Ousmane Dembeles Wechsel vom BVB zum FC Barcelona
Am Donnerstag, den 10. August 2017 erschien Ousmane Dembele nicht zum Training von Borussia Dortmund. Was war passiert? Dembeles Arbeitgeber hatte ein Angebot dessen Wunschklubs FC Barcelona abgelehnt, was den zum damaligen Zeitpunkt noch bis 2021 gebundenen Flügelstürmer so sehr erzürnte, dass er in den Streik trat.
Dortmund suspendierte Dembele - und attackierte Barcelona. "Da muss man sich auch mal über die Rolle des ruhmreichen FC Barcelona unterhalten", sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke damals. "Am Mittwoch haben wir uns mit Vertretern von Barcelona getroffen. Die Vorstellungen waren weit auseinander. Dann kommt er ganz zufällig am Donnerstag nicht zum Training. Die zeitliche Abfolge ist schon auffällig. Das glauben sie doch selbst nicht, dass ein 20-Jähriger nicht zum Training kommt, ohne das Wohlwollen des möglicherweise aufnehmenden Klubs."
Trotzdem ging Dortmund in weitere Verhandlungsrunden mit Barcelona und verkaufte Dembele zwei Wochen später doch noch. Die Sockelablöse von 120 Millionen Euro stieg dank diverser Boni auf 140 Millionen an. Sein umstrittenes Vorgehen hatte sich für Dembele also gelohnt, Reue zeigte er im Anschluss übrigens keine. "Ich hatte den Eindruck, dass ich die Erfüllung meines Traums verpassen würde. Ich habe mich so verhalten, dazu stehe ich", sagte Dembele dem Magazin Onze Mondial.
Begonnen hatte der sommerliche Poker übrigens mit einem Wechsel-Verbot von Sportdirektor Michael Zorc: "No way, keine Chance." Eine ähnlich resolute Aussage wie das jüngste "Basta" des Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn vom FC Bayern bei Lewandowski.
Apropos FC Bayern: Selbstverständlich mischten sich beim damaligen Poker um Dembele auch die Münchner ein, die sich in Person von Präsident Uli Hoeneß auf Dortmunds Seite schlugen. "Wenn der FC Barcelona dahinter steckt, dann habe ich keine Achtung mehr vor dem Klub", sagte Hoeneß in Bezug auf Dembeles Streik. Einen Spieler zum Vertragsbruch zu animieren sei "unterste Kreisklasse".