Die mehr als durchwachsene Spielzeit des FCB hat neben der Problematik im Sturm ein weitere offenbart: Die Bayern brauchen dringend einen spielstarken Mittelfeldspieler für das Zentrum.
Das Duo aus Joshua Kimmich und Leon Goretzka ist schlichtweg nicht ausgewogen genug. Ersterer ist nicht der benötigte Regisseur vor der Abwehr, der für die Balance und Kreativität im seit Jahren ausgeübten System mit zwei klaren Zentrumspielern sorgt. Nach dem Abgang von Thiago im Sommer 2020 sollte Goretzka die Lücke stopfen, besonders in dieser Saison funktioniert das Zusammenspiel - wie auch bei der Nationalmannschaft - allerdings überhaupt nicht. Potenziert wird die Disbalance derzeit mit dem Formtief von Goretzka - auch ein Abschied des ehemaligen Schalkers scheint nicht völlig ausgeschlossen.
Doch mit wem könnte sich der FC Bayern auf dieser so wichtigen Position im Sommer überhaupt verstärken? Was gibt der aktuelle Kader her? SPOX macht den Check.
Was direkt auffällt: So viele Spieler kommen gar nicht infrage.
FC Bayern München: Der Status quo
In Ryan Gravenberch stünde ein weiterer Spieler im Kader bereit, der im zentralen Mittelfeld zuhause ist. Dem 20-Jährigen wird die Rolle als Nebenmann von Kimmich aber noch nicht zugetraut, bislang reichte es nur zu mickrigen 755 Spielminuten.
Dabei hatte er nach einer starken Vorbereitung Eindruck geschunden. Ballsicherheit, kurze Dribblings, ein präzises Passspiel - doch ähnlich wie Goretzka sorgt er für ein Ungleichgewicht im Mittelfeld. Alles in allem ist seine Spielweise zu offensiv.
Deshalb ersetzte Marcel Sabitzer zu Saisonbeginn den verhinderten Goretzka (Knie-OP und Corona-Infektion) und brachte mit guten Leistungen Stabilität ins Mittelfeld. Als Goretzka zurückkehrte, musste der Österreicher aber auf die Bank weichen. Es folgte eine Leihe im Winter zu Manchester United, wo er an seine guten Leistungen von der Hinrunde anknüpft.
Sabitzer hat sich in die Premier League und sein neues Umfeld verliebt. Auf eine Rückkehr nach München soll er dem Vernehmen nach nicht gerade pochen. Und Gravenberch? Der hatte seine Unzufriedenheit bereits mehrfach öffentlich kundgetan. Angeblich soll der FC Liverpool Interesse zeigen.
FC Bayern München: Was wird die Rolle von Konrad Laimer?
Dann wäre da noch Konrad Laimer, dessen ablösefreier Wechsel von RB Leipzig sich schon seit knapp einem Jahr andeutet. Inzwischen sollen sich die Bayern mit dem 25-Jährigen auf einen Vertrag bis 2027 geeinigt haben - die Überredungsversuche der Sachsen stießen auf taube Ohren.
Laimer kann sowohl im zentralen Mittelfeld als auch auf der rechten Abwehrseite agieren. Das nun gesuchte Profil kann aber auch er nicht wirklich erfüllen. Seine Spielweise in Leipzig ist von dynamischen Läufen in die Tiefe geprägt, die die gegnerische Kette auseinanderziehen, um Platz für die Offensive zu schaffen. Zudem glänzt er als Balleroberer, Dauerläufer und sicherer Passgeber.
In Sachen Spielfreude, Kreativität und Auge für den Raum, der auch erst mit dem übernächsten Pass frei wird, kann er allerdings nicht mithalten.
Einfach formuliert: In Laimer bekommen die Bayern einen klassischen Antreiber, der auch mal Kimmich ersetzen kann, aber keinen neuen Thiago.
Casemiro (Manchester United, Vertrag bis 2026)
Laut kicker gilt Thomas Tuchel als großer Fan von Casemiro. Der Brasilianer ist ein klassischer Zerstörer, der sich hauptsächlich mit dem Aufräumen vor der Viererkette beschäftigt und dazu ordentlich Schusskraft hat.
Im Spiel nach vorne fehlt es dem 31-Jährigen inzwischen allerdings an Tempo in seinen Bewegungen. Auch ist er nicht unbedingt jemand, der regelmäßig raumöffnende Bälle oder Pässe in die Schnittstelle spielt. Es darf bezweifelt werden, ob Casemiro die Baustelle im Bayern-Mittelfeld wie gewünscht schließen würde. Dazu kommt sein fortgeschrittenes Alter und die freilich nicht geringe Ablösesumme, die er kosten würde.
Nach Informationen von Sky soll an den Gerüchten ohnehin nicht viel dran sein. Zumal Casemiro erst im vergangenen Sommer von Real Madrid zu Manchester United gewechselt ist. Sein Ziel war es, unbedingt in der Premier League zu spielen - warum sollte er dieses aufgeben?
Mateo Kovacic (FC Chelsea, Vertrag bis 2024)
Aufgrund seiner Vergangenheit mit Thomas Tuchel und seiner Vertragssituation - Chelsea hätte im Sommer die letzte Chance, mit ihm Geld einzunehmen - wird Mateo Kovacic seit einigen Wochen mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Vor allem in den englischen Medien hält sich das Gerücht hartnäckig, in Deutschland behauptet beispielsweise Sky gegenteiliges.
Auf den zweiten Blick scheint eine Verpflichtung des in Linz geborenen Kroaten auch nicht ganz so sinnvoll. Kovacic ist zweifellos ein spielerisch bewanderter Spieler, der über einen guten Schuss und Auge für den Mitspieler verfügt. Defensiv weist er aber immer wieder Schwächen auf, weshalb ihm die Rolle als Sechser bei den Blues auch nur selten zugeteilt wird. Pressingressistenz und Stellungsspiel gehören nicht zu seinen Stärken.
Vielmehr wandert Kovacic zwischen zentralem und offensiven Mittelfeld. Spielt er doch mal eine Reihe weiter hinten, ergeben sich häufig eklatante Lücken in der Chelsea-Defensive. Mit Goretzka und Gravenberch haben die Bayern bereits zwei Spielertypen in ihren Reihen, die ihre Rolle ähnlich wie der 28-Jährige ausüben.
Außerdem wäre jede Menge Aufbauarbeit vonnöten. Zwar ist Kovacic nicht hauptverantwortlich für die katastrophale Saison der Londoner, von seiner Normalform ist er jedoch wie viele andere seit Monaten meilenweit entfernt.
Daniel Ceballos (Real Madrid, ablösefrei im Sommer)
Der 26-Jährige ist nur bis zum Saisonende vertraglich an die Königlichen gebunden. Lange sah das einstige Mittelfeld-Juwel kein Land hinter dem hochdekorierten Mittelfeld von Real Madrid (Casemiro, Toni Kroos und Luka Modric), auch nach seiner zweijährigen Leihe zum FC Arsenal (2019 bis 2021) änderte sich an seinem Status erstmal nichts.
In dieser Saison ist er jedoch etwas unerwartet zu einem wichtigen Eckpfeiler aufgestiegen. Seit der Weltmeisterschaft in Katar wird Dani Ceballos regelmäßig von Carlo Ancelotti eingesetzt - nur einmal blieb er in der Liga in diesem Jahr ohne Einsatz. Deshalb ist auch eine Vertragsverlängerung nicht ausgeschlossen.
Allerdings hängt auch viel davon ab, wie aktiv Real im Sommer wird. Schließlich soll ein Vorstoß bei Jude Bellingham gewagt werden. Zudem könnten Toni Kroos und Luka Modric einen neuen Vertrag bekommen, in Eduardo Camavinga und Aurélien Djani Tchouaméni stehen zwei weitere Supertalente im Kader zur Verfügung.
Außerdem findet sich Ceballos in den ganz großen Spielen - wie in der Champions League oder gegen den FC Barcelona - zu Beginn meist auf der Bank wieder. Ein Abschied im Sommer scheint also wahrscheinlicher als ein Verbleib.
Und da kommt der FC Bayern ins Spiel. In den vergangenen Monaten war der Name Ceballos nicht nur in Verbindung mit den Münchnern gefallen, auch aus der Premier League soll es Interessenten geben. Klar ist aber: Der Transfer würde auch zum deutschen Rekordmeister passen.
Wie die Vergangenheit zeigt, haben sich die Bayern schon das ein oder andere Mal um einen Spieler bemüht, der bei einem Spitzenteam "gescheitert" ist und zu einem Superstar geformt (Stichwort: Arjen Robben). Dazu wäre Ceballos ablösefrei.
Spielerisch ist Ceballos zwar kein Thiago 2.0, qualitativ würde er das Mittelfeld aber erheblich verbessern. Der Spanier gilt als begnadeter Techniker mit viel Ballsicherheit. Außerdem verfügt er über einen guten öffnenden Pass und eine herausragende Schusstechnik. Gepaart mit seiner Zweikampfführung und Disziplin bietet er ein gutes Gesamtpaket.
Frenkie de Jong (FC Barcelona, Vertrag bis 2026)
Beinahe keines der vergangenen Transferfenster ging vorüber, ohne ein Gerücht, dass die Bayern Interesse an Frenkie de Jong zeigen würden.
In der Vergangenheit galt der Niederländer immer wieder als Verkaufskandidat beim FC Barcelona, die angespannte finanzielle Situation soll im Sommer beinahe zu einer Trennung geführt haben. Letztlich einigten sich die beiden Parteien aber doch noch.
Nach dieser Saison könnte das Thema aber wieder heiß werden. Die Katalanen müssen angesichts ihres üppigen Kaders gewaltig aufpassen, dass sie die Gehaltsrichtlinien der spanischen Liga nicht übersteigen. Zumal Ende des Jahres Regeln eingeführt wurden, dass Vermögenswerte nicht mehr veräußert werden dürfen, um die Gehaltsobergrenze zu erhöhen - davon hatte auch Barcelona noch 2022 Gebrauch gemacht.
De Jong gehört zweifellos zu den absoluten Topverdienern im Verein, ein Verkauf würde die Gehaltsliste erheblich entlasten. Das soll laut spanischen Medienberichten auch dazu führen, dass die Bayern den Niederländer nie aus den Augen verloren haben.
Vor allem hat das aber sportliche Gründe. De Jong ist maßgeblich an der Tabellenführung von Barcelona beteiligt. Als Ballverteiler und Raumdeuter zeigte er in dieser Saison sowohl auf der Acht als auch auf der Sechs gute Leistungen. Auch in Sachen Zweikampfführung hat sich der 25-Jährige nochmal verbessert. Gleiches gilt für sein Stellungsspiel.
Problematisch könnte der finanzielle Aspekt werden. De Jong würde wohl in die Riege der Topverdiener aufsteigen. Und angesichts seiner noch drei Jahre Vertrag wäre für eine Verpflichtung wohl eine Ablöse im hohen zweistelligen Millionenbereich vonnöten.
Gavi (FC Barcelona, vermutlich ablösefrei im Sommer)
Nutzen die Bayern das Vertragschaos um Gavi beim FC Barcelona im Sommer aus? Schon länger gibt es Gerüchte über ein Interesse der Münchner an dem hochtalentierten Mittelfeldspieler. Laut der spanischen Sport hat der FCB sogar bereits den Berater des 18-Jährigen kontaktiert.
Barcelona hatte den Vertrag von Gavi eigentlich im September 2022 bis 2026 verlängert, aufgrund der finanziellen Engpässe des Vereins weigert sich die Liga aber, dass das Talent registriert wird. Auch ein Einspruch wurde abgeschmettert.
Deshalb gilt weiterhin Gavis noch bis 2023 laufender Ausbildungsvertrag, offiziell ist er noch bis zum Sommer Teil des Reserveteams. Nach der Saison wäre er nach aktuellem Stand ablösefrei, sollten sich der Verein und die Entscheider von LaLiga in dem Rechtsstreit nicht einigen können. Gavi, dessen Marktwert auf 90 Millionen Euro geschätzt wird, könnte zum wertvollsten ablösefreien Spieler aller Zeiten werden und würde damit Lionel Messi ablösen. Der Argentinier war laut der darauf spezialisierten Portale bei seinem Wechsel zu PSG in der Saison 2021/22 80 Millionen Euro wert.
Es wundert also nicht, dass zahlreiche Topklubs mit den Hufen scharren und ihre Chance auf einen Transfercoup wittern. Zumal Gavi längst Leistungsträger bei den Katalanen ist und beinahe jedes Spiel von Beginn an bestreitet. Neben den Bayern soll vor allem der FC Chelsea starkes Interesse zeigen. Die Blues haben dem Vernehmen nach ebenfalls schon Gespräche mit der Gavi-Seite geführt.
In Gavi würde der FCB einen für sein Alter schon sehr reifen Ballverteiler bekommen, der häufig den direkten Weg sucht und das Spiel schnell macht. Der junge Spanier gilt als begnadeter Techniker, der mit seinen Tempodribblings auch gerne auf dem Flügel auftaucht, Lücken für seine Vorderleute reißt und diese dann piekfein bedient.
Mit seiner Spielintelligenz kann Gavi auch rechtzeitig das Tempo herausnehmen und das Spiel beruhigen. Trotz seines zierlichen Körpers weiß er auch, wie er diesen einzusetzen hat. In Sachen Zweikampfsführung müsste er aber dennoch eine ordentliche Schippe draufpacken, um Kimmich in bestimmten Situationen den Rücken freizuhalten. Gavi ist kein klassischer Sechser, seine Stärken kommen besonders im Halbraum zur Geltung.
Im Zusammenspiel mit Kimmich wäre viel Kommunikation vonnöten. Vielmehr liegt Gavi in seiner derzeitigen Verfassung ein System mit drei zentralen Mittelfeldspielern - zum Beispiel an Kimmichs Seite und einem rein defensiv orientierten Sechser dahinter. Das Potenzial, die einstige Rolle von Thiago einzunehmen, hat er aber zweifellos.
Und Barcelona? Das hat einen Verbleib von Gavi noch lange nicht aufgegeben. "Wir werden Gavi auf jeden Fall registrieren. Es gibt kein Problem, es wird bald erledigt und abgeschlossen sein. Wir glauben, dass Gavi beim FC Barcelona seine Karriere beenden wird", sagte Direktor Profifußball Mateu Alemany neulich.
Edson Álvarez (Ajax Amsterdam, Vertrag bis 2025)
Die Sport Bild warf mit Edson Álvarez kürzlich einen Namen in den Topf, den wohl viele noch nie gehört haben. Demnach soll der 25-Jährige der Münchner Scouting-Abteilung aufgefallen sein.
Álvarez ist ein klar defensivorientierter Sechser. Ein Pluspunkt sei, dass er auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden kann. In Amsterdam ist der Mexikaner unangefochtener Staammspieler, der von zwei seiner drei verpassten Spiele wegen einer Gelbsperre zuschauen musste.
Allerdings sticht Álvarez nicht wirklich aus der Masse heraus. In ihm würden die Bayern keine Musterlösung finden, sondern reinen Durchschnitt bekommen.
Eine Verpflichtung wäre eine 1B-Lösung, wie es sie in der Vergangenheit schon häufig gab, wenn die Bayern sich davor duckten, richtig Geld in die Hand zu nehmen und darauf hofften, dass der Spieler mit etwas Glück über sich hinaus wächst. Das gilt auch für den nächsten Kandidaten ...
Manu Koné (Borussia Mönchengladbach, Vertrag bis 2025)
Vor einigen Jahren wäre Gladbachs Manu Koné vielleicht noch die naheliegendste Option der Bayern gewesen. Spätestens seit dem vergangenen Sommer ist aber klar, dass an der Isar in Sachen Transfers auch über den Bundesliga-Tellerrand geschaut wird.
In Koné würde der deutsche Rekordmeister aber eine vergleichsweise günstige Lösung - abgesehen von den ablösefreien Spielern, bei deren Transfers aber auch freilich Handgeld fließen müsste - für die fehlende Spielstärke im Mittelfeld erhalten.
Der 21-Jährige ist ein technisch versierter Box-to-Box-Spieler, der über eine hohe Pressingresistenz verfügt, wodurch er das Spiel stets beruhigen oder vorantreiben kann. Gerne holt er sich die Bälle auch weit in der eigenen Hälfte ab. Ähnlich wie Gavi sucht er mit dem Ball am Fuß auch den Weg nach vorne. Außerdem zeichnen ihn seine linienbrechenden Pässe aus, die seine Mitspieler wunderbar in Szene setzen.
Sein Manko ist derzeit noch, dass seine Spielweise auch ein gewisses Risiko für Ballverluste birgt. Konés Stellungsspiel ist ebenfalls verbesserungswürdig. Beide Schwachstellen sind aber mit dem Potenzial des Franzosen zweifellos zu beheben.
Da die Fohlen in der kommenden Saison nicht international vertreten sein werden, ist ein Abgang von Koné nicht unwahrscheinlich. PSG, Manchester United, dem FC Chelsea und auch Borussia Dortmund wurden in den vergangenen Monaten Interesse nachgesagt. Auch die Bayern wurden schon mit ihm in Verbindung gebracht.
Ismaël Bennacer (AC Mailand, Vertrag bis 2027)
Eine Option, die wohl etwas unter dem Radar fliegt. Zumal der Algerierer erst kürzlich seinen Vertrag verlängert hat. Wohl mit dem Wissen, dass er auch zu einem absoluten Topklub wechseln kann, ließ er sich dem Vernehmen nach aber eine Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Millionen Euro in sein neues Arbeitspapier schreiben.
Ismaël Bennacer ist ein Sechser, der die Fähigkeiten des klassischen Abräumers und die des kreativen Parts im zentralen Mittelfeld verbindet. Er ist bissig im Zweikampf, ein guter Balleroberer und verfügt über die notwendige Disziplin, um nach hinten abzusichern. Zudem bestimmt er das Tempo auf dem Platz und geht in den passenden Momenten gerne in kurze Dribblings, um für Umschaltmomente zu sorgen.
In ihm würden die Bayern ein gutes Gesamtpaket bekommen, das vielleicht nicht für die magischen Momente sorgt, aber alles mit sich bringt, um das Spiel im Mittelfeld sowohl zu beleben als auch Kimmich zu entlasten.
Dennoch gibt es keine Gerüchte über ein Interesse der Münchner an Bennacer. Ohnehin ist es erstaunlich, dass die Topklubs nicht Schlange stehen - das war auch schon vor der Vertragsverlängerung der Fall.
Manuel Ugarte (Sporting Lissabon, Vertrag bis 2026)
Was für Bennacer zählt, trifft auch auf Manuel Ugarte zu. Auch bei dem 22-Jährigen ist von einem Interesse des FC Bayern München nichts bekannt, in das gesuchte Profil würde er aber wunderbar hineinpassen.
Der Uruguayer ist trotz seines noch jungen Alters ein kompletter Spieler in der Verlagerung, er füllt sowohl den defensiven Part aus, weiß aber auch mit dem Ball im Spiel nach vorne umzugehen.
In Lissabon stellt Ugarte Woche für Woche unter Beweis, dass er ein außerordentliches Gespür für den freien Raum hat und in diesen mit meist nur einem Kontakt reinstarten kann. Gegen den Ball glänzt er mit einem guten Possitionsspiel, sorgt folglich für viele Ballgewinne und ist pressingressistent. Abzuwarten bleibt nur, ob er das Niveau auch in einer besseren Liga halten kann.
Ugarte ist dank einer festgeschriebenen Ablösesumme für 60 Millionen Euro zu haben. Ernsthafte Konkurrenz für die Bayern würde es dem Vernehmen nach vor allem aus England geben. Unter anderem sollen ihn der FC Liverpool und der FC Arsenal intensiv beobachten.
Thiago (FC Liverpool, Vertrag bis 2024)
Nachdem hier schon so viel über den Spanier geschrieben wurde, muss auch seine Situation kurz beleuchtet werden. Thiagos Zeit beim FC Liverpool neigt sich nach drei schwierigen Jahren mit vielen Verletzungen dem Ende zu.
Die Reds stehen vor einem großen Kader-Umbau, weshalb Thiago mehreren Berichten zufolge ein Jahr vor seinem Vertragsende für das kommende Transferfenster noch zu Geld gemacht werden soll. Zu selten konnte Jürgen Klopp, der als großer Fan von ihm gilt, auf einen gesunden Thiago zurückgreifen.
Seine Qualitäten sind weiterhin unbestritten, ein neuerliches Formhoch im Herbst seiner Karriere ist dem 31-Jährigen durchaus noch zuzutrauen. Ob die Bayern eine Rückholaktion, die die Herzen der Fußballromantiker sicherlich höher schlagen lassen würde, wagen, ist jedoch nahezu ausgeschlossen. Zu hoch wäre das Risiko, dass Thiago sich wieder schwer verletzt. Schließlich ist seine Krankenakte in München auch ziemlich üppig.
Wahrscheinlicher scheint da tatsächlich noch eine Rückkehr zum FC Barcelona. Sollten gleich mehrere Mittelfeldspieler die Katalanen verlassen, wäre Thiago eine günstige Alternative. Laut der AS soll Thiago sogar auf der Shortlist von Blaugrana stehen.
FC Bayern - weitere Kandidaten: Ein ablösefreier Coup?
Der Vollständigkeit halber muss auch noch ein Blick auf die Mittelfeldspieler geworfen werden, die im Sommer nach aktuellem Stand alle ablösefrei zu haben sind, eine Verpflichtung der Bayern aber unrealistisch wäre.
Adrien Rabiot (28 Jahre alt, Juventus Turin), Youri Tielemans (25, Leicester City), Ilkay Gündogan (32, Manchester City) und N'Golo Kanté (32, FC Chelsea) - sie alle stehen vor einer ungewissen Zukunft.
Letztere beiden wären aber wohl einen Tick zu alt. Zudem wusste das Zusammenspiel von Gündogan und Kimmich im DFB-Team zuletzt nicht gerade zu überzeugen. Kanté ist nach seiner schweren Oberschenkelverletzung bei weitem noch nicht der, mit dem Tuchel einst die Champions League gewonnen hat.
Tielemans gehört zu den gefragtesten Mittelfeldspielern auf dem Planeten. Entsprechend hoch werden seine Forderungen nach Handgeld und Gehalt ausfallen, ein Verbleib in der Premier League (FC Arsenal und Manchester United) scheint die wahrscheinlichste Option. Auch um den BVB hatte es zuletzt Gerüchte gegeben - finanziell wäre eine Verpflichtung aus genannten Gerüchten aber nur schwer zu stemmen. Auch, wenn Jude Bellingham den Verein im Sommer für viel Geld verlässt.
Rabiot würde für das gesuchte Anforderungsprofil wohl die meiste Qualität mitbringen, das hat er auch schon bei der Weltmeisterschaft in Katar unter Beweis gestellt. Allerdings kommen wohl nur ein Verbleib bei der Alten Dame oder der Schritt in die Premier League für den Franzosen infrage.