EM

Tschechien: Der Bayern-Killer sticht heraus

Von Adrian Bohrdt
Tschechien geht als totaler Außenseiter in diese EM
© Getty

Vom 8. Juni bis zum 1. Juli 2012 steigt in Polen und der Ukraine die 14. Fußball-Europameisterschaft. Zum letzten Mal vor der Aufstockung auf 24 Mannschaften spielen die 16 besten Mannschaften Europas in 4 Gruppen um den Titel. SPOX stellt die EM-Teilnehmer vor. Heute: Tschechien.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Land:Tschechien

Einwohner:10,53 Millionen

Aktive Spieler:1,04 Millionen

EM-Teilnahmen (Tschechien):5

EM-Teilnahmen (Tschechoslowakei):3

Größter EM-Erfolg (Tschechien):2. Platz 1996 (Finalniederlage gegen Deutschland)

Größter EM-Erfolg (Tschechoslowakei):Europameister 1976 (Finalsieg gegen Deutschland)

Hier geht's zu Tschechiens EM-Gruppe A

Der Star: Petr Cech. Sechs Mal wurde er bereits zu Tschechiens Fußballer des Jahres gewählt, vor kurzem zum fünften Mal in Folge. Der 30-Jährige stellte jüngst wieder seine Qualitäten im Finale der Champions League unter Beweis, wo er zwei Elfmeter parierte. Mit 89 Länderspielen ist Cech der erfahrenste Spieler im tschechischen Kader und als einer der besten Torhüter der Welt wird der 1,96-Mann ein sicherer Rückhalt für sein Team sein.

Der Trainer: Michal Bilek. Seit 2001 als Trainer tätig, betreute Bilek unter anderem Viktoria Pilsen (2006) und Sparta Prag (2006-2008). Im Juli 2009 heuerte er als Co-Trainer bei der tschechischen Nationalmannschaft an, nur wenige Monate später, im Oktober, wurde er zum Trainer befördert, da der vorherige Chefcoach Ivan Hasek sich auf die Funktion des Verbandspräsidenten konzentrieren wollte. Unter Bilek holte Tschechien in 22 Spielen im Schnitt 1,45 Punkte pro Spiel, 45 Spieler setzte der 47-Jährige bislang ein.

Der Kapitän: Tomas Rosicky. Wechselte 2006 für zehn Millionen Euro von Dortmund zum FC Arsenal, wo er eine insgesamt durchwachsene Saison erlebte (38 Spiele, zwei Tore, zwei Assists). Seit 2006 ist der 31-Jährige Kapitän der Nationalmannschaft, erzielte in 81 Länderspielen 20 Tore und ist Dreh- und Angelpunkt in der zuletzt oft kränkelnden tschechischen Offensive: Nur 1,5 Tore pro Spiel erzielte die Nationalmannschaft seit 2009 unter Bilek, zwölf Treffer waren es insgesamt nur in der kompletten EM-Quali - sechs davon legte Rosicky auf.

Der Spieler im Fokus: Milan Baros. 39 Treffer erzielte der 30-Jährige bislang in 81 Länderspielen, liegt damit noch 16 Treffer hinter Jan Koller, dem erfolgreichsten Torschützen der tschechischen Nationalmannschaft aller Zeiten. Der Torschützenkönig der EM 2004 (fünf Treffer) erzielte nur einen Treffer in der Quali und wurde zuletzt mehrfach durch Tomas Pekhart vom 1. FC Nürnberg ersetzt. Für Baros könnte es das letzte große Turnier sein - oder es kommt zur Wachablösung im tschechischen Sturmzentrum.

Die Wunschelf (4-3-3): Cech - Gebre Selassie, Sivok, Hubnik, Kadlec - Jiracek, Plasil, Rosicky - Pilar, Baros, Rezek.

Die Prognose: Nach der verpassten WM 2010 "wollen wir ein neues und erfolgreiches Kapitel für den tschechischen Fußball schreiben, auch wenn wir natürlich nicht zu den Topfavoriten zählen", gibt Trainer Bilek die Parole vor. Prunkstück der Tschechen ist die starke defensive um Torwart Cech, die auch in der Quali nur acht Treffer zuließ (vier davon gegen Spanien). Mit Russland, Polen und Griechenland warten zumindest auf dem Papier machbare Aufgaben auf die Tschechen, die dennoch nur Außenseiter sind. Nur wenn's vorne von Beginn an flutscht, ist das Viertelfinale drin.

Tschechien: News und Informationen

Artikel und Videos zum Thema