Gruppe F: Borussia Dortmund
Gegner: Real Madrid, Sporting CP, Legia Warschau
Es passiert nicht oft, dass ein Verein den Titelverteidiger zugelost bekommt und aus dem Lager dennoch nur Positives zu hören ist. Nahezu achselzuckend nahmen die Schwarzgelben das Los Real Madrid an und krempelten die Ärmel hoch. "Es ist eine interessante Gruppe, in der große sportliche Herausforderungen auf uns warten. Fast wie in jedem Jahr haben wir es mit Real Madrid zu tun und treffen damit auf alte Bekannte", sagte beispielsweise Sportdirektor Michael Zorc.
Auch Trainer Thomas Tuchel erklärte, dass er sich auf den Titelverteidiger freue, da das Spiel "ja fast schon ein Klassiker ist". In der Tat hatte es die Borussia bereits in der Saison 2012/13 sowie 2013/14 jeweils mit dem spanischen Krösus zu tun. Der Ausgang der beiden Aufeinandertreffen hatte allerdings jeweils einen unterschiedlichen Ausgang.
Jeder Dortmund-Fan erinnert sich noch heute an die vier Finger, die Lewandowski bei seiner 4:1-Gala in den Nachthimmel reckte und somit bereits im Hinspiel das Finale gegen die Bayern eintütete. Auch ein Jahr später kreuzten sich die Wege der beiden Klubs in der K.o.-Runde. Im Viertelfinale behielt dabei allerdings Real (3:0 und 0:2) knapp die Oberhand.
Obwohl sich die Königlichen auf dem Transfermarkt bislang recht ruhig verhielten und mit Alvaro Morata lediglich einen namhaften Neuzugang verzeichnen konnten, gelten sie als aktueller Champion automatisch als Favorit auf den Titel. Bereits jetzt gieren zahlreiche Fans in Madrid nach dem zwölften Henkelpott, der gleichzeitig den Fluch des Titelverteidigers brechen würde.
Ähnlich wie in der bayerischen Gruppe D sind die Favoritenrollen zementiert. Sollte alles normal laufen, werden Sporting CP und Legia Warschau lediglich den dritten Platz ausspielen. Die Portugiesen mauserten sich in den letzten Jahren immer mehr zum nationalen Topteam. Nach einer schwachen Saison 2012/13 kratzen sie zuletzt mit dem Rückenwind des Pokalsieges am Thron von Benfica und verfehlten Platz eins nur um zwei Punkte. Das Team des extrovertierten Jorge Jesus ist eingespielt und alles andere als ein bequemer Gegner.
Mit Legia Warschau schaffte es zudem erstmals seit 20 Jahren eine polnische Mannschaft in die CL-Gruppenphase. Der beschwerliche Gang durch die Quali war dafür nötig. Dort warteten mit Zrinjski Mostar, AS Trencin und FC Dundalk jedoch verhältnismäßig machbare Aufgaben. Auf die leichte Schulter wolle man die Teams dennoch nicht nehmen, war aus dem BVB-Lager zu hören.
Von "neues, attraktives Ziel auf unserer europäischen Fußball-Reiseroute" (Hans-Joachim Watzke) bis hin zu "sehr starke Mannschaften" (Michael Zorc) war an Kommentaren alles dabei. Gewarnt? Ja. Favoriten. Ebenfalls ja.
Fazit: Real ist als Titelverteidiger der klare Chef im Ring. Doch die Dortmunder zeigten zuletzt immer wieder, dass sie die Spanier ärgern können. Zu Hause ist man gar ungeschlagen gegen die Königlichen (3 Siege, 2 Remis). Sollte nichts schiefgehen, wird der BVB zum vierten Mal in Folge in die K.o.-Runde einziehen. Warschau und Sporting werden oben nicht angreifen können.
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