SPOX fragte bei Trainer Heiko Weber nach den Gründen für den Fehlstart nach.
SPOX: Herr Weber, können Sie sich überhaupt über das DFB-Pokallos Werder Bremen freuen?
Heiko Weber: Natürlich. Wir sind Drittligist und spielen gegen eine der besten Mannschaften Deutschlands. Wir sehen das einfach als Event, bei dem wir den Zuschauern etwas präsentieren können. Und wenn wir ein ausverkauftes Stadion haben, macht das natürlich noch mehr Spaß.
SPOX: Den hatten Sie in den ersten Saisonspielen in Liga 3 ja nicht gerade. Warum kommt Erzgebirge Aue bislang nicht zurecht?
Weber: Uns fehlt definitiv die Aggressivität im offensiven Bereich, der Wille, das Tor auch wirklich zu machen. Wir haben bisher weit über 30 Chancen verspielt. Das Gefüge von Chancen und Toren passt bei uns zurzeit überhaupt nicht zusammen.
SPOX: Vor dem Spiel gegen Werder Bremen II haben Sie gesagt, dass die Spieler auch mal schnellstmöglich vor das gegnerische Tor kommen und die Kugel rein pressen müssen. Das Spiel ging 2:4 aus. Lernt Ihre Mannschaft nicht aus Fehlern?
Weber: Wir haben vor der Saison zehn neue Spieler geholt. Zwangsläufig, weil wir aus der Zweiten Liga abgestiegen sind. Unser Kader hat einen Altersdurchschnitt von 23 Jahren. Wir haben einen Zwei-Jahres-Plan und werden jetzt nicht alles nach ein paar Wochen über den Haufen werfen. Die Mannschaft ist gewillt und trainiert sehr fleißig, und wenn sie weiter so spielt, kommt auch der Erfolg.
SPOX: Die Unerfahrenheit darf aber nicht als Ausrede gelten.
Weber: Sicher nicht. Wir haben noch weitere Probleme. Das Hauptproblem ist der Standortnachteil in der 3. Liga. Wir haben den geringsten Etat und können uns keine teuren Spieler leisten. Wir müssen uns das antrainieren, was sich andere mit Geld kaufen können. Das ist der Weg, der natürlich länger dauert, aber im Endeffekt auch mehr beachtet wird. Wir gehen diesen Weg weiter und lassen uns auf keinen Fall davon abbringen.
SPOX: Vor der Saison haben Sie gesagt, dass Sie wenig Lust haben, um Platz 13 oder 14 zu spielen. Jetzt stehen Sie auf Platz 19. Wo führt der Weg des FC Erzgebirge Aue hin?
Weber: Ich habe immer noch keine Lust, um diese Plätze zu spielen. Aber die Erfahrung hat uns gelehrt, dass wir mit unseren Mannschaften immer Erfolg hatten. Das kann natürlich nicht vom ersten Tag an kommen, aber es wird ja erst im Sommer abgerechnet. Wir haben noch 33 Spieltage vor uns und am Ende wird Aue ein ganzes Stück nach oben geklettert sein.
SPOX: Der nächste Gegner heißt Stuttgarter Kickers. Letzter gegen Vorletzter. Da müssen endlich Punkte her, sonst droht Aue den Anschluss zu verlieren. Wie geht die Mannschaft mit diesem Druck um?
Weber: Indem wir uns all die Fragen nach Problemen und deren Ursachen gar nicht stellen. Wir denken auch nicht darüber nach, was passiert, wenn wir verlieren. Wir trainieren weiter sehr hart, haben im Moment fast alle Spieler zur Verfügung und gehen positiv in das Spiel rein. Und dann kommt da auch bestimmt etwas dabei heraus.
SPOX: Kurz vor dem Ende der Transferperiode haben Sie noch Defensivspieler Rene Klingbeil (zum Steckbrief) von Viking Stavanger verpflichtet. Was versprechen Sie sich von ihm?
Weber: Rene ist 27 Jahre alt und hat im Fußball schon einiges erlebt. Er ist einfach von seiner Konstitution her eine echte Verstärkung für unsere Abwehr.
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