Mittelfeldspieler im deutschen WM-Kader
In der Zentrale ist das Trio aus Toni Kroos, Sami Khedira und Ilkay Gündogan gesetzt. Gündogan konnte Khedira mit seiner Leistung gegen Brasilien nicht angreifen, deshalb bleibt er erst einmal erste Alternative von der Bank. Einen weiteren, reinen Sechser nur fürs Ende der Bank mitzunehmen, macht wenig Sinn, weshalb Löw hybride Spielertypen gut zu Gesicht stehen.
Das sorgt am Ende dafür, dass Emre Can und Leon Goretzka dabei sind. Can war kaum bei der DFB-Elf angekommen, da musste er auch schon wieder angeschlagen abreisen. Aber er spielt eine starke Saison in Liverpool und profitiert davon, dass er bei einem Engpass auch in die Viererkette rücken könnte. Goretzka kann umgekehrt weiter vorne eingesetzt werden, aber ein Flügelspieler ist er nicht, das zeigte er gegen Brasilien. Er ist der Wackelkandidat, wenn gerade die BVB-Spieler in den nächsten Wochen groß aufspielen.
Offensiv ist Mesut Özil im Zentrum nahezu alternativlos, ein Julian Draxler konnte ihn am Dienstag nicht ersetzen. Trotzdem ist Draxler dabei und immer noch erste Wahl auf dem linken Flügel, auch dank des Confed Cups. Er könnte von Marco Reus aber noch überholt werden. Thomas Müller ist rechts gesetzt. Punkt.
Dahinter hat Löw die wohl größte Auswahl im Kader: Reus, Schürrle, Götze, Brandt und Sane.
Leroy Sane wollte eigentlich um den Startplatz konkurrieren, nach dem schwachen und auch zu eigensinnigen Auftritt gegen die Selecao muss sich Löw fragen, warum es nicht gepasst hat. Trotzdem ist Sane am Ende sicher dabei - und sei es nur als Joker in der Schlussphase für den einen, entscheidenden Antritt auf dem Flügel.
Im Gegenzug muss man Marco Reus wieder bessere Chancen bescheinigen, eine wichtige Rolle in Russland zu spielen. Während Mario Götze angezählt und Andre Schürrle angetrieben wurde, wurde Reus vom Bundestrainer geschont: Bloß nicht verletzen, dann sitzt er im Flieger. Für die Teamkollegen reicht es am Ende nicht - genau wie für Brandt.
Diese Mittelfeldspieler fahren zur WM nach Russland
Verein | Alter | Länderspiele | Tore | |
Toni Kroos | Real Madrid | 28 | 82 | 12 |
Sami Khedira | Juventus Turin | 30 | 73 | 7 |
Ilkay Gündogan | Manchester City | 27 | 24 | 4 |
Mesut Özil | FC Arsenal | 29 | 89 | 22 |
Thomas Müller | Bayern München | 28 | 90 | 38 |
Julian Draxler | Paris St.-Germain | 24 | 42 | 6 |
Leroy Sane | Manchester City | 22 | 11 | |
Marco Reus | Borussia Dortmund | 28 | 29 | 9 |
Emre Can | FC Liverpool | 24 | 20 | 1 |
Leon Goretzka | Schalke 04 | 23 | 14 | 6 |
Angreifer im deutschen WM-Kader
Timo Werner ist und bleibt die Nummer eins. Deshalb wird Löw am Ende keine zwei ähnlichen Stoßstürmer mitnehmen, denen doch nur die Jokerrolle bleibt - ein Lars Stindl als potenzielle hängende Spitze ist am Ende einen Tick vielseitiger. Auch seine Beständigkeit und positive Auswirkung auf das Mannschaftsklima sprechen für ihn.
Also: Gomez oder Wagner? Wer hat am Ende die Nase vorn? In puncto Spielweise und Trefferquote schenken sich Mario Gomez und Sandro Wagner nicht viel, deshalb läuft es am Ende auf die größere Erfahrung von Gomez hinaus. Er hat schon große Turniere gespielt und könnte diese Erfahrung an Timo Werner weitergeben, mit dem er obendrein die Stuttgart-Connection teilt.
Dass er gegen Brasilien startete, lässt außerdem darauf schließen, dass Löw es ihm eher zutraut, von Beginn an zu wühlen und den Gegner müde zu machen, sollten diese Qualitäten einmal gefragt sein. Wagner ist eher auf die reine Joker-Rolle festgelegt.
Diese Stürmer fahren zur WM nach Russland
Verein | Alter | Länderspiele | Tore | |
Timo Werner | RB Leipzig | 22 | 12 | 7 |
Mario Gomez | VfB Stuttgart | 32 | 73 | 31 |
Lars Stindl | Borussia Mönchengladbach | 29 | 11 | 4 |