Das DFB-Team reist mit einer anderen Vorgeschichte als die restlichen Teams nach Bulgarien: Aufgrund eines Freiloses stieg die Mannschaft von Trainer Christian Wück erst in der finalen Phase der EM-Qualifikation ein, der sogenannten Eliterunde.
Diese bestand aus 31 Mannschaften, die sich in den vorherigen Qualifikationsrunden durchsetzten, plus dem in diesem Jahr topgesetzten DFB. Die acht Gruppensieger sowie die sieben besten Gruppenzweiten sind ab Mittwoch bei der Endrunde mit dabei - der Gastgeber selbstredend auch.
Um der Konkurrenz in Sachen Spielzeit und Teamfindung nicht deutlich nachzustehen, kickte Wücks Team im Februar beim Algarve Cup in Portugal, bei dem die DFB-Junioren nach Siegen gegen den Gastgeber (1:0), die Niederlande (1:0) und den amtierenden Europameister England (2:0) auch den Titel holten.
U17-EM in Bulgarien: Players to Watch
Die starke Form setzte Deutschlands U17 anschließend auch in der Eliterunde fort: Mit je 3:0 fertigten Wücks Jungs die Slowakei und die Ukraine ab, ehe man im abschließenden Qualifikationsspiel trotz einer frühen Roten Karte gegen Gökhan Gül nach einer Notbremse noch ein 2:2 gegen Italien holte. Das reichte zum Gruppensieg und katapultierte den DFB endgültig in den Favoritenkreis für die Endrunde.
An dieser nehmen 2015 erstmals seit 2002 wieder 16 Mannschaften teil. Im Vorjahr erlebte der DFB mit nur einem Punkt aus den Gruppenspielen gegen die Schweiz, Schottland und Portugal sein Waterloo - das Aus in der Vorrunde. Das darf in diesem Jahr nicht passieren, denn nur die besten sechs Teams der EM sind im Oktober auch bei der WM in Chile dabei. Ist Wücks neues Team gefestigt genug, den gestiegenen Erwartungen gerecht zu werden? SPOX stellt das Team vor.
Die Torhüter
Den Konkurrenzkampf im Tor hat Constantin Frommann gegen Markus Schubert für sich entschieden. Achtmal stand Frommann schon für Wücks Elf zwischen den Pfosten, darunter bei allen drei Spielen der Eliterunde. In Bulgarien kommen im Optimalfall sechs weitere Einsätze hinzu.
Der 16-Jährige ist in der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest Stammkeeper beim SC Freiburg, wo er in 22 Einsätzen in dieser Saison schon achtmal die Null gehalten hat. Frommann hat ein starkes Stellungsspiel und eine gute Antizipation für lange Bälle des Gegners. Zudem ist er durch seine klaren Kommandos für die Vorderleute einer der Taktgeber im deutschen Team.
In Bulgarien wird es darauf ankommen, dass er seine Vorderleute gewohnt sicher dirigiert und die erste Instanz in Sachen defensiver Ordnung ist. Seine Reflexe auf der Linie werden dem DFB gerade in den engen Spielen weiterhelfen. Die Marschrichtung hat er jedenfalls klar vor Augen: "Das Halbfinale zu erreichen, ist auf jeden Fall unser Ziel. Aufgrund der guten Quali kommt uns eine gewisse Favoritenrolle zu", äußerte sich Frommann gegenüber Fupa.
Mit Schubert ist Deutschland auch in der zweiten Reihe gut besetzt. Sollte er für Frommann einspringen müssen, kann sich Wück darauf verlassen, ein weiteres Top-Talent im Tor zu besitzen. Mit nur 16 Jahren gehört er bei Dynamo Dresden schon zum Bundesliga-Kader der älteren A-Junioren, für die er trotz starker Konkurrenz 2014/15 schon elfmal von Beginn an ran durfte. Auch in der U17 des DFB hat er schon zwei Startelf-Einsätze.
Fazit: Auf der Torhüterposition braucht sich der DFB auch in den nächsten Jahren keine Sorgen machen. Mit Frommann und Schubert ist die U17 in Bulgarien erstklassig besetzt. Beide können in engen Spielen der wichtige Rückhalt im Tor sein. Frommann hat für sein Alter schon reichlich Erfahrung und wird von hinten heraus Sicherheit ausstrahlen.
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