Überraschende Enthüllung: Ewiger Reservist des FC Bayern München hätte im "Finale dahoam" nach Bastian Schweinsteiger geschossen

Von Tim Ursinus
Schweinsteiger Finale dahoam
© Getty Images

Diego Contento, ehemaliger Spieler des FC Bayern München, stand im legendären "Finale dahoam" 2012 gegen den FC Chelsea in der Champions League für 120 Minuten auf dem Platz. Nun hat er verraten, dass er im verlorenen Elfmeterschießen beinahe zum Zug gekommen wäre.

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"Ich habe 120 Minuten gespielt und wäre im Elfmeterschießen der nächste Schütze nach Bastian Schweinsteiger gewesen. Leider musste ich nicht mehr schießen", erklärte der heute 34-Jährige im Interview mit dem FCB-Mitgliedermagazin 51 .

Schweinsteiger war beim fünften und entscheidenden Elfmeter des deutschen Rekordmeisters an Blues-Keeper Petr Cech gescheitert, ehe Didier Drogba zum 4:3 für die Blues verwandelte und Chelsea den ersten Henkelpott der Vereinsgeschichte sicherte.

Contento, der sämtliche Nachwuchsstationen der Münchner durchlaufen hatte, kam etwas unverhofft zu seinem Einsatz. Der Linksverteidiger ersetzte David Alaba, der sich im Halbfinale gegen Real Madrid eine Gelbsperre abgeholt hatte - damals wurden die Karten nach dem Viertelfinale noch nicht zurückgesetzt.

contento
© imago images

"Finale dahoam": Toni Kroos und Co. trauten sich nicht

Ebenfalls fehlten den Münchnern Holger Badstuber und Luiz Gustavo, bei Chelsea fehlten sogar vier Akteure gesperrt.

Vor Schweinsteiger hatten bereits Philipp Lahm, Mario Gomez, Manuel Neuer und Ivica Olic am Elfmeterpunkt gestanden. Letzterer vergab ebenfalls.

Anstelle von Contento hätten auch auch Anatolij Tymoschtschuk, Jerome Boateng, Daniel van Buyten, Toni Kroos und Arjen Robben schießen können. Ein Großteil davon traute sich allerdings nicht zu, dem Druck standzuhalten. Das gab unter anderem der damalige Trainer Jupp Heynckes hinterher preis.

Obwohl er seiner Mannschaft letztlich nicht mehr helfen konnte, sprach Contento vom "besten Spiel meiner Karriere". Zugleich sei es aber auch sein "schlimmster Albtraum" gewesen. Er habe sich die Partie "nie wieder angeschaut – erst kürzlich für die Dokumentation 'Generation Wembley' habe ich die Höhepunkte gesehen. Es tat so weh."

"Der FC Bayern ist mein Zuhause"

Trotz seiner viereinhalb Jahre als Profi des FCB stand Contento nur 69-mal auf dem Platz. Verletzungen und die große Konkurrenz verhinderten, dass er langfristig über den Status des Reservisten hinauskam.

2014 kehrte er den Bayern nach einem CL-Triumph und je drei Meisterschaften und Pokalsiegen deshalb den Rücken und schloss sich Girondins Bordeaux an. Es folgten Stationen bei Fortuna Düsseldorf und dem SV Sandhausen. Im März 2023 beendete er seine professionelle Karriere.

Inzwischen ist er zu seinem Herzensklub zurückgekehrt und arbeitet im Scouting-Bereich sowie als Klubrepräsentant. "Der FC Bayern ist mein Zuhause", erklärte Contento.

In dieser Saison hat der FC Bayern erneut die Möglichkeit, sich den großen Traum von einem Champions-League-Triumph in der Allianz Arena zu erfüllen. Das Endspiel in München steigt am 31. Mai 2025.