Jamal Musiala lässt sich von NBA-Trainern inspirieren
All das Lob, all die daraus resultierende Erwartungshaltung: Macht das echt nichts mit ihm? Nein, zumindest laut Musiala selbst. "Generell nehme ich Druck von außen nicht so stark wahr. Ich schaue in erster Linie auf meine Leistung und die Dinge, die ich selbst beeinflussen kann", sagt er zu SPOX und GOAL. Da ist es wieder, das Mindset von damals. London 2012. Einen Mentaltrainer hat Musiala noch nie in Anspruch genommen, stattdessen lässt er sich weiterhin von großen Persönlichkeiten inspirieren, aktuell insbesondere aus der NBA.
Zuletzt las er "Sacred Hoops: Spiritual Lessons of a Hardwood Warrior" und "Eleven Rings: The Soul of Success" von NBA-Erfolgstrainer Phil Jackson. Sein Lieblingsbuch ist "Relentless: From Good to Great to Unstoppable" von Tim Grover, dem ehemaligen Personaltrainer von Michael Jordan und Kobe Bryant. "Ich lese sowas gerne, weil es um viele mentale Dinge geht", sagte Musiala neulich der Times.
Als Fan der Golden State Warriors um Superstar Steph Curry beschäftigt sich Musiala in seiner Freizeit generell viel mit der NBA, sie ist auch Teil seiner Relax-Routine. "Zum Abschalten werfe ich gerne mal ein paar Körbe, schaue NBA oder spiele eine Runde Playstation", sagt er. "Ich nutze die Zeit an der Playstation auch, um Zeit mit meinen Freunden aus England zu verbringen."
Jamal Musiala: Nur gegen Leverkusen war er zufrieden
Musialas womöglich effektivstes Schutzschild gegen öffentlichen Druck ist aber sein eigener Perfektionismus. Er erwartet vorsorglich so viel von sich selbst, dass andere gar nicht noch mehr von ihm erwarten und ihn damit verunsichern könnten. "Ich bin schon selbstkritisch und tue mich schwer, nach einem Spiel zufrieden mit mir zu sein", erklärt Musiala. "Da gibt es immer Szenen, die ich besser hätte lösen können."
In der bisherigen Saison war er nach Informationen von SPOX und GOAL lediglich mit seiner Leistung gegen Bayer Leverkusen restlos zufrieden. Beim 4:0-Sieg Ende September gelangen ihm ein Treffer und zwei Assists.
Sehr geärgert haben Musiala dagegen seine vergebenen Chancen gegen Borussia Dortmund und den FC Barcelona. Um seinen Torabschluss zu verbessern, legte er beim FC Bayern zuletzt nach fast jedem Mannschaftstraining Extraschichten mit Co-Trainer Dino Toppmöller ein. Darüber hinaus absolviert er regelmäßig private Einheiten mit Neuroathletik-Trainer Steffen Tepel.
Jamal Musiala äußert seine großen Ziele öffentlich
Musiala strebt nach den größten Zielen und spricht sie auch öffentlich aus. In einem Interview mit dem kicker wurde er neulich gefragt, ob er sich die Bundesliga-Torjägerkanone zutraut. "Vor solch einer Herausforderung renne ich nicht weg", antwortete Musiala. Der Ballon d'Or? "Es ist ein Ziel." Und was ist mit dem WM-Titel? "Man muss daran glauben, dass man gewinnt. Ich tue das."
Offensiv geäußerte Ziele solcher Dimensionen sind übrigens nichts Neues bei Musiala. In einer kürzlich ausgestrahlten Sky-Dokumentation erinnerte sich Marco Neppe an sein erstes Treffen mit Musiala. Der technische Direktor des FC Bayern wollte den damals 15-Jährigen von einem Wechsel nach München überzeugen, im Gespräch ging es unter anderem auch um dessen Ambitionen.
"Für ihn war ganz klar: Die WM 2022 ist mein Ziel, da möchte ich Stammspieler sein", erzählte Neppe. "Ich musste dann ein-, zweimal nachrechnen: Was heißt das? Wie alt ist er 2022? Ist das mit 19 sein Anspruch, Stammspieler zu sein? Ich dachte nur: Das ist sehr klar formuliert. Go! Geh' deinen Weg! Mach' es!" Nun ja, er machte.
WM 2022 - Gruppe E mit Deutschland: Der Spielplan
Datum | Uhrzeit | Team A | Team B | Übertragung |
23. November | 14 Uhr | Deutschland | Japan | ARD, MagentaTV |
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