ABWEHR
Milan Skriniar (27)
Einst war er ein ziemlich bescheidener Mittelfeldspieler bei MSK Zilina. Den Fans war er zu langsam und zu schwach. Die Leihe zu Zlate Moravce war ein Reinfall. Zurück in Zilina wusste er dann immer mehr zu überzeugen. So sehr, dass Sampdoria Genua 2016 bereit war, fünf Millionen Euro Ablöse zu bezahlen. Doch auch der Start in Italien war durchwachsen. Monatelang ohne Einsatz, durfte er gegen Juventus ran und flog nach 14 Minuten wegen einer Notbremse vom Platz. Doch auch das warf ihn nicht um: Seit 2017 bei Inter - heute ist er einer der besten Innenverteidiger der Welt. PSG versucht seit zwei Jahren, Skriniar loszueisen. Ohne Erfolg.
Alessandro Bastoni (23)
Inter zahlte 2017 rund 30 Millionen Euro Ablöse, verlieh ihn dann aber erst zurück zu Stammverein Atalanta, dann zwei Mal zu Parma. Seither aber gesetzt und auch längst Nationalspieler bei Roberto Mancini. Im Frühsommer war er offenbar auch beim FC Bayern ein Thema als Nachfolger von Niklas Süle. Ob es je zu einem Angebot kam, ist unklar, aber Inter hätte auch nicht verkauft. Übernimmt in der Regel den linken Part der Dreierkette und ist für die Spieleröffnung zuständig.
Stefan de Vrij (30)
Seine Geburtsstadt ist bekannter als er selbst und wird in vielen europäischen Haushalten jeden Morgen zum Frühstück serviert - Gouda. In der Stadt, die einer Käsesorte ihren Namen gab, ist de Vrij aber nicht lange geblieben und landete über Feyenoord und Lazio schon 2018 bei Inter und ist hier eine feste Größe. Auch er soll mal beim FC Bayern im Gespräch gewesen sein, aber die Meldungen waren wohl alter Käse.
Francesco Acerbi (34)
Er kam zu Beginn dieser Saison als Backup von Lazio, wo er mit Inter-Trainer Inzaghi einst erfolgreich zusammenarbeitete. Das fanden nicht alle Inter-Fans cool, weil Acerbi in seiner Jugendzeit Mitglied der berühmten Milan-Ultragruppierung Fossa dei Leoni war. 2012 starb sein Vater an Krebs, 2013 wurde bei ihm selbst ein Hodentumor diagnostiziert. Dieser wurde entfernt, doch er kam wieder zurück. Chemotherapie. Aerbi: "Angst hatte ich nicht. Ich habe mich nur gewundert, dass der Krebs mich nicht verändert hat. Dann hatte ich einen seltsamen Traum. Es war, als wären mein Vater und Gott ein und dieselbe Person, die mich zur Besserung drängte. Ich weinte und erkannte, dass der Krebs eine Chance war. Ich hatte wieder etwas, gegen das ich kämpfen konnte."
Danilo D'Ambrosio (33)
Schon seit 2014 im Verein, ein sehr solider Backup - lange für die rechte Seite, wo er auch mal gesetzt war. Aber mit steigendem Alter dann immer mehr eine Alternative in der Innenverteidigung, wo er nicht mehr das ganz große Tempo braucht wie rechts.
Alessandro Fontanarosa (19)
Der Innenverteidiger gilt als Riesentalent aus der eigenen Jugend, das in der Vorbereitung erstmals für die erste Mannschaft spielte. Soll in dieser Saison auch Pflichtspiel-Erfahrung sammeln und aufgebaut werden.
Federico Dimarco (24)
"Er hat das Zeug dazu, einer der besten Linksverteidiger der Welt zu werden. Seine Art, den Ball zu kontrollieren, macht ihn perfekt für diese Position, gerade in einer Fünferabwehrkette. Wenn man ihm die passende Unterstützung und Deckung gibt, kann sein Team von einem gefährlichen Spieler profitieren." Das sagte mal sein Jugendtrainer bei Inter. Der Beste wurde er nicht, aber er wurde ein richtig Guter, der mittlerweile auch in der Nationalmannschaft einen Platz hat. Der perfekte Schienenspieler. Achtung, Bayern! Er hat eine ziemlich strenge linke Klebe.
Dalbert (28)
Streifte sich zuletzt vor drei Jahren das Inter-Trikot über, wurde wiederholt verliehen, jetzt mit Kreuzbandriss lange raus.
Raoul Bellanova (22)
Sehr interessanter Spieler, der sich in der vergangenen Saison bei Cagliari einen Namen gemacht hat und von vielen Topklubs umworben wurde. Der offensive Rechtsverteidiger stammt aus der Jugend des AC Mailand, sagte aber bei seiner Vorstellung im Sommer, dass mit dem Wechsel zu Inter ein "Kindheitstraum in Erfüllung gegangen ist". Hat man bei Milan sicher gerne gehört. Hat mit seinem Tempo auf Sicht die Perspektive, einen Stammplatz zu ergattern.
Matteo Darmian (32)
Sein Lebenslauf ist mit Klubs wie Milan, Manchester United und nun Inter ausgestattet. United zahlte 2015 ganze 18 Millionen Euro, was damals noch viel Geld war. Treibende Kraft war Louis van Gaal, der Darmian unbedingt haben wollte: "Bei einem der ersten Trainingseinheiten zog er mich zur Seite und sagte: 'Hör zu, du bist dank mir hier. Also kannst du Selbstvertrauen haben. Du wirst hier Konkurrenz haben, aber Namen interessieren mich nicht.'" Nach van Gaal ging es bergab und Darmian ging zurück nach Italien. Nun ist er bei Inter auf der rechten Seite eine wichtige Figur.