"Für manche Zeitungs- oder Online-Kollegen ist es bei großen Sportereignissen natürlich sehr verlockend, saftige Fernsehkritiken zu schreiben. Das kann ich verstehen. Denn über den Sport haben wir Fernsehleute ja schon live berichtet", sagte Wellmer der Deutschen Presse-Agentur.
Auch dem Experten an ihrer Seite, Ex-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger, sprang sie zur Seite: "Bastian kennt wirklich Gott und die Welt. Und er ist spiel-analytisch total versiert. Er hat ein Auge für das Spiel und zeigt uns die taktischen Tricks." Auch dessen Auftritte bei der EM kamen nicht bei allen Fans gut an.
"Das Schöne an unserem Angebot ist ja, dass wir wirklich ein sehr breites Angebot machen", sagte Wellmer zur Kritik. "Wer mit Stefan Kuntz vielleicht nicht einer Meinung ist, findet vielleicht Almuth Schult ganz toll. Es ist gut und anregend, sich mit verschiedenen Positionen auseinandersetzen zu können." Die TV-Experten seien deshalb im Einsatz, "weil sie wirklich sehr gut Bescheid wissen über ihren Sport. Und für den Zuschauer ist es schön, Leuten beim angeregten Gespräch über das Turnier und die Spiele zuzuhören."
Löw-Interview: "Ende gut, alles gut?"
Wellmers Interview mit Löw sorgte unter anderem aufgrund der wenig feinfühligen Frage "Wie sagt man? Ende gut, alles gut, oder Ende gut, nicht alles gut?" für Unverständnis bei den Zuschauern. Zudem fragte sie den irritierten Bundestrainer, ob dieser eine Entscheidung bereue.
ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky war dem Duo Wellmer/Schweinsteiger bereits zur Seite gesprungen:"Jessy Wellmer und Bastian Schweinsteiger ist es gelungen, respektvoll mit Joachim Löw umzugehen, ohne unkritisch mit der Situation umzugehen. Das Interview war ja sehr herausfordernd für alle Beteiligten."