EM

Spaniens Schwäche wird zu Spaniens Stärke

Von Haruka Gruber
Roberto Soldado traf im Testspiel gegen Venezuela drei Mal für Spanien
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12. Irland (10.)

Die letzten vier Ergebnisse: 1:1 Tschechien (H), 1:1 Estland (H), 4:0 Estland (A), 2:1 Armenien (H)

Für Radikalität war Trainer Trapattoni noch nie bekannt . Entsprechend versucht der 72-Jährige sich nicht in Unberechenbarkeit und sagte bereits vor der Partie gegen Tschechien, dass er nicht zu experimentieren gedenkt und die gleiche Startelf zum EM-Auftakt aufstellen wird.

Immerhin sprechen die Resultate für ihn: Durch das glückliche 1:1 wurde die Serie auf zwölf Spiele ohne Niederlage ausgebaut. Erstaunlich angesichts des Umstands, dass von Keane und McGeady abgesehen keine Spieler von internationaler Güte zur Verfügung stehen.

Beispielsweise sitzt Mittelstürmer Long bei West Brom vornehmlich auf der Bank. Fraglich: Ob und in welcher Verfassung Abwehrhüne Dunne (Schulterverletzung) vor der EM zurückkehrt.

 

11. Russland (11.)

Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Dänemark (A), 1:1 Griechenland (A), 6:0 Andorra (H), 1:0 Slowakei (A)

Die Taktik und der Kader sind weitestgehend identisch, dennoch geht der aktuellen Mannschaft die Brillanz von der EM 2008 ab. Unter Advocaat regiert die Effizienz - und das mit Erfolg: Russland wurde seit 13 Monaten und 11 Spielen nicht mehr besiegt.

In Dänemark gab es sogar vereinzelt Szenen zu bestaunen, die an den Hiddink-Fußball erinnerten. Schirokow (Zenit) hat sich im Mittelfeld unersetzbar gemacht, in dessen Schatten zeigte sich auch Arschawin verbessert. Arschawin ist einer von gleich vier Offensivspielern (die anderen: Pogrebnjak, Pawljutschenko, Biljaletdinow), die sich in einem Karrieretief wiederfanden und im Winter den Verein wechselten, um sich zur EM in Form zu bringen.

 

10. Portugal (9.)

Die letzten vier Ergebnisse: 0:0 Polen (A). 6:2 Bosnien (H), 0:0 Bosnien (A), 1:2 Dänemark (A)

Ronaldo und Nani spielen derzeit groß auf, dennoch können sie nicht das Grundübel der Portugiesen überdecken: Es fehlt die Tiefe im Kader. Besonders die Abwehr ist gebeutelt von Suspendierungen (Carvalho, Bosingwa) und teils eklatanter Formschwäche (Fabio Coentrao, Joao Pereira, Nelson). Heißt: Bei der EM ist in der Abwehr nur mit Pepe und Bruno Alves als Stützen zu rechnen.

Ähnlich düster sieht es im defensiven Mittelfeld aus: Raul Meireles und Moutinho kriseln, weswegen Miguel Veloso (wegen Pepes Versetzung nach hinten gezogen) die einzige Konstante auf der Sechs darstellt.

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9. Griechenland (8.)

Die letzten drei Ergebnisse: 1:1 Belgien (H), 1:3 Rumänien (H), 1:1 Russland (H), 2:1 Georgien (H)

Fernando Santos ist wohl der unbekannteste Top-Trainer Europas. Wegen des Portugiesen denkt kaum ein Grieche mehr wehmütig an Otto Rehhagel, was mit seiner herausragenden Bilanz als Nationalcoach (19 Spiele, nur 1 Niederlage), aber ebenso mit der attraktiveren Spielweise zusammenhängt.

Zwar steht Griechenland nach wie vor für Hausmannkost, dennoch gelang es Santos, der Mannschaft Schritt für Schritt Jugend und Esprit zuzufügen. Stellvertretend dafür stehen Olympiakos' 21-jähriger Fetfatzidis (der "griechische Messi") sowie Schalkes Defensivtier Papadopoulos. Und mit Ninis kehrt der wohl begabteste Grieche nach einem Kreuzbandriss bald zurück.

Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13

Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9

Das obere Mittelfeld: Platz 8 bis Platz 5

Die Top-Favoriten: Platz 4 bis Platz 1