Heiße Eisen im Winterschlussverkauf

Von Ben Barthmann
Kandidaten für den Transferendspurt: Vidic, Robinho, Holtby und Cardozo (v.l.)
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International

Oscar Cardozo (Benfica Lissabon)

Vertrag bis: Juni 2016

Ausgangslage: Schon im Sommer hätte Cardozo Benfica Lissabon gerne verlassen. Nach vier vergebenen Titeln in wenigen Tagen wurde die Stimmung bei den Portugiesen schlechter, der Paraguayer ließ sich dazu hinreißen, seinen Trainer öffentlich für eine Auswechslung anzugreifen. Anschließend erklärte er: "Ich danke den Fans für alles. Aber ich glaube, dass es sehr hart wird, die Motivation zu finden, um hier weiterzumachen. Mein Kopf ist weit weg von Benfica."

Doch Cardozo musste bleiben, stand in den ersten zwei Spielen der Saison nicht im Kader, ehe er in den darauffolgenden sieben Spielen fünfmal netzte. Seit November fällt er mit Rückenproblemen aus, zwischenzeitlich wurde bereits von einem fixen Wechsel in die Türkei berichtet. Nun soll der Wechsel im Winter klappen.

Interessant für: Cardozo kann sich seinen Abnehmer beinahe frei aussuchen. Trabzonspor bestätigte bereits tiefer gehende Verhandlungen und will mit dem 30-Jährigen nach dem Europa-League-Titel greifen. Die größte Konkurrenz kommt dabei aus der Premier League.

Die Tottenham Hotspur beobachten Cardozo wohl genauso wie der FC Southampton. Eine Ablöse von gut 15 Millionen Euro steht im Raum, Geld, das die Saints aus einem Verkauf von Pablo Osvaldo ziehen wollen.

Romulo (Spartak Moskau)

Vertrag bis: Juni 2016

Ausgangslage: Romulo gilt als eine der größten Versprechungen Brasiliens. Der defensive Mittelfeldspieler machte mit seiner körperbetonten Spielweise bei Vasco da Gama auf sich aufmerksam und wechselte für rund acht Millionen Euro in die russische Premier League. Trotz zweier Knieoperationen schaffte er dort den Durchbruch und etablierte sich in der Startaufstellung.

Lediglich den Confed Cup 2013 verpasste der 23-Jährige und verlor so den Konkurrenzkampf mit dem Duo Luiz Gustavo und Paulinho. Um sich nun für Felipe Scolari und die WM 2014 im eigenen Land zu empfehlen, könnte er einen ähnlichen Weg gehen wie Landsmann Fernandinho. Dieser entschied sich bereits im Sommer zum Wechsel in die englische Premier League, um auf sich aufmerksam zu machen.

Interessant für: Der FC Liverpool ist nach dem Ausfall von Lucas Leiva auf der Suche nach einem Spieler vor der Abwehr. Im 4-3-3-System von Brendan Rodgers konnte diese Rolle bisher nur der nun verletzte Brasilianer ausfüllen, weshalb man zuletzt zum Experimentieren mit Jordan Henderson und Steven Gerrard gezwungen war.

Russische Medien sprechen von bis zu zehn Millionen Euro, die die Reds nach Russland überweisen müssten, um Romulo auf die Insel zu holen. Doch Brendan Rodgers schreckt vor nötigen Investitionen nicht zurück, wie er nach dem gescheiterten Transfer von Mohamed Salah erklärte: "Die Eigner und ich haben das Gefühl, dass Liverpool sich verstärken muss. Wir haben bewiesen, dass wir bis zum Ende oben mitspielen können und wollen Spieler holen, die uns mit ihrer Qualität weiterhelfen. Hoffen wir, dass wir das bis zum Ende des Fenster schaffen."

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