Die Gruppenphase der Champions League steht wieder an. Die besten Teams Europas streiten sich um den Henkelpott. Wer kann Real Madrid ablösen? Wo landen die deutschen Klubs? SPOX versucht mit einer Mischung aus Form- und Potenzialbetrachtung die Fragen zu beantworten.
32. NK Maribor
Die letzten drei Ergebnisse: NK Krka (2:0), Domzale (0:2), Celtic (1:0)
Maribor fegte in der abgelaufenen Spielzeit durch die heimische Liga, abgesehen vom ersten Spieltag standen die Slowenen durchgehend an der Spitze und sicherten sich in beeindruckender Manier den Meistertitel. In den drei Qualifikationsrunden zur Königsklasse musste NK in sechs Spielen keine Niederlage hinnehmen, wenngleich das Weiterkommen gegen Quali-Nachrücker Celtic durchaus knapp war.
Mit Kapitän Tavares blieb dem Klub der größte Star und die wichtigste Stütze erhalten. Zudem kehrte Agim Ibraimi von seiner Leihe aus Cagliari zurück. Der Linksaußen steuerte vier der sieben Tore in der Quali-Runde bei, Tavares besorgte zwei Treffer. Auf diese beiden Akteure wird es ankommen, will das No-Name-Team in der Gruppenphase etwas bewegen. Viel Hoffnung gibt es angesichts der Gegner Chelsea, Schalke und Sporting aber nicht.
31. APOEL Nikosia
Die letzten drei Ergebnisse: Aradippou (1:0), AEK Larnaca (2:0), Aalborg PK (4:0)
Der Dauer-Meister Zyperns sicherte sich den Titel in einem Herzschlagfinale gegen AEL Limassol und hofft in der Campions League hauptsächlich auf seine relativ namhaften Neuzugänge. Rafik Djebbour von Nottingham Forest und Carlao aus Socheaux sind neben Liverpool-Legende John Arne Riise, der zuletzt beim FC Fulham tätig und dann vereinslos war, die prominentesten Verstärkungen.
Der Start in die First Division war mit einem 2:0 über Larnaca erfolgreich, auch das 4:0 in der Quali gegen Aalborg war Beweis genug, dass die Zyprioten durchaus kicken können. Dennoch wird es in der Gruppe mit Barca und Paris wohl auf einen Zweikampf mit Ajax um Platz drei und die Teilnahme an der Europa League hinauslaufen.
30. Ludogorets
Die letzten drei Ergebnisse: Plovidv (2:1), Beroe (1:1), Steaua Bukarest (1:0)
Das bulgarische Doppel bescherte Ludogorets Razgrad den internationalen Wettbewerb. In den drei Quali-Runden zeigte sich, wie schon in der heimschen Liga, die Heimstärke des Teams von Georgi Dermendzhiev. Während es gegen Düdeldingen und Partizan Belgrad keinen Gegentreffer im eigenen Stadion setzte, war gegen Steau Bukarest beinahe Schluss. Doch im Rückspiel drehte man einen Rückstand aus dem Hinspiel und siegte letztlich im Elfmeterschießen.
Unter den Auftritten in der Champions League mussten jedoch die Auftritte in der Liga leiden. Nur zwölf Punkte aus den ersten sieben Spielen sind momentan noch zu wenig für die Ansprüche in Razgrad - ganz besonders im Hinblick auf die Neuverpflichtungen. 2,5 Millionen Euro ließ man sich Brayan Angulo (FC Granada) und Hamza Younes (Botev Plovdic) kosten. Die Hoffnugen ruhen dennoch auf den beiden Offensivkräften Marcelinho und Vura, die bereits im letzten Jahr Scorerpunkte für Ludogorets sammelten.
29. Bate Borisov
Die letzten drei Ergebnisse: Torpedo Zhodino (1:1), Naftan (6:0), Neman Grodno (2:1)
Bate ist Dauergast in der Königsklasse. Die Liga in Weißrussland kann sich kaum erwehren, Aleksandri Yermakovich hat das Team erneut nach Europa geführt. Logisch, dass sich nicht viel am Kader änderte, nur zwei neue Spieler stehen im mit 22 Mann relativ übersichtlich aufgestellten Kader. Der erfahrene Innenverteidiger Nemanja Tubic soll die Abwehr ein Stück stabilisieren, stellte Borisov mit zwölf Gegentreffern doch nur die zweitbeste Defensive des Landes.
In der Qualifikation für die Champions League spielten die Weißrussen ihre Erfahrung aus. Beide Male gelang erst im Rückspiel der Sieg, dann aber deutlich vor eigenem Publikum. Debrecen und Bratislava mussten beide drei Gegentreffer hinnehmen und sich von ihren CL-Träumen verabschieden. Immer Hauptdarsteller war dabei Vitali Rodionov, der schon in der vergangenen Saison etwa alle 160 Minuten an einem Treffer beteiligt war.
28. Malmö FF
Die letzten drei Ergebnisse: Goteborg (3:3), Djurgardens IF (0:2), RB Salzburg (3:0)
Markus Rosenberg ist der erfahrenste Mann im Kader des FF Malmö. Mit 31 Jahren und 18 Einsätzen in der Champions League war der Schwede ausschlaggebend für die erfolgreiche Qualifikation. Zwei Treffer gegen Salzburg und weitere zwei gegen Sparta Prag sicherten seiner Mannschaft nach jeweils schlechten Hinspielen das Weiterkommen.
Jedoch hat Malmö abseits der Königsklasse noch kaum Spielpraxis sammeln können. Die schwedische Liga startete erst an diesem Wochenende, gegen BK Hacken Göteborg war nur ein Unentschieden drin. Zeit bleibt nur noch wenig, um sich auf Juventus Turin einzustellen. Immerhin ist Simon Thern dann mit dabei. Der Mittelfeldspieler war bis zum letzten Transfertag heftig von ausländischen Klubs umworben worden.
27. RSC Anderlecht
Die letzten drei Ergebnisse: Lierse (2:2), Club Brügge (2:2), Waasland-Beveren (1:0)
Seit sieben Spielen ist der RSC Anderlecht nun schon ungeschlagen. Allerdings fehlt der Mannschaft in engen Partien oft der entscheidende Wille. Bereits sechs Punkte verlor man mit Unentschieden - unter anderem gegen Brügge und Lierse. Mit Matias Suarez, Aleksandar Mitrovic und Dennis Praet stellt man einen Angriff mit großen Potenzial, schlug daraus allerdings bislang wenig Nutzen.
Das fehlende Puzzlestück ist jedoch inzwischen voll angekommen im Team von Besnik Hasi. Steven Defour organisiert das Mittelfeld und stellt Bindeglied zwischen Defensive und Offensive dar. Schafft der 26-Jährige es, das Team anzuleiten und seine Erfahrung aus drei Jahren beim FC Porto einfließen zu lassen, ist Anderlecht auch in der Gruppe mit Arsenal, Dortmund und Galatasaray nicht zu unterschätzen.
26. ZSKA Moskau
Die letzten drei Ergebnisse: Arsenal Tula (2:1), Rostov (6:0), Rubin Kazan (1:2)
Viele bekannte Gesichter wird der FC Bayern München in Moskau antreffen. Bei der Mannschaft von Leonid Slutski hat sich seit der letzten Transferperiode nur wenig geändert. Eine erfahrene Defensive und pfeilschnelle Außenspieler haben ZSKA das zweite Mal in Folge in eine CL-Gruppe mit dem deutschen Rekodmeister gebracht.
Trotz namhafter Spieler wie Alan Dzagoev, Ahmed Musa, Seydou Doumbia oder Igor Akinfeev spricht die Form jedoch gegen die Russen. In der Liga will es nocht so recht anlaufen. Der 6:0-Sieg gegen Rostov kann nicht über die Niederlagen gegen vermeintlich ähnlich starke Gegner wie Rubin Kasan und Lokalrivale Spartak hinwegtäuschen.
25. AS Monaco
Die letzten drei Ergebnisse: Lyon (1:2), Lille (1:1), Nantes (1:0)
Als Aufsteiger direkt in die Champions League - für den AS Monaco Pflicht nach den millionenschweren Investitionen. Allerdings betont man im Fürstentum immer wieder, einen Schritt nach dem anderen machen zu wollen, das Geld soll nicht in jedem Transferfenster förmlich mit beiden Händen in Europa verteilt werden. Demnach ist die erste CL-Teilnahme seit langem wieder nur ein Schritt im Gesamtplan.
Denn Monaco ist noch nicht so weit, in der Königsklasse für Furore zu sorgen, schon gar nicht nach dem Abgang der zentralen Anspielstation Falcao. Die Mischung aus erfahrenn Spieler wie Dimitar Berbatov und Talenten wie Lucas Ocampos kann für Siege sorgen, genauso aber auch ausmanövriert werden. In der Ligue 1 läuft es dementsprechend nur schwer an, besonders die Niederlagen gegen Bordeaux und Lyon lassen Zweifel aufkommen.
24. Olympiakos Piräus
Die letzten drei Ergebnisse: OFI Crete (3:0), Panaitolikos (1:1), Niki Volos (3:1)
Die Neuverpflichtungen in dieser Transferphase haben den Fans in Piräus nur bedingt zugesagt. Trainer Michel bediente sich in halb Europa, besonders angetan haben es ihm offenbar aber Spieler aus seiner Heimat Spanien. 22 Männer sind neu im Kader, der Ausländeranteil auf über 60 Prozent angestiegen. Doch der Coach hat Erfahrung verpflichtet: Eric Abidal, Ibrahim Afellay, Roberto, Alberto Botia oder Javier Saviola haben in europäischen Top-Ligen gespielt.
Dazu ist Konstantinos Mitroglou nach einem kurzen Abstecher Richtung England wieder zurück und soll gleich für Erfolge sorgen. Beim ICC präsentierte sich die Mannschaft schon gut eingespielt, hatte allerdings auch noch viele Neuzugänge nicht mit an Bord. Der Einstieg in die Liga verlief ordentlich, wenn auch nicht herausragend mit sieben Punkten aus drei Spielen.
23. Ajax Amsterdam
Die letzten drei Ergebnisse: Heracles (2:1), Groningen (0:2), PSV Eindhoven (1:3)
Ajax hat eine gewohnt schwere Transferperiode hinter sich. Mit Daley Blind, Siem de Jong und Kenneth Vermeer verließen gleich drei Leistungsträger den Klub. Der Ersatz darf nicht viel kosten und muss aber gleichzeitig sofort weiterhelfen, keine einfache Aufgabe für Frank de Boer. Letztlich sind es mit Nick Viergever und Niki Zimling zwei international unerfahrene Namen geworden.
Eine Tatsache, die den schwachen Saisonstart erklärt. Allerdings kommt man so langsam in Tritt, auch wenn der Supercup gegen den FC Zwolle verloren ging. Mit der Königsklasse vor der Tür wird es nicht einfacher, steht doch nun auch die Dreifachbelastung vor der Tür. Nach Paris und Barcelona geht es für Ajax darum, den dritten Platz zu sichern und in der Europa League Erfahrung zu sammeln.
22. Sporting Lissabon
Die letzten drei Ergebnisse: Belenenses (1:1), Benfica (1:1), Arouca (1:0)
Sporting ist zurück! Nach fünf Jahren ohne Spiel in der Königsklasse meldete man sich in der letzten Saison zurück. Als Zweitplatzierter in der portugiesischen Liga verwies man den FC Porto auf die Plätze und hat so die Möglichkeit, nach sechs erfolglosen CL-Spielen in Folge (Torverhältnis 5:16) Wiedergutmachung zu betreiben. Dabei helfen sollen die zahlreichen Talente, die man nach Lissabon lockte.
Mouhamadou-Naby Sarr und Paulo Oliveira kämpfen um einen Platz hinter dem viel umworbenen William Carvalho. Fredy Montero und Ryan Gauld wollen Druck auf die Offensive machen. Der Start in die Liga misslang allerdings. Derzeit belegt Sporting nur den achten Platz, besonders bitter waren die zwei verlorenen Punkte zu Gast bei Belenenses.
21. Shakhtar Donezk
Die letzten drei Ergebnisse: Chornomorets (2:0), CFR Cluj (3:3), Illichivets (3:0),
Schwere Tage sind es derzeit für die Spieler und Verantwortlichen von Shakhtar Donezk. Im eigenen Land herrscht Chaos, das Trainignsgelände wurde von Geschossen getroffen und zu Teilen zerstört. Die Heimspiele finden ohnehin bereits im mehr als 1000 Kilometer entfernten Lwiw statt, Spieler weigerten sich teilweise, überhaupt in die Ukraine zurückzukehren.
Dementsprechend beeindruckt die Form, die Miralem Lucescu und seine Mannschaft aufgebaut haben. In der Liga steht man praktisch ohne Gegenwehr auf Platz eins. Ohne Punktverlust und nur mit einem Gegentor in sechs Spielen thront Donezk über den restlichen Mannschaften. Eng wurde es jedoch gegen starke Gegener. Gegen Metalist Charkiv (1:0) musste Shakthar lange zittern, in einem extra angesetzten Test gegen den CFR Cluj (3:3) gab es nur ein Unentschieden.
20. FC Basel
Die letzten drei Ergebnisse: Grasshoppers (1:3), Young Boys Bern (3:1), CS Italien (4:0),
In den letzten Jahren war der FC Basel immer für eine Überraschung gut. Mal gelang ein Sieg gegen Chelsea, mal gegen Manchester United. Das ändert sich in dieser Saison nicht, das Potenzial deuten die Schweizer in der heimischen Liga an. Die beiden Niederlagen gegen St. Gallen und Grasshoppers Zürich hinterlassen aber Kratzer an der eigentlich guten Form des Meisters.
Zwar konnte Fabian Schär gehalten werden, mit Yann Sommer verließ allerdings der Stammtorwart den Klub. Nun erwartet man von Walter Samuel, die Abwehr zu lenken und zu stabilisieren. Der 36-jährige Stareinkauf braucht allerdings noch Zeit, wie sich in seinen ersten Partien herausstellte. Funktioniert dies allerdings, kann Basel erneut jeden schlagen, genauso sich aber auch an Liverpool und Real Madrid die Zähne ausbeißen.
19. FC Schalke 04
Die letzten drei Ergebnisse: Gladbach (1:4), Bayern München (1:1), Hannover 96 (1:2)
Die Knappen erleben derzeit ein weiteres Deja-Vu. Der Trainer steht in Frage, wichtige Spieler sind verletzt, in der Liga und im Pokal läuft es nicht. Doch bisher fand Jens Keller immer die richtige Antwort, darauf muss S04 für die Champions-League-Gruppenphase hoffen. Denn präsentiert sich S04 in der Königsklasse so wie gegen Dresden und Hannover, ist das Abenteuer schnell beendet.
Vieles wird davon abhängen, ob die Abwehr sich schnell sortiert und die Verletzungen aufgefangen werden können. Nach dem Debakel gegen Gladbach steht man bereits mit dem Rücken zur Wand, darüber täuschen auch 60 ordentliche Minuten gegen den FC Bayern nicht darüber hinweg.
18. Galatasaray
Die letzten drei Ergebnisse: Eskisehirspor (0:0), Bursaspor (2:0), Fenerbahce (0:0),
Ausländerregelung,Gerichtsstreit und ein inflationärer Markt im Heimatland. Galatasaray hat einen schwierigen Sommer hinter sich. Der Abgang von Didier Drogba könnte sich sowohl als Segen, als auch als Fluch herausstellen, war der Ivorer doch immerhin Anführer und erfahrenster Mann im Kader. Doch sein Wechsel zum FC Chelsea gibt auch vielen anderen Spieler die Chance, aus dem großen Schatten zu treten.
Bisher war davon jedoch nur wenig zu sehen. Die Testspielperiode verlief nicht zu aller Zufriedenheit, der Supercup ging gegen Fenerbahce verloren. Immerhin der Start in die Liga gelang. Schafft es Cesare Prandelli aus dem eingespielten Team auch noch ein eingeschworenes Team ohne Starallüren zu machen, ist Galatasaray für jeden Gegner gerade zu Hause eine echte Herausforderung.
17. SL Benfica
Die letzten drei Ergebnisse: Setubal (5:0), Sporting Lissabon (1:1), Boavista Porto (1:0)
Während im letzten Jahr noch Schluss gegen Piräus und PSG war, soll das in diesem Jahr nicht mehr passieren. Trotz des beachtlichen EL-Finaleinzugs im letzten Jahr will Benfica in dieser Saison möglichst lange in der Champions League bestehen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Viel Geld ließ man sich die Verstärkungen rund um Andreas Samaris kosten, landete aber auch echte Schnäppchen.
Julio Cesar wird den abgewanderten Oblak ersetzen, Bryan Cristante hat eine große Zukunft vor sich. Schon in den ersten Spielen der Saison deutete sich das Potenzial an, das in der Mannschaft steckt. Zwei Siege und ein Unentschieden machen Benfica schon wieder zu dem, was sie in der letzten Saison waren: Dem ewig Gejagten.
16. Athletic Bilbao
Die letzten drei Ergebnisse: FC Barcelona (0:2), Balmaseda (3:0), Levante (3:0)
Drei Punkte aus drei Spielen und eine Auftaktniederlage gegen den FC Malaga. Die aktuelle Tabelle der Primera Division spricht nicht gerade für Athletic Bilbao. Doch die Basken zeigten, dass man sich im entscheidenden Moment auf sie verlassen kann. In der Quali-Runde gegen den SSC Neapel (1:1, 3:1) erwischten sie das vermeintlich schwerste Los und setzten sich souverän durch.
Bei der Niederlage gegen den FC Barcelona zeigten sie zudem, wie man die Katalanen in Bedrängnis bringen kann. Trainer Ernesto Valverde hat einen klaren Plan, der sie auch in der Königsklasse weit bringen kann. Das Team ist eingespielt, hat internationale Erfahrung und Spieler wie Iker Muniain, die jederzeit den Unterschied machen können. Dass zuletzt auch die Selecao öfter in der Agenda steht, tut der Mannschaft zusätzlich gut.
15. FC Porto
Die letzten drei Ergebnisse: Moreirense FC (3:0), Lille (2:0), Pacos de Ferreira (1:0)
Eine ungewohnte Situation war es für den FC Porto beim OSC Lille. Champions-League-Qualifikation, das hatten die Dragoes schon lange nicht mehr erlebt. Doch die enttäuschende Saison unter Paulo Fonseca ist ad acta gelegt, der Kader renoviert und die Ziele neugesteckt. Julen Lopetegui hat das volle Vertrauen vom Vorstand ausgesprochen bekommen und das Team nach seinen Vorstellungen gestalten dürfen.
Bisher lohnt es sich für den FC Porto, dem Trainer freie Hand gegeben zu haben. Die zahlreichen Transfers haben gut eingeschlagen und ihre Plätze im alten Grundgerüst schnell gefunden. Cristian Tello war bis zu seiner Verletzung gut in Form, ebenso wie Youngster Ruben Neves. Dabei überrascht besonders die Defensive: Porto hat in dieser Saison noch keinen Gegentreffer hinnehmen müssen. Halten sie diese Form, ist mehr drin, als nur das Achtelfinale.
14. AS Rom
Die letzten drei Ergebnisse: Empoli (1:0), AC Florenz (2:0), AEK Athen (2:1)
Zum Start der letzten Saison überrolte der AS Rom die gesamte italienische Liga. Gegen den AC Florenz und Empoli verlief der Start in das neue Fußballjahr ähnlich erfolgreich. Rudi Garcia muss zwar mit Mehdi Benatia einen absoluten Leistungsträger und den vielleicht besten Verteidiger der Serie A ersetzen, hat den Kader aber sinnvoll verstärkt und Schwächen aufgefangen.
Ashley Cole kennt die Champions League bestens, ebenso wie Daniele de Rossi oder Francesco Totti. Dazu kommen talentierte Spieler wie Miralem Pjanic oder Juan Manuel Iturbe, die aus der Roma eine echte Wundertüte machen. Beim letzten Gastspiel in der Königsklasse war in der Gruppenphase Schluss, diesmal ist mehr drin, trotz aller Konkurrenz in der Gruppe.
13. Zenit St. Petersburg
Die letzten drei Ergebnisse: Dynamo Moskau (3:2), Lokomotive Moskau (1:0), Standard Lüttich (3:0)
Die Champions League ist offenbar nicht das richtige Pflaster für Zenit St. Petersburg. In den letzten Jahren zählten die Russen immer zu den Geheimfavoriten, oder zumindest als Mannschaft, die an guten Tagen jeder Mannschaft gefährlich werden kann. Dieses Jahr scheint dies mehr als zuvor Wirklichkeit zu werden. Unter Andre Villas-Boas ist die Mannschaft vom Reagieren zum Agieren übergegangen, dazu kommen entscheidende Transfers wie der von Ezequiel Garay.
In der russischen Premier League marschiert man derzeit unaufhaltbar von Sieg zu Sieg. Sieben Spiele, 21 Punkte und ein Torverhältnis von +17 sprechen für die Arbeit des 36-jährigen Trainers. Auch in der Quali war man nicht zu stoppen, selbst über eine ganze Halbzeit in Unterzahl brachten das Team nicht ins Schwimmen.
12. Juventus Turin
Die letzten drei Ergebnisse: Udinese (2:0), Chievo Verona (1:0), Singapur Auswahl (5:0)
Als italienischer Meister kommt Juventus Turin zum wiederholten Male in die Königsklasse. Bisher sprang dabei allerdings nur wenig heraus. Der Abgang von Antonio Conte und dessen Nachfolger Maximiliano Allegri machen den Fans wenig Mut auf tiefgreifende Änderungen diesbezüglich. Zwar hat die Mannschaft sich in der Breite verstärkt, neue qualitative Spitzen wurden allerdings nicht gesetzt.
Dennoch: Juve bleibt ein schwer zu bespielender Gegner. Ruft die Mannschaft das ab, was sie in der Liga gegen Chievo Verona und Udinese Calcio zeigten, ist mehr drin, als in den letzten Jahren. Ganz besonders, weil das Mittelfeld aus Arturo Vidal, Claudio Marchisio, Paul Pogba und Andrea Pirlo absolute Weltklasse verkörpert.
11. FC Liverpool
Die letzten drei Ergebnisse: Aston Villa (0:1), Tottenham Hotspur (3:0), Manchester City (1:3)
Der FC Liverpool gab nach dem Abgang von Luis Suarez über 100 Millionen Euro aus, um im ersten Jahr Champions League nach fünf Jahren Abstinenz an vergangene Erfolge anzuknüpfen. Die Hoffnungen ruhen dabei auf den drei Offensiven Sterling, Balotelli und Sturridge.
Der Saisonstart in der Premier League verlief dabei mit Höhen und Tiefen. Gegen Southampton mühte man sich an der heimischen Anfield Road, siegte dennoch knapp mit 2:1. Im Auswärtsspiel bei Manchester City waren die Reds nicht clever genug und verloren deutlich 3:1. Eine Woche später folgten ein beeindruckender 3:0 Sieg an der White Hart Lane, die Niederlage gegen Aston Villa sitzt aber tief.
10. FC Arsenal
Die letzten drei Ergebnisse: Manchester City (2:2), Leicester City (1:1), Besiktas (1:0)
Der FC Arsenal ist trotz der namenhaften und teuren Verstärkungen holprig in die Saison gestartet. Die Playoffs gegen Besiktas überstanden die Gunners mit viel Mühe und qualifizierten sich damit zum 17. Mal in Folge für die Gruppenphase der Königsklasse. Auch die ersten Spiele der Premier League ließen Zweifel übring.
Gegen Crystal Palace gewann man in der Nachspielzeit, beim FC Everton reichte es nach 2:0 Rückstand noch zu einem Punkt und gegen Aufsteiger Leicester war auch nur ein Zähler drin. Das 2:2 gegen Manchester City macht Mut. Nach dem Ausfall von Oliver Giroud ruhen die Hoffnungen auf Danny Welbeck, der erst auf den letzten Drücker aus Manchester geholt wurde.
09. Paris Saint-Germain
Die letzten drei Ergebnisse: Stade-Rennes (1:1), Saint-Etienne (5:0), Evian (0:0)
Ein bisschen Anlaufzeit hat PSG gebraucht, um in die Saison zu finden. Kommt die Maschine rund um Zlatan Ibrahimovic jedoch mal ins Rollen, ist sie kaum mehr aufzuhalten, wie Saint-Etienne schmerzvoll erfahren musste. Das Team von Laurent Blanc hofft, die aufgebaute Form aus der Liga mitzunehmen in die Champions Leauge. Zweimal stand man nun im Viertelfinale, der Transfer von David Luiz ist ein deutlicher Fingerzeig Richtung Halbfinale.
Sonst hat sich nicht viel getan in Paris. Das Team kennt sich, Spieler wie Marquinhos, Marco Verratti und Lucas haben wichtige Minuten gesammelt. Diese Minuten sollen nun den Unterschied machen zu den letzten Jahren, dann ist man nämlich auch in der Königsklasse nur schwer zu stoppen.
08. Manchester City
Die letzten drei Ergebnisse: Arsenal (2:2), Stoke City (0:1), FC Liverpool (3:1)
Im ersten Jahr von Manuel Pelligrini sicherten sich die Citizens erneut den Titel in der Premier League, scheiterten im Achtelfinale der Königsklasse aber am FC Barcelona. Die erstmalige Teilnahme an den K.o.-Spielen in der Champions League soll in diesem Jahr über die erste Runde hinausgehen. In der schweren Gruppe mit dem FC Bayern, ZSKA Moskau und dem AS Rom ist ein Weiterkommen aber keine Selbstverständlichkeit.
Mit Fernando, Mangala und Caballero rüsteten die Sky Blues noch einmal nach und behoben die Schwachstellen des Kaders aus der Vorsaison. Der Saisonstart verlief bislang ordentlich. Dem 2:0-Auswärtssieg folgte eine starke Leistung gegen Liverpool die mit einem 3:1-Sieg belohnt wurde. Da sticht auch das 2:2 gegen Arsenal nicht heraus.
07. Borussia Dortmund
Die letzten drei Ergebnisse: SC Freiburg (3:1), FC Augsburg (3:2), Bayer Leverkusen (0:2)
Verletzungen über Verletzungen machten Jürgen Klopp die Vorbereitung schwer. Nicht nur die WM-Fahrer fehlten dem Coach lange, auch andere Leistungsträger wie Jakub Blaszczykowski, Neven Subotic oder Ilkay Gündogan fehlten oder fehlen noch immer. Dementsprechend schwer fiel dem BVB der Start in die Bundesliga-Saison. Gegen Bayer Leverkusen sah man einen hilflosen Auftritt, gegen Augsburg ein knappes Spiel.
Gegen den SC Freiburg gelang immerhin ein souveräner Sieg und damit wichtiges Selbstvertrauen vor dem Duell mit dem FC Arsenal. Kehren die Verletzten zurück und können helfend eingreifen, sollten Auftritte wie in der Vorbereitung gegen den FC Liverpool (0:4) schnell abgehakt werden können.
06. Real Madrid
Die letzten drei Ergebnisse: Atletico (1:2), Real Sociedad (2:4), Cordoba (2:0)
Die Königlichen sind mit dem falschen Fuß in die Saison gestartet. Das Wechseltheater um James Rodriguez fand zwar schnell ein Ende, noch ist Carlo Ancelotti allerdings auf der Suche nach der Lösung, um den Kolumbianer effektiv einzubinden. Die Balance zwischen Offensive und Defensive ist noch nicht perfekt, der Abgang von Xabi Alonso hat Lücken hinterlassen.
Gegen Real Sociedad wurde deutlich, was noch fehlt. Das Verteidigen von Standards und Defensivverhalten nach Ballverlusten. Gegen Atletico Madrid spielte die Königlichen ein starkes Spiel, fanden aber keine Lösung gegen das Bollwerk des Lokalrivalen. Die Niederlage war letztlich einer schwachen zweiten Hälfte geschuldet.
05. Bayer 04 Leverkusen
Die letzten drei Ergebnisse: Werder Bremen (3:3), Hertha BSC (4:2), Kopenhagen (4:0)
Das Duell mit Borussia Dortmund am ersten Spieltag hat Eindruck hinterlassen. Roger Schmidt hat aus der Werkself eine Mannschaft gemacht, mit der zu rechnen ist. Das hohe Angriffspressing und die beinahe unlösebare Klammer gegen den BVB (2:0) haben Calhanoglu und Co. ordentlich Rückenwind verpasst. Das Unentschieden gegen Bremen zeigt jedoch auch die teils instabile Defensive.
Dennoch: Das Team versprüht Selbstvertrauen und Zuversicht, mit Karim Bellarabi hat man den derzeit vielleicht formstärksten Spieler der Bundesliga in seinen Reihen. Auch die CL-Quali gelang mit zwei Siegen über den FC Kopenhagen und insgesamt acht eigenen Toren. In einer Gruppe mit Benfica, Monaco und Zenit kann jeder jeden schlagen, das Achtelfinale ist drin für Leverkusen.
04. Atletico Madrid
Die letzten drei Ergebnisse: Real Madrid (2:1), Eibar (2:1), Rayo Vallecano (0:0)
Nach dem verlorenen Champions-League-Finale hat Atletico in der Sommerperiode viele Rückschläge verdauen müssen. Diego Costa verließ den Verein genauso wie Thibaut Courtois und Filipe Luis. Die Ersatzmänner waren allerdings schnell gefunden, nun ist es an Diego Simeone, die Mannschaft wieder zusammenzuschweißen. Eine Aufgabe, die bisher nur schwer vorangeht.
Immerhin die Ergebnisse stimmen. Noch sind die Rojiblancos ungeschlagen, gegen Real Madrid gelang über zwei Spiele der Gewinn des Supercups. Allerdings fehlt noch die Feinjustierung an vielen Stellschrauben, wie Simeone auch weiter selbst betont. Das unterstrich auch das Spiel gegen Real, mit zwei sehr wechselhaften Halbzeiten.
03. FC Bayern München
Die letzten drei Ergebnisse: VfB Stuttgart (2:0), FC Schalke 04 (1:1), VfL Wolfsburg (2:1)
Ähnich wie beim schwarz-gelben Rivalen hat auch der FC Bayern mit Verletzungen zu kämpfen. Die lange Saison und die anschließende WM, der FCB stellte die meisten Nationalspieler aller Klubs, haben ihre Spuren hinterlassen. Die US-Reise war eine zusätzliche Strapaze, letztlich verlor man den Supercup an Dortmund. Doch der Saisonstart verlief, trotz B-Elf, gut: Zwei Siege und ein Unentschieden gegen Schalke, das auch früh hätte entschieden werden können.
Das neue System mit einer Dreierkette steht noch auf wackligen Beinen, die Neuzugänge müssen sich noch einfügen. Gegen den VfB Stuttgart sah man jedoch bereits stabiler aus. Entscheidend ist die Vielseitigkeit und das unglaube Potenzial, das die Bayern unter Guardiola haben, wenn der ganze Kader zur Verfügung steht.
02. FC Barcelona
Die letzten drei Ergebnisse: Athletic Bilbao (2:0), Villarreal (1:0), FC Elche (3:0)
Neuer Trainer, namhafte Neuzugänge und namhafte Abgänge. Der FC Barcelona ist mitten im Umbruch, zum Ende der Transferperiode zeigte man sich jedoch zufrieden mit dem Kader. Die Vorbereitung verlief, angesichts kaum gleichwertiger Konkurrenz, erfolgreich. Gegen den SSC Neapel (0:1) fehlte das Glück für einen Sieg. In den letzten fünf Spielen blieb Barca jedoch ohne Gegentor bei einem Torverhältnis von 18:0.
Luis Enrique scheint die Mannschaft etwas direkter eingestellt zu haben und greift auf taktische Umstellungen zurück, die seine Vorgänger gescheut haben. Auch wenn es gegen Athletic Bilbao lange dauerte, schnürten die Katalanen den Gegner doch immer mehr ein, ehe Joker Neymar für einen Doppelpack sorgte. Nachdem Mathieu die Innenverteidigung stabilisiert hat, macht nun aber die Außenverteidigung Sorgen.
01. FC Chelsea
Die letzten drei Ergebnisse: Swansea City (4:2), Everton, (6:3), Leicester City (2:0)
Der FC Chelsea war der Gewinner des Transfersommers und gehört mit den Verstärkungen Costa, Fabregas und Luis zu den Topfavoriten auf den Titel. Mit Courtois und Cech haben die Blues zudem zwei der weltbesten Keeper in ihren Reihen.
Der Saisonstart in die Premier League unterstrich die Ambitionen der Blues. Auf zwei Siege gegen die Aufsteiger Burnley und Leicester folgte ein furioses 6:3 gegen Everton. Bereits in diesen ersten drei Spielen zeigten Costa und Fabergas ihre Qualität und deuteten an, welche Bereicherung sie für das Offensivspiel der Londoner sind. Richtig deutlich wurde es gegen Swansea: Costa netzte gleich dreifach.