Was erwartet die Spieler im Trainingslager?
Anders als in den Turnierjahren zuvor gibt es dieses Mal kein Regenerationstrainingslager. Vor den letzten großen Turnieren lud Löw seine Spieler samt Familien rund eine Woche zum Ausspannen ein, um dann gestärkt in die intensive Vorbereitungsphase einzutauchen. Das fällt in diesem Jahr flach.
Der Bundestrainer wollte unbedingt so früh wie möglich die Reise nach Brasilien antreten, um die Mannschaft an die sehr speziellen Bedingungen in Südamerika gewöhnen zu können. Schon am Abend des 7. Juni - also neun Tage vor dem ersten Spiel gegen Portugal - fliegt der DFB-Tross ins WM-Quartier nach Porto Seguro. Entsprechend verschiebt sich der Vorbereitungsplan nach vorne.
Im Hotel "Golf & Spa Ressort Andreus" in Sankt Leonhard, einer Fünf-Sterne-Anlage, die umringt ist von einer 18-Loch-Golfanlage, findet ein kleiner Teil der Einheiten statt. Darunter diverse Koordinations-, Beweglichkeits- und Stabilisationsübungen, den Spielern bieten sich genügend Freizeitangebote und auch die medizinische Abteilung wird ihre Behandlungsräume hier einrichten.
Trainiert wird im Nachbardorf Sankt Martin auf einem frisch verlegten Rollrasen. Der DFB wird das Trainingsgelände für Fans wie immer unzugänglich machen und den Platz mit einem Sichtschutz umzäunen. Trainiert wird im Normalfall zweimal pro Tag, eine Einheit am Morgen, eine zweite am späten Nachmittag. Dazwischen gibt es um die Mittagszeit eine Pressekonferenz mit zwei oder drei Protagonisten.
Neu ist, dass als Sparingspartner eine deutsche Juniorenauswahl mit ins Trainingslager reisen wird. Die U-20-Nationalmannschaft soll bei bestimmten Trainingsinhalten die Simulation erleichtern. Bisher probte die Mannschaft stets gegen eine ortansässige Landes- oder Kreisauswahl. Das Niveau war entsprechend nicht vergleichbar mit dem einer Nationalmannschaft, selbst wenn es sich "nur" um eine U-20-Auswahl handelt. "Das war eine Idee von Hansi Flick, die ich gerne aufgenommen habe", sagt Löw. "So können wir alle zwei Tage in Testspielen Situationen gegen unsere Gegner simulieren."
Insgesamt wird die Mannschaft elf Tage in Südtirol weilen, rund 20 Einheiten dürften geplant sein. Anders als vor zwei Jahren in Tourettes/Frankreich sind kaum Aktivitäten außerhalb des Trainingsbetriebs geplant. Damals besuchte die Mannschaft unter anderem ein Formel-1-Rennen in Monaco. Niko Rosberg soll das Team wie damals wieder ein paar Stunden besuchen - mehr ist nicht geplant.
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