16. Kroatien (Platzierung zuvor: 16.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:3 Schweden (H), 0:0 Türkei (H), 3:0 Türkei (A), 2:0 Lettland (H)
Sprach der Mut der Verzweiflung oder tatsächliche Zuversicht aus Nationaltrainer Bilic? "Die Leute denken vielleicht, dass ich verrückt bin, aber ich glaube ganz ehrlich daran, dass wir eine Chance auf den EM-Titel haben", sagte er nach dem 1:3 gegen Schweden. Dabei weiß Bilic nur allzu gut: Seit der EM 2008 gab es lediglich einen Sieg gegen ein für die EM 2012 qualifiziertes Team (Februar 2011: 4:2 gegen Tschechien). Entsprechend teilen Bilic' Optimismus nur die Wenigsten: 7000 Zuschauer wollten sich das Schweden-Spiel im Stadion ansehen.
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Auffällig vor allem die Diskrepanz innerhalb des Teams. Könnern wie Modric und Srna stehen Spieler gegenüber, die schlichtweg zu alt (Simunic) und zu schlecht sind (Schildenfeld, Vida), oder trotz Talents bei ihren Klubs zur Reserve zählen. Unter diese Kategorie fallen auffällig viele Bundesliga-Legionäre: Olic, Perisic, Pranjic, jetzt Mandzukic.
15. Tschechien (15.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:1 Irland (A), 1:0 Montenegro (A), 2:0 Montenegro (H), 4:1 Litauen (A)
Der 15. Platz sollte nicht über die gute Form hinwegtäuschen: Die Tschechen standen vor dem vierten Sieg in Folge, wäre in Irland nicht in der 86. Minute das Gegentor zum Ausgleich gefallen. Nur: Der Elf der Namenlosen und der Veteranen, in der sogar Stajner (mittlerweile 35, Liberec) noch ein Plätzchen findet, fehlt es an Qualität - weswegen es selbst in der Gruppe A mit Polen, Griechenland und Russland nicht zum Weiterkommen reichen dürfte.
4-Millionen-Mann Jiracek fügte sich in Wolfsburg gut ein und ist neben Rosicky der Lenker der Tschechen, hinzu kommt Torwart Cech - aber sonst? Baros verkörpert nur noch Mittelmaß, genau wie die Bundesliga-Profis. Sie stagnieren (Kadlec, Hubnik), fallen aus (Pospech) oder sind zu jung (Pekhart).
14. Ukraine (12.)
Die letzten vier Ergebnisse: 3:2 Israel (A), 2:1 Österreich (H), 3:3 Deutschland (H), 2:0 Estland (A)
Noch immer sucht Trainer Blochin nach dem rechten System für den Gastgeber - was zur Folge hat, dass keine Balance zwischen Angriff und Abwehr existiert. Die Offensive zeigte sich auch in Israel manierlich, trotzdem setzte es wie gewohnt Gegentore. Die Begegnungen mit zweit- und drittklassigen Gegnern (Usbekistan, Bulgarien, Estland) ausgenommen, gelingt es der Ukraine nicht, ein Spiel zu Null zu beenden. Die Bilanz der letzten 12 Monate: 8 Spiele, 20 Gegentore.
Hinderlich, dass Anführer Tymoschtschuk und der erhoffte Abwehrchef Tschyhrynskyj entweder nur unregelmäßig spielen oder von Verletzungen geplagt sind. Daher bleibt alles wie gewohnt: Woronin, Kuranyis Sturmpartner bei Dynamo Moskau und der vielleicht beste Spieler der russischen Liga, trägt die Hoffnungen der Nation.
13. Polen (14.)
Die letzten vier Ergebnisse: 0:0 Portugal (H), 2:1 Ungarn (H), 0:2 Italien (H), 2:0 Weißrussland (H)
Ein 0:0 gegen die Offensivmacht aus Portugal mag ansprechend klingen - doch die Wahrheit lässt sich auf wenige Punkte reduzieren: Polen hätte angesichts der gegnerischen Chancen verlieren müssen. Polen fehlt es an Tiefe, was die Nominierung des langzeitverletzten Boenisch beweist. Polen mangelt es im Sturm ohne Dortmunds Lewandowski an Klasse. Lewa-Ersatz Jelen hat noch einen guten Namen und runiert ihn sich mit Vorstellungen wie jene gegen Portugal. In den letzten 11 Monaten erzielte er nur ein Liga-Tor in Frankreich.
Bei allen Problemen gibt es Positives: Die Formstärke der beiden anderen Dortmunder (Kuba, Piszczek) etwa oder die Vorstellung des eingebürgerten Regisseurs Obraniak gegen Portugal - seine beste Leistung für Polen. Und: Portugal verzweifelte an Torwart Szczesny (FC Arsenal), der alsbald zur europäischen Elite gehören wird.
Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13
Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9