Serge Gnabry
Nachdem Deutschland im EM-Achtelfinale gegen England ausgeschieden war, sprach Löw namentlich von zwei Enttäuschungen: "Gnabry oder Sane haben bei diesem Turnier nicht das gezeigt, was sie können." Bei Gnabry ließe sich diese Aussage auf die ganze vergangene Saison ummünzen.
Waren ihm 2019/20 wettbewerbsübergreifend noch 37 Scorerpunkte gelungen, sank diese Zahl 2020/21 um mehr als die Hälfte auf 18. "Ich bin nicht zufrieden mit mir", gab er vor der EM im Interview mit SPOX und Goal zu. Das Turnier sollte ihm eigentlich als Rehabilitation dienen, tatsächlich bestätigte es aber den Trend der vergangenen Monate.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic betonte jüngst im kicker, dass er von Gnabry eine Steigerung "wünsche und erwarte". Wie sein langjähriger Kollege Süle hat Gnabry den Vorteil, den neuen Trainer Nagelsmann schon aus Hoffenheim zu kennen. In der Saison 2017/18 überzeugte er dort per Leihe - und machte sich für eine Integration in den Kader des FC Bayern interessant.
Leroy Sane
Noch mehr öffentliche Kritik als Gnabry musste nach der EM Leroy Sane einstecken - anders als bei Gnabry hatten sich dessen schwachen Leistungen aber nicht unbedingt abgezeichnet. Nach seinem schwierigen Saisonstart infolge eines Kreuzbandrisses hatte Sane beim FC Bayern in der Rückrunde zeitweise besser in Form gefunden und vor allem sein Defensivverhalten sichtlich verbessert.
Umso enttäuschender ist seine EM-Bilanz: drei Kurzeinsätze und ein verkorkster Startelf-Auftritt beim 2:2 gegen Ungarn, teils massive Kritik von Fans und Experten.
Aus München meldete sich unterdessen Sportvorstand Hasan Salihamidzic zu Wort. Sanes "Jahr der Stabilisierung" sei vorüber, sagte er dem kicker: "Jetzt erwarten wir, dass er Leistungsträger wird und die Mannschaft auch trägt." Und: "Er steht vor einem Jahr der Wahrheit."
Gleichzeitig sicherte Salihamidzic Sane "jede Unterstützung" zu, die er vor allem von seinem neuen Trainer brauchen wird. Findet Nagelsmann einen Draht zu dem als nicht einfach und außerdem nicht besonders trainingseifrig geltenden Sane?
Joshua Zirkzee
Als Oliver Kahn am Montag seine Regierungserklärung als neuer Vorstandsvorsitzender des FC Bayern abhielt, ging es hauptsächlich um das große Ganze und eher weniger um einzelne Personen. Durchaus kurioserweise nannte er dann auf einmal ungefragt Joshua Zirkzee namentlich, es ging um den Kader der neuen Saison und die Erwartungen an Nagelsmann.
"Es sind einige Spieler zurückgekommen wie Zirkzee oder Richards", erklärte Kahn. "Solche Spieler nehmen manchmal Entwicklungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Wir erwarten von Julian Nagelsmann, dass er solche Spieler auf das nächste Niveau bringt."
Zirkzee hatte vor eineinhalb Jahren für die Profis des FC Bayern debütiert. Weil er nach seinen ersten Einwechslungen zunächst ungefähr ein Tor pro Minute schoss, entstand bald ein Hype um seine Person. Als er dann irgendwann nicht mehr ungefähr ein Tor pro Minute schoss, geriet Zirkzee allmählich ins Hintertreffen und wurde vergangenen Winter schließlich an den italienischen Erstligisten Parma Calcio ausgeliehen.
Während der ebenfalls auf Zeit abgegebene Defensivallrounder Chris Richards bei der TSG Hoffenheim überzeugte und gestärkt zum FC Bayern zurückkehrt, enttäuschte Zirkzee in Italien auf voller Linie. Vier Kurzeinsätze, kein Tor, ein Hexenschuss, eine Innenbandverletzung und der Abstieg mit Parma. Laut Kahn soll ihn Nagelsmann nun also trotz der namhaften Konkurrenz um Robert Lewandowski und Eric Maxim Choupo-Moting aufbauen - laut Sky und tz steht er aber vor einem Abschied.
FC Bayern München: Testspiel in der Übersicht
Datum | Uhrzeit | Gegner |
Samstag, 17. Juli | 16 Uhr | 1. FC Köln (in Villingen) |
Samstag, 24. Juli | 16.30 Uhr | Ajax Amsterdam (Allianz Arena) |
Mittwoch, 28. Juli | 18 Uhr | Borussia Mönchengladbach (Allianz Arena) |
Samstag, 31. Juli | 16.30 Uhr | SSC Neapel (Allianz Arena) |