Vor rund 50.000 Zuschauern in der Veltins-Arena auf Schalke ging Deutschland durch ein Eigentor von Adam Lang in Führung (39.).
In der 63. Minute erhöhte Thomas Müller mit seinem 32. Länderspieltreffer auf 2:0.
Bastian Schweinsteiger feierte in der 68. Minuten sein Comeback, nachdem er sich Ende März einen Innenband-Teilriss zuzog.
Lukas Podolski kam an seinem 31. Geburtstag zu seinem 128. Einsatz für Deutschland.
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Reaktionen:
Joachim Löw (Bundestrainer): "Es war wichtig, zu null zu spielen. Der Sieg gibt Stabilität und ein gutes Gefühl für die nächste Woche. Schweinsteiger hat natürlich noch keinen Rhythmus, bei Hummels müssen wir weiter sehen. Die Auswechslung von Sami Khedira war eine reine Vorsichtsmaßnahme."
Bernd Storck (Trainer Ungarn): "Wir haben gut versucht, von hinten rauszuspielen. Natürlich war es schwer gegen einen so starken Gegner. Dass wir unter Druck geraten, war klar. Wir haben unser Bestes gegeben und uns gut verkauft. Unsere Stärke ist die defensive Kompaktheit. Das werden wir auch so gegen Österreich so machen."
Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Löw schickt eine A-Elf aufs Feld, lässt Gomez aber draußen und beginnt mit Götze in vorderster Front. Rüdiger läuft an Boatengs Seite auf, Höwedes spielt Rechtsverteidiger, Draxler im linken Mittelfeld.
Die Ungarn des deutschen Trainers Storck beginnen mit Kultkeeper Kiraly im Tor, Bremens Kleinheisler startet im Mittelfeld. Szalai ist einzige Spitze. Über rechts kommt Kapitän Dzsudzsak.
1.: Die Kugel ist im Netz! Götze legt von rechts in den Lauf von Draxler, der nur einschieben muss. Der Linienrichter hebt allerdings die Fahne - und liegt damit deutlich daneben.
5.: Die Deutschen etwas aufgerückt, Pass auf Szalai und dieser ist frei durch in Richtung Neuer unterwegs. Der Stürmer wird aber ebenfalls zurückgepfiffen - knappe Entscheidung.
11.: Doppelchance Deutschland! Zunächst knallt Müller von der Strafraumgrenze drauf, Kiraly kommt mit den Fingerspitzen noch dran. Nach der anschließenden Ecke kommt Rüdiger völlig frei zum Kopfball aus kurzer Distanz - daneben!
14.: Hector zieht gegen Dzsudzsak den Kürzeren. Dzsudzsak geht von rechts in die Mitte und schießt mit links. Neuer lässt den zentralen Schuss nach vorne prallen. Szalai verwertet den Rebound aber nicht und stand auch im Abseits.
27.: Dzsudzsak zieht wieder zur Mitte und steckt dann flach auf Szalai durch. Der kann den Ball im Strafraum nicht vernünftig kontrollieren, so dass Rüdiger in höchster Not zur Ecke klärt.
39., 1:0, Lang (Eigentor): Draxler schickt Hector - der wohl knapp im Abseits steht - aus dem linken Halbraum Richtung Grundlinie. Sein scharfer Ball in die Mitte zu Götze landet an Langs Schienbein und springt von dort ins Tor.
63., 2:0, Müller: Boateng flankt aus dem Halbfeld links in den Strafraum. Gomez - im Abseits - setzt sich gegen Lang durch und köpft auf den langen Pfosten. Kiraly wehrt zur Seite ab, Müller ist da und versenkt.
65.: Langer Ball der Ungarn auf den eingewechselte Priskin, doch dessen Heber über Neuer halbrechts am Strafraumrand geht über den Kasten.
Fazit: Kein glanzvolles Spiel der deutschen Elf gegen offensiv zu harmlose Ungarn. Besonders Deutschlands Defensivbewegung machte bisweilen Sorgen.
Der Star des Spiels: Toni Kroos. Wie gewohnt die dominierende Figur im deutschen Aufbau und der Spielbeschleuniger, seine Pässe fanden immer wieder den Weg zwischen die gegnerischen Ketten. Bestritt die meisten Zweikämpfe und gewann auch aufgrund guter Antizipation mehr als zwei Drittel davon.
Der Flop des Spiels: Adam Pinter. Im defensiven Mittelfeld häufig nur zweiter Sieger in den direkten Duellen, stand bei deutschen Tempoverschärfungen mehrfach schlecht im Raum. Musste nach 59 Minuten runter.
Der Schiedsrichter: Martin Strömbergsson fabrizierte mit seinem Gespann schon nach 57 Sekunden einen eklatanten Fehler, als er Draxlers Tor wegen Abseits zurückpfiff - der Wolfsburger stand deutlich hinter den gegnerischen Abwehrspielern. Dass Hector bei seiner Hereingabe zum deutschen Führungstor wohl eine Fußspitze breit ebenfalls in der verbotenen Zone stand, war sehr schwer zu erkennen. Man hätte jedoch sehen müssen, dass Gomez nach Boatengs Verlagerung vor dem 2:0 im Abseits stand. Kein gelungener Auftritt des Schweden.
Das fiel auf:
- Schwungvoller Beginn der deutschen Elf gegen sehr defensiv eingestellte Gäste, die gegen den Ball situativ mit einer Fünfer- bis Sechserkette und drei Spielern davor agierten. Die DFB-Elf versuchte im letzten Drittel mit vielen Positionswechseln dagegen vorzugehen, um die ungarischen Ketten ins Laufen zu bringen und die Zuordnungen zu erschweren.
- Deutschland zeigte bei eigenem Ballbesitz eine Asymmetrie auf den Flügeln, Hector stand links deutlich höher als Höwedes. Das lag jedoch auch daran, dass Müller auf Höwedes' Seite häufig ins Zentrum schob und dann zu viel Raum brach lag.
- Löws Elf im ersten Abschnitt auch mit einigen Unzulänglichkeiten im Umschaltverhalten auf Defensive. Abstimmung und Übergabe der Gegenspieler passten nicht zusammen, so dass der Ballführende häufig zu spät attackiert wurde.
- Positiv: Besonders über Kroos gelang es den Hausherren, in die Zwischenlinienräume zu kommen und dort das Tempo anzuziehen - so wie beispielsweise vor dem Führungstreffer. Die Ungarn dann trotz des geballten Defensivverbunds auch teils nicht gedankenschnell genug, um diese Angriffe zu verteidigen.
- Mit der Hereinnahme von Gomez zur zweiten Halbzeit stellte Löw einige Positionen um: Özil spielte wie schon im Testspiel gegen Italien vor einigen Wochen an Kroos' Seite auf der Sechs, Götze rutschte auf die Zehn und Can kam für Hector auf der für ihn ungewohnten Linksverteidigerposition zum Einsatz - besonders viel am Spielgeschehen änderte sich jedoch auch aufgrund der zahlreichen Wechsel nicht.
Deutschland - Ungarn: Die Daten zum Spiel