Was wird aus van Nistelrooy und Co.?

SPOX
02. Dezember 200912:18
Ruud van Nistelrooy wechselte 2006 von Manchester United zu Real MadridGetty
Werbung

Ballack, Deco, Rosicky, van Nistelrooy, Morientes und Chamakh haben eins gemeinsam: Ihre Verträge laufen im Sommer aus. Während es bei Michael Ballack als gesichert gilt, dass er beim FC Chelsea verlängern wird, stehen hinter vielen anderen Namen große Fragezeichen. SPOX hat sich in Europa umgeschaut und je fünf interessante Namen aus den Topligen rausgepickt. Dazu gibt's das Best of the Rest.

England - Premier League

Deco (FC Chelsea): Der Start war sehr vielversprechend, der Rest ein einziges Missverständnis. Sein erstes Jahr bei den Blues war eine riesige Enttäuschung für den 32-Jährigen. Gerüchte um einen baldigen Wechsel zu Jose Mourinhos Inter schossen ins Kraut. Doch mit der Übernahme durch Carlo Ancelotti hat sich die Situation für Deco grundlegend geändert. Auch wenn der Konkurrenzdruck im Mittelfeld barbarisch ist, spielt Deco dennoch Woche für Woche - und stellt damit seinen guten Ruf wieder her. "Ich will nicht als Flop in Chelseas Geschichte eingehen", sagte er neulich. Ancelotti steht auf Erfahrung und einen Spielertypen wie Deco, deshalb wird Chelsea die Option auf eine Verlängerung um ein Jahr wohl ziehen.

Tomas Rosicky (FC Arsenal): Seit 2006 ist Tomas Rosicky bei den Gunners und hat es auf ganze 40 Einsätze in der Startformation gebracht. Zwischen dem 19. Januar 2008 und dem 12. September 2009 bestritt er nicht ein Spiel in der Premier League. Ein klares Minusgeschäft für Arsenal, das den inzwischen 29-Jährigen für zehn Millionen Euro aus Dortmund geholt hatte. Doch für Manager Arsene Wenger ist Rosicky immer noch ein Führungsspieler. "Schnitzel" wird bei den Gunners verlängern, wenn ihm die Gesundheit nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht.

Martin Petrow (Manchester City): Angesichts des Kaufwahns der Citizens war man eigentlich davon überzeugt, dass für den früheren Wolfsburger kein Platz mehr wäre. Man kann sich täuschen. Der 30-jährige Bulgare zauberte in dieser Saison wie zu besten Tagen, erzielte bei sieben Einsätzen drei Tore und wurde im Oktober als City-Spieler des Monats ausgezeichnet. Gleichzeitig aber wird er immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. Gerüchte über einen Abschied aus Manchester begleiten ihn stetig. Sein Berater Wolfgang Vöge räumte ein, während des letzten Transferfensters auch lose Anfragen aus der Bundesliga erhalten zu haben. Derzeit läge nichts Konkretes vor, man sei aber nach allen Seiten offen - auch schon in der kommenden Winterpause.

Morten Gamst Pedersen (Blackburn Rovers): Der Norweger ist derzeit in einer für ihn unbefriedigenden Situation. Zuletzt kam der 28-Jährige vermehrt nur als Joker oder gar nicht zum Einsatz. Pedersen kündigte jetzt an, das Gespräch mit dem Coach zu suchen, sobald sich dieser von seiner Herzoperation erholt hat. Im August hatte es schon erste Sondierungsgespräche über seine Zukunft bei den Rovers gegeben, die jedoch ohne Ergebnis blieben. Für Pedersen (170 PL-Spiele/24 Tore) wäre eine Luftveränderung zum jetzigen Zeitpunkt seiner Karriere durchaus sinnvoll, schließlich spielt er bereits seine sechste Saison im Ewood Park.

Louis Saha (FC Everton): David Moyes gibt zu, dass es ein großes Risiko war, den französischen Stürmer im Sommer 2008 geholt zu haben. Nicht wegen dessen Fähigkeiten, sondern wegen der Verletzungsanfälligkeit. Auf ganze 76 Einsätze (24 Tore) hatte es der inzwischen 31-Jährige in viereinhalb Jahren in Old Trafford gebracht. Doch das Risiko hat sich gelohnt, wie der Toffees-Coach jetzt betont. Saha hat eine ordentliche letzte Saison gespielt und ist derzeit bestes Stürmer des Teams mit acht Treffern in 13 Spielen. Deshalb wird Everton auch im Sommer die Option ziehen und den Zweijahresvertrag mit Saha um eine weitere Saison verlängern.

Weitere auslaufende Verträge: Michael Ballack, Joe Cole, Juliano Belletti (alle FC Chelsea), Ryan Giggs, Paul Scholes, Edwin van der Sar (alle Manchester United), Manuel Almunia (FC Arsenal), Fabio Aurelio (FC Liverpool), Benjani Mwaruwari (Manchester City)

Alle Fakten zur Premier League

Weiter geht's mit Spanien

Spanien - Primera Division

Maxi Rodriguez (Atletico Madrid): Die Zeichen stehen nach fünf Jahren auf Abschied. Der Argentinier ist kein unumstrittener Stammspieler mehr bei Atletico und schaut sich laut seines Beraters nach allen Seiten um. Noch sieht es so aus, als würde der 28-Jährige seinen Vertrag erfüllen und bis Sommer bleiben, doch für die notorisch klammen Los Colchoneros wäre ein Verkauf im Winter sinnvoller. Von Spanien könnte es für Rodriguez nach Italien gehen. Vor allem der AC Florenz macht keinen Hehl aus seinem Interesse.

Ruud van Nistelrooy (Real Madrid): Gesundheitlich sei er wieder bei hundert Prozent, wie er ausdrücklich betont und bereit, im Winter Verhandlungen über seine Zukunft aufzunehmen. Angesichts der vielen Neuzugänge und der Stürmer, die ohnehin schon im Kader standen, dürfte ihm Real keine Steine in den Weg legen bei der Suche nach einem neuen Klub. Eine Rückkehr nach England, wo er zwischen 2001 und 2006 für ManUnited spielte, ist wohl die wahrscheinlichste Lösung. Tottenham war schon mal nah dran an seiner Verpflichtung, jetzt scheint Liverpool in guter Position. Medienberichten zufolge würden ihn die Reds gerne bis zum Saisonende ausleihen. Auch Arsenal hätte kurzfristigen Bedarf, nachdem Robin van Persie wohl fünf Monate ausfallen wird.

Christoph Metzelder (Real Madrid): Der frühere Nationalspieler steckt in der Sackgasse, keine Frage. Ein Wechsel im Winter zu einem Klub, bei dem er auch spielt, wäre seine einzige Chance, um vielleicht doch noch auf den WM-Zug aufzuspringen. Ein Neuanfang in der Bundesliga wäre dabei sicher kein Nachteil. Das Interesse von Real an einer Vertragsverlängerung kocht ohnehin nur auf Sparflamme, wenn überhaupt. Bislang gab es keine Gespräche, wie Metzelder-Berater Jörg Neubauer SPOX bestätigte.

Juan Angel Albin (FC Getafe): Juan Albin machte sich hierzulande einen Namen, als er Oliver Kahn mit einer Bulldogge verglich. In Spanien ist der uruguayische Offensivallrounder eher für seine spielerische Klasse bekannt. Getafe streifte ihm gleich das Trikot mit der Nummer zehn über, als er mit 21 Jahren aus Montevideo kam. Schon im letzten Winter klopfte Real Madrid an und erkundigte sich nach dem Linksfuß. Gerüchten aus Italien zufolge wird er aber zum AS Rom gehen. Angeblich schon im Winter. Sein Berater Daniel Fonseca, früher selbst bei der Roma, habe das wegen der guten Kontakte so eingefädelt. Weil Fonseca früher auch in Neapel spielte, wird Albin auch als Neuzugang beim SSC gehandelt.

Diego Godin (FC Villarreal): Der uruguayische Nationalspieler hat sich in seinen zwei Jahren beim gelben U-Boot einen guten Namen gemacht und demzufolge das Interesse noch größerer Klubs erregt. Juventus und Milan sollen den 23-jährigen Innenverteidiger haben wollen. Godin soll auch auf dem Wunschzettel von Real-Coach Manuel Pellegrini stehen, der ihn ja aus seiner Zeit als Trainer von Villarreal bestens kennt. Der Spieler selbst fühlt sich sauwohl bei seinem jetzigen Klub und kokettiert bislang nicht mit einem Abschied, sondern erklärte neulich, dass er sich über eine Vertragsverlängerung sehr freuen würde.

Weitere auslaufende Verträge: Raul Tamudo (Espanyol Barcelona), Pablo Ibanez (Atletico Madrid), Ewerthon (Real Saragossa), Ruben Baraja (FC Valencia), Robert Pires (FC Villarreal)

Alle Fakten zur Primera Division

Weiter geht's mit Italien

Italien - Serie A

Goran Pandew (Lazio Rom): Es wird nichts mehr mit Lazio und seinem mazedonischen Stürmer. Das Tischtuch zwischen Klub und Spieler ist zerschnitten, Pandev seit Monaten nicht mehr im Kader. Es ist nicht zu erwarten, dass sich das Drama noch bis zum Sommer hinziehen wird, sondern dass es schon im Winter zur Trennung kommt. Inter ist interessiert und könnte zudem einen Ersatzmann für Samuel Eto'o gebrauchen, der im Winter wegen des Afrika-Cups lange fehlen wird.

Taddei (AS Rom): Der Brasilianer hat nicht mehr die Bedeutung früherer Jahre bei der Roma, was auch mit dem Rücktritt von Trainer Luciano Spalletti zusammenhängt, der Förderer und Mentor für den 29-jährigen Mittelfeldspielers war. Die Zeichen stehen auf Trennung zum Saisonende. Ein Indiz: Die Verträge mit David Pizarro und Simone Perrotta wurden schon verlängert, der mit Taddei eben nicht. Der AC Florenz soll großes Interesse haben.

Fabio Simplicio (US Palermo): Der 30-jährige Brasilianer muss sich bis Ende des Jahres entscheiden, ob er Palermos Angebot einer Vertragsverlängerung zu gleichen Bezügen annimmt (700.000 Euro). Klubchef Zamparini würde Simplicio gerne halten, doch der hat zuletzt Begehrlichkeiten geweckt, nicht zuletzt durch seine Berufung in die brasilianische Nationalmannschaft. Gut möglich, dass Simplicio die Offerte seines Arbeitgebers ausschlägt und auf ein lukrativeres Angebot spekuliert. Die Roma ist schon länger interessiert, auch Milan hat zuletzt ein Auge auf ihn geworfen.

Guiseppe Sculli (FC Genua): Ist einer der gefürchteten Außenstürmer in Gian Piero Gasparinis spektakulärem 3-4-3. Bisher gibt die Gerüchteküche wenig her über den 28-jährigen Rechtsfuß. Erstaunlich eigentlich, aber wohl dem Umstand geschuldet, dass Sculli in dieser Saison in der Liga erst einmal getroffen hat. In der letzten Spielzeit gingen beeindruckende 13 Tore auf sein Konto. Auch wenn Sculli vielen Klubs weiterhelfen könnte, deutet vieles auf eine Vertragsverlängerung in Genua hin. Dafür fühlt er sich in Gasparinis System einfach zu wohl.

Filippo Inzaghi (AC Milan): Noch spricht man bei Milan nicht über Verträge, aber Vize Adriano Galliani hat schon betont: "Pippo hat mein Wort: Es entscheidet immer er, wie lange er noch spielen will." Und Inzaghi dürfte noch ein Weilchen spielen wollen, was er aber nicht zwingend bei Milan tun muss. Trotz seines fortgeschrittenen Alters (36) mangelt es nicht an Interesse. ManCity, Sevilla, Atletico Madrid und Parma würden den Knipser wohl noch mal nehmen.

Weitere auslaufende Verträge: Patrick Vieira (Inter Mailand), Emiliano Moretti (FC Genua), Valeri Bojinow (AC Parma), Martin Caceres (Juventus Turin), Nicolas Burdisso (AS Rom)

Alle Fakten zur Serie A

Weiter geht's mit Frankreich

Frankreich - Ligue 1

Marouane Chamakh (Girondins Bordeaux): Dem Marokkaner liegt ein neues Angebot seines Klubs vor, doch liebäugelt er nicht erst seit gestern mit der Premier League. Arsenal stand schon im Sommer mit Bordeaux in Kontakt, bot aber weit weniger als die geforderten gut 15 Millionen Euro. Der 25-Jährige selbst ist unentschlossen. Für einen Verbleib bis zum Sommer spricht die Aussicht, mit dem Verein, für den er seit seinem 16. Lebensjahr spielt, den Titel zu verteidigen und den sensationellen Lauf in der Champions League fortzusetzen. Auf der anderen Seite plagen ihn aber Gewissensbisse, den Klub ablösefrei zu verlassen, was für einen Wechsel im Winter spräche. Nur eins scheint klar: Über den Sommer hinaus wird er wohl nicht in Bordeaux bleiben.

Kim Källström (Olympique Lyon): Laut schwedischen Medien denkt der Nationalspieler ernsthaft über einen Abschied aus Frankreich nach. Die Premier League soll auch schon ihre Fühler nach dem Mittelfeldspieler mit der linken Klebe ausgestreckt haben. Everton und West Ham gelten als mögliche Ziele. Lyon würde den 27-Jährigen dagegen gerne halten. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden.

Jimmy Briand (Stade Rennes): Im ersten Spiel nach seinem Anfang März erlittenen Kreuzbandriss hat der Nationalspieler am Samstag gleich getroffen. Für die zweite Mannschaft in der Amateurliga CFA gegen Ivry. Und in Rennes ist man heilfroh, dass der Stürmer endlich wieder da ist. Wie lange er jedoch bleiben wird, steht in den Sternen. Der Klub will verlängern, der Spieler nicht, heißt es. Nach seinem Comeback am Wochenende auf seine Zukunft angesprochen, drückte sich der 24-Jährige um ein klares Bekenntnis. Er wolle nach der langen Verletzung erst wieder Fuß fassen. Zu seiner Zukunft möge man ihn später befragen.

Fernando Morientes (Olympique Marseille): Als großen Coup hat OM die Verpflichtung des früheren Real-Stars gepriesen. Inzwischen gilt der 33-Jährige als Flop. Ganze neun Mal setzte ihn Didier Deschamps in der Meisterschaft ein, zumeist als Joker. Ein Saisontor sprang dabei erst heraus. Morientes ist chancenlos gegen Niang und Brandao und steht wie Hatim Ben Arfa zum Verkauf. An eine Vertragsverlängerung im Sommer ist nicht zu denken, eher schon an einen Verkauf im Winter.

Mouhamadou Dabo (St. Etienne): Im Frühjahr gab's Gerüchte, dass der 22-jährige französische U-21-Nationalspieler ein Kandidat für den FC Bayern sei. Schließlich war der deutsche Rekordmeister auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger. Dann hieß es aber, Dabo gehe nach Portsmouth, der Deal sei schon wasserdicht. Doch Dabo blieb in St. Etienne. Neueste Variante: Dabo wechselt zu Olympique Lyon und wird Nachfolger von Francois Clerc, der den Verein wohl zum Saisonende verlassen wird.

Weitere auslaufende Verträge: Sydney Govou, Francois Clerc (beide Olympique Lyon), Claude Makelele (Paris St. Germain), Laurent Bonnart (Olympique Marseille), Sebastien Puygrenier (AS Monaco)

Alle Fakten zur Ligue 1

Weiter geht's mit dem Best of the Rest

Best of the Rest:

Milan Jovanovic (Standard Lüttich): Stuttgart war mal ganz nah dran, ihn zu kriegen, dürfte jetzt aber aufgrund zahlungskräftigerer Konkurrenz aus dem Rennen sein. Dem Vernehmen nach sind auch Valencia, Everton, Atletico und die Roma an dem spielstarken Stürmer interessiert. Will Standard noch groß abkassieren, müsste man den Serben schon im Winter veräußern. Jovanovic selbst setzt laut seines Beraters eher auf einen ablösefreien Wechsel im Sommer, um sich ein erkleckliches Handgeld zu sichern.

Harry Kewell (Galatasaray Istanbul): Der Australier scheint nicht älter zu werden und schon gar nicht müde. Nach einer guten Debütsaison in der Türkei scheint er in dieser Spielzeit noch stärker (13 Spiele, 6 Tore) zu sein und ist unter Frank Rijkaard unumstrittener Stammspieler. Ein Wechsel im kommenden Sommer scheint unwahrscheinlich, zumal sich jetzt auch die Familie Kewell in der türkischen Metropole eingelebt hat. Lediglich ein sehr lukratives Angebot könnte die Liaison gefährden.

Filip Holosko (Besiktas Istanbul): Der 25-jährige Slowake hat sich bei Besiktas durchgesetzt und wird mit Sicherheit ein neues Angebot bekommen. Es wäre aber verständlich, wenn er im kommenden Sommer nach vier Jahren in der Türkei eine Luftveränderung anstreben würde. Dem Offensivallrounder werden Angebote auch aus der Bundesliga nachgesagt. Wenn er eine gute WM spielt, könnte es eng werden für Besiktas.

Marko Pantelic (Ajax Amsterdam): Von seinem ersten Tag an ist der Serbe in Holland argwöhnisch beäugt worden. Die Kritiker stempelten ihn früh als Fehleinkauf ab. Jetzt hat Pante die Argumente aber auf seiner Seite. Mit einem Dreierpack beim 5:1 gegen Arnheim baute er seine Bilanz auf sechs Treffer in neun Ligaspielen für Ajax aus. "Er hat die Kritiker zum Schweigen gebracht", meinte Martin Jol. "Wir sind sehr glücklich, ihn verpflichtet zu haben. Er verfügt über besondere Qualitäten." Riecht schwer nach Verlängerung - wenn es nicht Pantelic wäre.

Jonathan de Guzman (Feyenoord Rotterdam): Hinter dem 22-jährigen Niederländer ist halb Europa her. Topfavoriten auf seine Verpflichtung sind wohl Chelsea und Valencia. Da Feyenoord finanziell klamm ist, deutet vieles auf einen Wechsel im Winter hin. Derzeit pausiert de Guzman als Folge einer Knieoperation im Oktober, soll aber Anfang 2010 wieder einsatzbereit sein.

Hier geht's zurück zum Anfang