Kommentar zum Aus des FC Bayern in der Champions League: Seit Wembley fehlt etwas

Der FC Bayern ist im Halbfinale der Champions League ausgeschieden.
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Der FC Bayern scheitert zum fünften Mal in Folge an einem spanischen Spitzenteam, zum vierten Mal ist im Halbfinale Endstation. Das verbindende Element dieser Niederlagen sind eklatante eigene Fehler. Das ist auch eine Frage der Qualität. Ein Kommentar von SPOX-Fußballchef Andreas Lehner.

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Sven Ulreich reihte sich am Dienstagabend ein in eine illustre Reihe von Namen in der Geschichte des FC Bayern München. Bastian Schweinsteiger, Xabi Alonso, Manuel Neuer, Mario Mandzukic, David Alaba und vergangene Woche Rafinha.

Sie alle haben in den zurückliegenden Jahren in den großen Spielen des FC Bayern in der Champions League Fehler gemacht oder falsche Entscheidungen getroffen, die zu Gegentoren führten. Einfache Gegentore. Viel zu einfache Gegentore. Gegentore, die am Ende über die Bilanz einer ganzen Saison entscheiden in München.

Und so stehen über dem Ausscheiden aus der Champions League in der Saison 2017/18 gegen Real Madrid im Halbfinale zwei große Themen: schwache Chancenverwertung und individuelle Fehler. Wobei sich die Aussetzer deutlicher wie ein roter Faden durch die letzten fünf Jahre ziehen als die fehlende Kaltschnäuzigkeit vorm Tor.

Spanische Spitzenteams machen weniger Fehler als der FC Bayern

2014 scheiterte Bayern nicht nur an Reals Kontern, sondern an der mangelhaften Arbeit Mandzukics bei Standardsituation gegen Sergio Ramos. 2015 brachte ein unglücklich ausgeführter Abwurf Neuers und ein technischer Fehler Bernats die Bayern auf die Verliererstraße in Barcelona. 2016 ließen Thiago, Bernat und Alaba Saul Niguez zum 1:0-Siegtreffer für Atletico im Hinspiel spazieren. Und 2017 führten zwei unnötige Platzverweise (wenn auch einer unberechtigt) zum Kollaps gegen Madrid.

Eklatante Fehler, die den spanischen Spitzenteams in den direkten Duellen mit Bayern in dieser Häufigkeit nicht passiert sind und die dafür sprechen, dass den Bayern gerade im Vergleich mit diesen Mannschaften, die das höchste Niveau des europäischen Fußballs bilden, etwas fehlt.

Weder Real noch Barca noch Atletico haben ihre Gegentreffer so einfach hergeschenkt, wie die Bayern es immer wieder tun. Auf der anderen Seite müssen die Münchner immer einen enormen Aufwand betreiben, um selbst zu ihren Toren zu kommen.

Der FC Bayern braucht für internationale Erfolge eine stabile Defensive

Das ist eine Frage der Qualität oder zumindest eine Frage, diese Qualität in den entscheidenden Situationen auf den Platz zu bringen. Daran mangelt es den Bayern in den letzten Jahren.

In der allseits viel zitierten Triple-Saison war diese Qualität vorhanden, gegen Juventus und Barcelona gab es vier Siege ohne Gegentor. Die großen internationalen Erfolge des FC Bayern beruhten immer auf einer stabilen Defensive.

Thomas Müller hat bereits angekündigt, dass man sich intern die Frage stellen müsse, was man in diesen Spielen falsch mache. Allein mit neuen Spielern und noch höheren Ablösesummen wird sich dieses Problem nicht lösen lassen. Aber Müller könnte bei der Aufarbeitung ein guter Wortführer sein. Immerhin war er dabei, als die Münchner in Wembley zum letzten Mal weniger Fehler machten als der Gegner.

FC Bayern: Ausscheiden aus der Champions League seit dem Triple 2013

SaisonRundeGegnerHinspielRückspiel
2013/2014HalbfinaleReal Madrid0:10:4
2014/2015HalbfinaleFC Barcelona0:33:2
2015/2016HalbfinaleAtletico Madrid0:12:1
2016/2017ViertelfinaleReal Madrid1:22:4 n.V.
2017/2018HalbfinaleReal Madrid1:22:2
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