"Von außen betrachtet wirkt der Münchner Transfersommer etwas konfus", schrieb Pfaff in seiner Kolumne für die AZ: "Da auch immer noch im Raum steht, dass Spieler wie Leon Goretzka oder Kingsley Coman den Verein verlassen könnten. Vor Saisonstart wäre es hilfreich, wenn man den Großteil der personellen Baustellen geschlossen hätte."
Eberl habe mit Hiroki Ito, João Palhinha und Michael Olise zwar drei Spieler verpflichtet, "die dem Verein in der neuen Saison sicher weiterhelfen werden", meinte der 70-Jährige.
Aber: "Es bleibt die Frage, ob diese Transfers ausreichen, Bayern wieder auf das Niveau zu bringen, um Meister zu werden. Zumal man nun mit Noussair Mazraoui und Matthijs de Ligt zwei Stützen der vergangenen Jahre zu Manchester United abgegeben hat und der Transfer von Leverkusens Jonathan Tah nicht zustandegekommen ist."
Trotzdem ist Pfaff von Eberls Arbeit überzeugt. "Ich denke, dass Max Eberl einen guten Job macht", so der Belgier: "In der heutigen Zeit, in der alles in die Öffentlichkeit getragen wird, ist es deutlich schwieriger, eine Saison zu planen und Transfers einzufädeln. Probleme, mit denen sich Uli Hoeneß zu seiner Zeit seltener auseinandersetzen musste. Denn in den 1980er oder 1990er Jahren gab es kein Internet, kein Social Media und keine so unruhige Medienlandschaft, in der ständig neue Gerüchte und Spekulationen publiziert werden."
Max Eberl "wird ein moderner Uli Hoeneß"
Deshalb könne er die aufkommende Kritik an Eberl und seiner Transferpolitik "nicht nachvollziehen", schrieb Pfaff: "Er wird sich bei den Münchnern durchsetzen und ganz sicher in den kommenden Jahren ein moderner Uli Hoeneß werden."
Eberl sei "genau der Richtige, um den FC Bayern kurzfristig zu neuen Erfolgen zu führen und mittel- und langfristig weiterzuentwickeln und so aufzustellen, dass sich der Verein auf Dauer im Konzert der Großen behaupten kann".
Pfaff stand von 1982 bis 1988 beim FC Bayern zwischen den Pfosten. In dieser Zeit absolvierte er für den deutschen Rekordmeister 156 Partien.