Gestern Jena II, heute Monaco

Von Christian Schmidt
Am 32. Spieltag der Vorsaison sicherte sich Leipzig den Einzug in die Champions League, der standesgemäß gefeiert wurde
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Vizemeisterschaft hinter dem FC Bayern

Mit dem Aufstieg in die Bundesliga stößt Leipzig auf dem Transfermarkt in noch höhere Sphären vor. Für Timo Werner und Naby Keita wird jeweils die Schallmauer von zehn Millionen Euro durchbrochen, kurz vor Ende der Transferfrist steigt Oliver Burke für 15,2 Millionen Euro zum vereinsinternen Rekordtransfer auf.

Beflügelt von der Euphorie des Last-Minute-Sieges gegen Borussia Dortmund am zweiten Spieltag marschiert Leipzig zwischendurch zu acht Siegen in Folge und erobert am 11. Spieltag zum ersten Mal die Tabellenführung vom FC Bayern.

Der Rekordmeister ahnt langsam, dass in dem Aufsteiger ein ernsthafter Konkurrent um die nationale Vormachtstellung erwachsen könnte. Uli Hoeneß freut sich auf der Jahreshauptversammlung auf "einen weiteren Feind (neben Dortmund), den wir jetzt endlich wieder attackieren können." Hasenhüttl reagiert gelassen auf die Spitzen aus der bayerischen Landeshauptstadt: "Sportlich haben wir in ein Wespennest gestochen. Dass es jetzt ein bisschen summt, ist klar."

Ausgerechnet gegen Hasenhüttls Ex-Verein Ingolstadt setzt es die erste Niederlage, zwei Wochen später zeigen die Bayern dem Neuling zum Jahresausklang die Grenzen auf und stellen das nationale Machtverhältnis beim 3:0 wieder her.

Im Frühjahr 2017 bleibt Leipzig zum ersten Mal in der höchsten Spielklasse drei Partien ohne Sieg und muss die Münchner auf dreizehn Punkte davonziehen lassen. Der von vielen Experten prognostizierte Einbruch bleibt aber aus. Im Gegenteil: Am 32. Spieltag ist mit dem 4:1 bei Hertha BSC die direkte Qualifikation für die Champions League unter Dach und Fach gebracht. Hasenhüttl zeigt sich im Anschluss "sehr stolz, es gibt keinen besseren Rahmen, als vor so vielen Fans zu feiern."

An den letzten beiden Spieltagen sichert sich Leipzig noch vor Dortmund die Vizemeisterschaft. Mit dem Remis in Frankfurt zum Saisonausklang wird nur knapp der Punkterekord für einen Aufsteiger verpasst.