Manchester City vs. Chelsea: Die deutschen Spieler im CL-Finale - zwei Leistungsträger und zwei Sorgenkinder

Antonio Rüdiger (l.) und Ilkay Gündogan treffen im Champions-League-Finale aufeinander.
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Kai Havertz und das verlorene Jahr beim FC Chelsea

Der 22-Jährige wollte nicht um den heißen Brei herumreden. "Wenn ich ehrlich bin, ist es echt hart", zog Havertz bei Sky Sports Bilanz, was seine erste Saison in der Premier League angeht. "Du spielst hier alle drei Tage. Und die Intensität ist hier noch mal deutlich höher als in Deutschland, um ehrlich zu sein." Immerhin bescheinigte sich der Offensivspieler eine "wirklich gute Form" in den letzten Monaten, zuvor sei nicht alles immer glücklich gelaufen.

Havertz' Situation beim FC Chelsea ist nicht so eindeutig zu umreißen wie die seiner deutschen Teamkollegen. Wo bei Rüdiger mittlerweile alles paletti ist und bei Werner "die unglücklichste Saison, die ich jemals hatte" ihren Lauf nimmt, hat der Ex-Leverkusener zwar in den Monaten unter Tuchel tatsächlich einen Aufschwung erlebt, so ganz ist aber immer noch nicht klar, wo die Reise mit ihm hingehen soll.

Leicht war es nicht angesichts des 80-Millionen-Euro-Rucksacks, dazu kam eine Corona-Erkrankung im Herbst und eine mehrwöchige Verletzungspause im Februar. Noch schwerer machte es ihm aber die Tatsache, dass Frank Lampard einfach nicht wusste, wohin mit seinem neuen Schmuckstück.

Mal spielte Havertz auf der Zehn, mal im Sturm, mal auf dem Flügel und mal im zentralen Mittelfeld. Immer mit dem Hintergedanken, man könne es sich nicht leisten, auf das irrsinnige Talent des Neuzugangs zu verzichten.

Kai Havertz: Zu wenig Tore für einen Stürmer

Unter Tuchel hat Havertz einen leichteren Stand, doch auch der setzt ihn auf unterschiedlichen Positionen ein. Hauptsächlich als zweiten Stürmer neben Werner im 3-4-1-2, Tuchel setzt auf die Tatsache, dass sich die beiden Landsmänner blind verstehen. Das klappt mal besser und mal schlechter, auch wenn Havertz nach eigener Aussage "nicht der große Mittelstürmer" ist.

Nicht zufriedenstellend ist auf jeden Fall die Torquote: Acht Treffer und neun Assists in insgesamt 44 Pflichtspielen, drei Tore davon im Carabao Cup gegen das zweitklassige Barnsley, ist für einen Spieler von Havertz' Kaliber zu wenig. Immer wieder schien es so, als habe der seinen Durchbruch gelandet, nur um dann doch wieder Durststrecken durchzumachen.

Noch schwieriger wird seine Lage dadurch, dass er längst im Schatten eines weiteren hochbegabten Youngsters steht: Mason Mount (22) glänzt in der Zentrale hinter den Spitzen mit guten Leistungen und hat sich auf dieser Position festgespielt.

Das schränkt Havertz' Optionen ein: Experimente auf dem Flügel haben nicht funktioniert, und wenn sich Chelsea in der Sommerpause daran macht, die unter Tuchel noch zu wünschen übrig lassende Offensive mit einem verlässlichen Torjäger zu verstärken, könnte es auch für ihn noch etwas enger werden. Genau wie Werner braucht Havertz unbedingt eine erfolgreiche EM.

Champions League: Die Sieger der vergangenen Jahre

SaisonStadionStadtSiegerErgebnisFinalist
2019/20Estadio da LuzLissabonFC Bayern München1:0Paris Saint-Germain
2018/19Estadio MetropolitanoMadridFC Liverpool2:0Tottenham Hotspur
2017/18OlympiastadionKiewReal Madrid3:1FC Liverpool
2016/17Millennium StadiumCardiffReal Madrid4:1Juventus Turin
2015/16Giuseppe-Meazza-StadionMailandReal Madrid1:1 n.V. / 5:3 i.E.Atletico Madrid
2014/15OlympiastadionBerlinFC Barcelona3:1Juventus Turin
2013/14Estadio da LuzLissabonReal Madrid4:1 n.VAtletico Madrid
2012/13Wembley-StadionLondonFC Bayern München2:1Borussia Dortmund
2011/12Allianz ArenaMünchenFC Chelsea1:1 n.V. / 4:3 i.E.FC Bayern München
2010/11Wembley-StadionLondonFC Barcelona3:1Manchester United
2009/10Estadio Santiago BernabeuMadridInter Mailand2:0FC Bayern München