Spaziergang ins Viertelfinale

Jerome Boateng erzielte das 2:0 für Bayern München gegen Schachtjor Donzek
© getty

Der FC Bayern München steht im Viertelfinale der Champions League. Im Achtelfinal-Rückspiel besiegte die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola Schachtjor Donezk mit 7:0 (2:0). Das Hinspiel in der Ukraine war 0:0 ausgegangen.

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Vor 70.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena erzielten Thomas Müller (4./FE, 52.), Jerome Boateng (34.), Franck Ribery (50.), Holger Badstuber (65.) mit seinem ersten CL-Treffer, Robert Lewandowski (75.) und Mario Götze (87.) die Tore für die Bayern. Arjen Robben (eingeklemmter Nerv im Rücken) und Ribery (Sprunggelenk) mussten angeschlagen ausgewechselt werden, wobei der Franzose sich optimistisch hinsichtlich eines Einsatzes am Wochenende gegen Bremen zeigte.

Schachtjors Olexandr Kucher kassierte die schnellste Rote Karte in der Geschichte der Champions League, Donezk seine höchste Niederlage im Wettbewerb.

Der FC Bayern stellte mit dem 7:0 den eigenen Rekord in Champions-League-K.o.-Spielen ein (2012 gab es im Achtelfinale ein 7:0 gegen den FC Basel) und erreicht zum 14. Mal das Viertelfinale der Königsklasse, das am 14./15. bzw. 21./22. April ausgetragen wird.

Reaktionen:

Pep Guardiola (Trainer Bayern München): "Wir sind sehr zufrieden. Wir verdienen diesen Sieg. Die Spieler haben überragend gespielt. Klar, gegen zehn Mann ist es ein bisschen einfacher. Aber von Anfang an haben wir gesehen, die Mannschaft ist da. Gratulation an die Mannschaft. Wir haben voll dominiert. Ich weiß, die Leute sagen, 7:0 gegen Donezk. Aber manchmal ist Zehn gegen Elf nicht einfach. Aber wir haben sehr gut gespielt. Wir haben das gut gemacht."

Alle Reaktionen zum Spiel: "Badstuber mein persönlicher Held"

Mircea Lucescu (Trainer Schachtjor Donezk): "Ich denke, die Rote Karte hätte man nicht geben dürfen. Ab diesem Moment konnten wir alles, was wir wollten, was wir geplant hatten, nicht mehr umsetzen. Dieses Spiel war von unserer Seite nicht so geplant. Wir haben in allen Bereichen verloren. Sie sind in allen Bereichen stärker aufgestellt als wir. Um dieses Spiel zu spielen, hätten wir mit zehn Deutschen spielen müssen. Sie haben einen stärkeren Charakter."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Die Bayern müssen auf den gelb-rot-gesperrten Xabi Alonso verzichten. Dagegen steht Kapitän Philipp Lahm erstmals seit 123 Tagen wieder im Kader. Guardiola wählt eine sehr offensive Aufstellung mit Müller, Götze, Robben, Ribery und Lewandowski.

Bei Schachtjor gibt es im Vergleich zum Hinspiel eine Änderung: Im defensiven Mittelfeld ersetzt Stepanenko Fernando, der auf die Bank muss. Bernard fehlt wegen einer Knöchelverletzung.

3. Rote Karte für Doenzk: Was für ein Auftakt! Ribery und Robben kombinieren sich bis zum Strafraum, Robben steckt durch auf Götze, der von hinten von Kucher gelegt wird. Klarer Elfmeter und obendrein Rot für Kucher.

4., 1:0, Müller (Elfmeter): Der Schütze vom Dienst tritt an und schießt den Ball halbhoch ins linke Eck.

19.: Robben muss angeschlagen runter, Rode kommt.

24.: Rafinha hat auf rechts viel Platz und flankt auf den zweiten Pfosten. Lewandowski setzt den Ball mit dem Kopf an den rechten Pfosten.

34., 2:0, Boateng: Die Bayern versammeln sich in Mannschaftsstärke im gegnerischen Strafraum. Götze flankt in die Mitte, Pyatov hält klasse gegen Lewandowski, den Abpraller versenkt Boateng aus zwei Metern.

50., 3:0, Ribery: Srna wird draußen behandelt, die Bayern bauen über seine rechte Abwehrseite auf. Nach einem Doppelpass mit Alaba guckt sich Ribery das rechte untere Eck aus schießt die Kugel aus acht Metern genau dort hin.

52., 4:0, Müller: Diesmal flankt Ribery von links in die Mitte. Lewandowski scheitert mit dem Kopf an Pyatov, den Nachschuss verwandelt diesmal Müller aus elf Metern flach.

59.: Ribery humpelt vom Platz, Bernat ersetzt ihn.

63., 5:0, Badstuber: Jetzt mal über rechts. Götze und Rafinha spielen sich die Bälle zu, der Brasilianer flankt in die Mitte. Badstuber steht völlig frei und köpft den Ball aus neun Metern über den rechten Innenpfosten in Netz.

75., 6:0, Lewandowski: Schweinsteiger eröffnet aus der eigenen Hälfte das Spiel mit einen langen Ball. Lewandowski nimmt den Pass auf, zieht davon und schießt aus zwölf Metern ein. Pyatov ist noch dran, doch der Ball trudelt ins linke untere Eck.

7:0, Götze: Bayern-Konter über rechts. Boateng flankt scharf vors Tor, Götze nimmt auf, schlägt einen kurzen Haken und jagt die Kugel von halblinks ins kurze Eck.

Fazit: Begünstigt durch die frühe Rote Karte und das Führungstor hatten die Bayern leichtes Spiel gegen hoffnungslos unterlegene Gäste aus der Ukraine.

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Der Star des Spiels: Jerome Boateng war hinten weitgehend beschäftigungslos und schaltete sich öfter mal ins Offensivspiel ein. Resultat: ein Tor, eine Vorlage. Gewann zudem 80 Prozent seiner Zweikämpfe und kam auf eine Passquote von 90 Prozent.

Der Flop des Spiels: Olexandr Kucher. Nach nur einer Aktion war das Spiel für den Innenverteidiger von Donezk beendet. Kucher konnte den Pass auf Götze nicht verhindern und grätschte den Bayernspieler dann ungestüm von hinten um. Durch Kuchers Rote Karte, verbunden mit dem Elfmeter, war das Spiel praktisch nach vier Minuten entschieden.

Der Schiedsrichter: William Collum (Schottland). Hatte keine andere Wahl als Kucher so früh vom Platz zu stellen. Gelb für Costa nach dem Rempler gegen Ribery von hinten war in Ordnung, die Karte für Boateng für dessen kleines Tete-a-Tete mit Douglas im Anschluss dagegen unverhältnismäßig. Zudem mit ein paar falschen Entscheidungen bei der Zweikampfbewertung.

Das fiel auf:

  • Schachtjors Strategie nach dem Katastrophenstart war klar: Um erstmal größeren Schaden zu verhindern, versammelten sich alle Mann hinter den Ball - mit Ausnahme von Luiz Adriano, der auf Höhe der Mittellinie auf den langen Ball wartete.
  • Ribery und Robben spielten zentraler als sonst. Beide Flügelspieler rückten immer wieder auf die Halbpositionen, um Alaba und Rafinha Platz für Vorstöße zu geben. Der Wechsel Robben/Rode war positionsgetreu, auch wenn Rode etwas defensiver agierte.
  • Die Münchner spielten ihre Überzahlsituation geduldig aus, kamen aber in der ersten halben Stunde zu selten in vernünftige Schusspositionen. Oft wurde vor dem Tor ein Pass zu viel gespielt.
  • Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Bayern zielstrebiger, vor allem über die linke Angriffsseite entstand immer wieder Torgefahr.
  • Die Bayern spielten insgesamt extrem hoch. Die Abwehr baute sich auf Höhe der Mittellinie auf, oft hielten sich alle Feldspieler in der gegnerischen Hälfte auf. So konnten sich selbst die Innenverteidiger Boateng und Badstuber aus dem Spiel heraus am Toreschießen beteiligen.

FC Bayern München - Schachtjor Donezk: Die Statistik zum Spiel