Die Abwehr
Auch die Abwehr gilt als kleines Sorgenkind des DFB. Mit Robin Ziegele (VfL Wolfsburg, Syndesmosebandanriss), Lukas Bohro (SC Freiburg, Kreuzbandriss) und Jordan Torunarigha (Hertha BSC, gesundheitliche Probleme) fehlen drei etatmäßige Innenverteidiger beim Turnier. "In der Abwehrzentrale haben wir zu wenige Alternativen", gibt Streichsbier offen zu.
Die Hoffnungen ruhen deshalb auf Benedikt Gimber. Der Hoffenheimer, der zuletzt an den SV Sandhausen ausgeliehen war, gilt als eines der größten Abwehrtalente des DFB und wurde 2014 mit der U17-Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgestattet. Noch im U18-Alter hatte ihm eine schwere Knöchelverletzung zu schaffen gemacht. Davon hat er sich inzwischen allerdings gut erholt und wirkt komplett stabil. "Benedikt ist ein sehr intelligenter und besonnener Mensch, der in der Gruppe als Anführer akzeptiert wird", erklärt Streichsbier. Um Gimber geht in der Innenverteidigung kein Weg vorbei.
Wer in der Viererkette außerdem startet, ist bislang noch offen. Viel wird davon abhängen, wo Streichsbier Gino Fechner (RB Leipzig) aufstellt. Der Allrounder scheint gesetzt, kann jedoch sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen. "Er ist eine brutale Laufmaschine. Ihm muss man immer sagen, wenn das Spiel fertig ist", witzelt Streichsbier.
Sollte Fechner auf seiner angestammten Position im Mittelfeld auflaufen, stehen mit Lukas Boeder (Bayer Leverkusen) und Gökhan Gül (VfL Bochum) zwei weitere Innenverteidiger bereit. Boeder verfügt in seinem Alter bereits über eine ordentliche Ladung Erfahrung. Er ist seit der U15 regelmäßig in den Auswahlmannschaften dabei und spielte mit Leverkusen schon in der Youth League. Gül hingegen konnte zwar mit der U17 reichlich Turniererfahrung sammeln, ist allerdings neu bei der U19.
Ähnlich wie bei Fechner in der Zentrale wird auf den Außen viel von der Position eines Spielers abhängen: Maximilian Mittelstädt. Der Herthaner feierte in der Bundesliga in der letzten Saison ausgerechnet gegen die Bayern sein Debüt und ist zentrales Element der U19. "Er ist ein Spieler, der im U18-Alter richtig hochgeschossen ist und hat für sein Alter eine extreme Gelassenheit am Ball", so Streichsbier.
Mittelstädt kann sowohl hinten in der Viererkette als auch im Mittelfeld auf dem linken Flügel spielen. Die Vielseitigkeit eröffnet dem Team somit zahlreiche Möglichkeiten. Mit Linksverteidiger Jannes Horn steht die Alternative bereit. Der Wolfsburger lebt von seiner Aggressivität und ist ein geradliniger Typ. Er hat einen guten linken Fuß, der ihn gerade bei seinen starken Freistößen und Ecken interessant macht.
Rechts in der Viererkette wird wohl Phil Neumann (Schalke 04) starten. Ein 1,90 Meter großer Schlaks, der im Nachwuchs der Königsblauen zuletzt zur Stammkraft geworden ist. Ein physisch starker Außenverteidiger mit einer immensen Schnelligkeit.
Fazit: Die Ausfälle im Vorfeld des Turniers sind schwer zu verkraften. Die Innenverteidigung um Chef Gimber ist dennoch gut besetzt. Alternativen gibt's allerdings nicht wirklich viele.