"Wir wollten weder jemanden damit unterstützen, noch irgendjemandem damit schaden", sagte Gündogan in einer Dokumentation des WDR über die Fotos, auf denen er und Teamkollege Mesut Özil mit Erdogan posierten. Sie hielten jeweils ein Trikot ihres Vereins in die Kamera, auf Özils Jersey stand "Mein Präsident", weswegen vor allem er im Nachhinein im Fokus der Kritik stand.
Dies sei allerdings nicht als politische Botschaft zu verstehen gewesen. In der Türkei sei dies eine formelle Anrede, erklärte Gündogan: "Wir waren dort, haben eine halbe Stunde Hände geschüttelt, auch die von Erdogan. Dabei sind die Fotos entstanden mit dem Trikot und der Aufschrift."
Ilkay Gündogan spricht von "Pranger" nach Erdogan-Fotos
Özil und Gündogan erlebten als Folge Pfeifkonzerte vor heimischem Publikum. "Man hat mich nicht verstehen wollen, man wurde an den Pranger gestellt. Das war keine komfortable Situation", sagte Gündogan, der aus seiner Sicht um eine Aufklärung bemüht war.
Während Gündogan weiterhin dem DFB-Team angehört, hat sich Özil nach der WM 2018 zum Rücktritt entschieden. Die Fotos mit Erdogan sowie die anschließende Reaktion waren ein entscheidender Faktor.