Uli Hoeneß hat sich zur Entlassung von Carlo Ancelotti geäußert. Die Entscheidung sei bereits in der Nacht nach dem 0:3 bei Paris St.-Germain gereift. Auch zur künftigen Transferpolitik äußert sich der Präsident des FC Bayern München.
"Der Trainer hat fünf Spieler auf einen Schlag gegen sich gebracht. Das hätte er niemals durchgestanden", sagte Hoeneß am Donnerstagabend bei einer Veranstaltung in Siegen dem Radiosender FFH. "Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben."
Hoeneß weiter: "Ich habe in meinem Leben einen Spruch gelernt: Der Feind in deinem Bett ist der gefährlichste - deshalb mussten wir handeln."
Am Donnerstag hatte der Rekordmeister Ancelotti nach der schmerzhaften 0:3-Pleite am Mittwoch bei Paris St. Germain in der Champions League von seinen Aufgaben entbunden.
Ancelotti hatte in Paris Stars wie Franck Ribery, Arjen Robben und Mats Hummels auf die Bank gesetzt. Die Westfalenpost zitierte Hoeneß, dass die Entscheidung gegen Ancelotti bereits um 3.30 Uhr in der Nacht zu Donnerstag gefallen sei.
Hoeneß: "Das Vorbild ist Real Madrid"
Auch zur künftigen Gestaltung des Transferfensters äußerte sich Hoeneß und schloss Tranfers der Größenordnung Neymar (222 Millionen Euro) erneut kategorisch aus. "Das Vorbild ist Real Madrid. Die machen vernünftige Transferpolitik", erklärte Hoeneß.
Ancelotti übernahm erst im Sommer 2016 das Traineramt beim FC Bayern. Obwohl der Italiener den zweitbesten Punkteschnitt aller Trainer bei den Münchnern hat (nur Pep Guardiola war diesbezüglich erfolgreicher), hat sich die Vereinsführung gegen eine gemeinsame Zukunft entschieden.
Wie der Klub mitteilte, wird Willy Sagnol für die Bundesliga-Partie gegen Hertha BSC am Sonntag interimsweise als Chefcoach fungieren.