Das 3:0 des FC Bayern München am 16. Spieltag der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim hat bewiesen, dass die Mannschaft mittlerweile besser mit Schwächephasen umgehen kann und dass der Trainer seinen einstigen Wunschspieler nicht mehr braucht.
FC Bayern: Die Mannschaft wirkt deutlich gereift
Ähnlich wie in den allermeisten Spielen unter Thomas Tuchel mussten die Bayern auch gegen Hoffenheim durch eine ziemlich ausgeprägte Schwächephase gehen. Es brauchte zwei hellwache Extraklasse-Aktionen von Manuel Neuer in der 63. und 64. Minute gegen Maximilian Beier und Andrej Kramaric, eine Minute drauf sicherten die Latte und Konrad Laimer das 1:0. "Das kam mehr oder weniger aus dem Nichts. Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass wir in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel kommen würden. Plötzlich haben wir zwei, drei Torchancen hergegeben, bei denen wir durchaus den Ausgleich hätten kassieren können. Da hat uns Manu im Spiel gehalten. Das ist natürlich etwas, was wir überhaupt nicht wollen. Da haben wir kurz die komplette defensive Kontrolle verloren", analysierte Trainer Tuchel, der auch unglücklich darüber war, dass die Mannschaft erneut die Eindrücke der Trainingswoche nicht komplett ins Spiel übertragen habe.
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In der Tat hatten die Bayern es in dieser Phase vor allem der Extraklasse Manuel Neuers und der kurz darauf eiskalt vorgetragenen Offensivaktion von Leroy Sané und Jamal Musiala, die im 2:0 mündete, zu verdanken, dass Hoffenheim nicht zum Ausgleich kam.
Doch abgesehen davon wirkten die Bayern auch während ihrer Schwächeperiode im Gegensatz zu vielen Spielen zuvor immer der Situation gewachsen. Die defensive Stabilität mag ihnen in dieser Phase abhandengekommen sein, nicht jedoch die grundsätzliche Orientierung. Sie gaben nicht den Ballbesitz komplett auf, die Spieler blieben auf ihren Positionen, versuchten nicht wild und aktionistisch, einen neuen Plan zu kreieren.
"Wir hatten in Vergangenheit ja viele solcher Spiele, die wir eigentlich im Griff hatten und die dann gekippt sind. Ich hatte heute aber nicht das Gefühl, dass das Spiel komplett hätte kippen können. Dafür waren wir zu souverän und zu sicher im Ballbesitz. Ich hatte auf dem Platz nicht das Gefühl, dass wir das Spiel noch verloren hätten, selbst, wenn wir das 1:1 bekommen hätten", sagte auch Joshua Kimmich.
Die Münchner wirkten in ihrem ersten Pflichtspiel 2024 zumindest reifer als im beinahe gesamten vergangenen Jahr. Die nächsten Spiele werden zeigen, ob das Gefühl zur Gewissheit wird.