpflichten, die er aber dringend benötigt, zudem drohen Abgänge. Der bis 2026 laufende Vertrag des verletzten Stürmers Davie Selke hat nur in der Bundesliga Gültigkeit, die wenigen Leistungsträger wie Abwehrchef Jeff Chabot oder Torhüter Marvin Schwäbe stehen längst bei anderen Klubs auf dem Zettel. Auch ist völlig offen, ob Schultz, der auf den kurz vor Weihnachten entlassenen Steffen Baumgart folgte, weitermachen darf.