X-Faktor Cristiano Ronaldo
Wie im Fußball-Geschäft mittlerweile Usus geworden, stilisieren die Medien das Finale zum Duell der Euro-Stars. So zeigen einige TV-Sender Trailer, in denen ausschließlich Griezmann und Cristiano Ronaldo gewürdigt werden. Während der Atletico-Star bei Frankreich aber noch tatkräftige Unterstützung von seinen Adjutanten erhält, ist bei Portugal gefühlt jeder Angriff von den Geistesblitzen Ronaldos abhängig.
"Ronaldos individuelle Qualität ist unbestritten", stellt Schmalhofer dementsprechend fest. Dabei ist aber vor allem hervorzuheben, dass Ronaldo bei der EM auch im taktischen Bereich über eine unglaubliche Qualität verfügt.
Im Laufe des Turniers brillierte er als mannschaftsdienlicher Arbeiter, der offensiv wie defensiv weite Wege abspult und so Räume für seine Mitspieler öffnet. Diese sollen vornehmlich die beiden Flügelspieler Nani und Joao Mario nutzen, die ihre Position häufig tauschen, um so bei der gegnerischen Abwehr für Unruhe zu sorgen.
Auch wenn Nani in Frankreich durchaus schon einige Glanzmomente erleben und sich drei Mal in die Torjägerliste eintragen durfte, steht CR7, der ebenfalls drei Tore auf dem Konto hat, wie ein Heilsbringer über seinen Teamkollegen.
Und obwohl Ronaldos Gehabe mit überflüssigen Übersteigern, No-Look-Pässen und Macho-Posen für viele Beobachter nur schwer zu ertragen ist, muss man seine herausragende fußballerische Qualität schlicht anerkennen. Eins ist klar: Stemmt Portugal am späten Sonntagabend die Trophäe in den Himmel, kann man den Anteil Ronaldos gar nicht hoch genug einschätzen.
Vor dem Finale will der Superstar allerdings kleine Brötchen backen und schiebt seine Auswahl gekonnt in die Außenseiter-Rolle: "Meiner Meinung nach sind sie der Favorit. Sie spielen zuhause, das ist ein großer Vorteil."
Offensiver gab sich der 31-Jährige da schon nach dem 2:0-Erfolg über Wales. "Ich verdiene es, Portugal verdient es, die Fans verdienen es, jeder Portugiese verdient es."
Cristiano Ronaldo im Steckbrief