Herbert Hainer und Hans-Joachim Watzke äußern sich zum Transfer von Niklas Süle vom FC Bayern zum BVB

Von Marcus Blumberg
Niklas Süle spielt ab Sommer 2022 für den BVB.
© getty

Nach Verkündung des Wechsels von Niklas Süle vom FC Bayern zum BVB haben sich auch die Chefs beider Vereine zu Wort gemeldet. Während Dortmund-Boss Watzke den Transfer lobte, zeigte sich Bayern-Präsident Hainer verwundert.

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Am Montag hatte der BVB den Sommertransfer von Abwehrspieler Niklas Süle nach Dortmund verkündet. Beim FC Bayern sorgte dies durchaus für Verwunderung. Am Dienstag meldete sich nun der Aufsichtsratsvorsitzende der FC Bayern München AG, Herbert Hainer, zu Wort.

Gegenüber Bild sagte er: "Ich weiß nicht, was der Niklas Süle für ein Gehalt bekommt bei Borussia Dortmund." Heiner legte aber nach: "Ich glaube nicht, dass es ein sportlicher Aufstieg ist."

Des Weiteren sagte Hainer: "Es war ja Dortmund schon im Gespräch und in den Spekulationen. Neben glaube ich Real Madrid, Manchester City und ein paar anderen. Ich hatte jetzt nicht gedacht, dass es seine erste Wahl ist. Es wird spannend sein, ihn auf der anderen Seite zu sehen."

Süle hatte bekanntlich mit einem Wechsel ins Ausland geliebäugelt, weder der FC Chelsea noch der FC Barcelona soll laut Sport1 aber ernsthafte Anstalten bezüglich einer Verpflichtung gemacht haben. Newcastle United soll er dagegen eine Absage erteilt haben.

Volker Struth, Berater von Süle, hatte am Montag bereits bestätigt, dass sein Klient lukrativere Angebote abgelehnt hatte. Süle hatte sich mit den Bayern nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen können. Der finanzielle Aspekt ist nicht der ausschlaggebende Punkt für die Entscheidung gewesen. In Dortmund habe man ihm die in München fehlende Wertschätzung vermittelt, wie Süle betonte.

Hainer spricht über mangelnde Wertschätzung

Den Vorwurf der mangelnden Wertschätzung wies Hainer entscheidend zurück. "Ich kann nur von mir sprechen und den Leuten, mit denen ich täglich zusammen bin. Wir alle haben ihn geschätzt und wissen, was wir an ihm hatten und haben. Da muss man ihn selber fragen, was er genau damit meint", sagte er.

Hainer macht sich zudem keine Sorgen, dass die Bayern durch den Verlust von Süle künftig nicht mehr der Branchenprimus sind. "Ich glaube, dass Dortmund immer den Wettbewerb mit uns sucht, was ja gut ist für die Bundesliga und für den Fußball. Aber, wie die ja in den letzten neun Jahren gesehen haben, wissen wir uns gut zu wehren. Und das werden wir auch in Zukunft tun."

Der BVB hatte sich bei der Verkündung des Transfers einen vermeintlichen Seitenhieb erlaubt und unterstrichen, den Bayern einen Leistungsträger weggeschnappt zu haben. "In der aktuellen Saison ist Niklas Süle bei seinem Klub der Abwehrspieler mit den meisten Einsätzen in der Bundesliga (19)", hieß es.

Hainer glaubt indes, dass der Wechsel keinen Einfluss auf die sportlichen Leistungen von Süle haben wird. "Niklas ist ein sehr guter Spieler, der sich in den letzten fünf Jahren bei uns zum Stammspieler der Nationalelf entwickelt hat. Ich gehe davon aus, dass er die nächsten drei Monate noch richtig Gas gibt, damit er noch die Titel einfahren kann mit uns, die wir vor uns haben", erklärte er.

Watzke freut sich über Süle-Deal

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wiederum zeigte sich ob des Wechsels des Nationalspielers zur Borussia erfreut: "Alle Argumente sprachen bei dieser Konstellation für diesen Transfer. Niklas Süle ist ein ablösefreier Nationalspieler im besten Alter und mit großer internationaler Erfahrung", bewertete Watzke den Deal gegenüber Bild. Ferner hatte Watzke auch ein Lob für seine Mitarbeiter übrig: "Mein Kompliment geht an Michael Zorc und Sebastian Kehl, die diesen Transfer für uns möglich gemacht haben."

Bei der Frankfurter Rundschau ergänzte Watzke, dass der Wechsel "nicht als Kampfansage" an den Rekordmeister zu verstehen sei: "Wir haben ja den Bayern keinen Spieler abgeworben."

Süle war 2017 für eine Ablösesumme in Höhe von 20 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zum FC Bayern gewechselt und wird den Klub nach bislang vier deutschen Meisterschaften und dem Gewinn der Champions League im Jahr 2020 im kommenden Sommer ablösefrei verlassen.

Niklas Süle: Statistiken bei den bisherigen Stationen

VereinZeitraumSpieleToreVorlagenGelbe KartenMinuten
FC Bayern2017-2021159641111.963
TSG Hoffenheim2010-201711784119.812
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