Ganz klar, niemals Rot!

SID
Rayos Saul Niguez hat eindeutig den Kopf zu tief. Da kann man Ramos keinen Vorwurf machen
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Primera Division

Von Ben Barthmann

"Fans" des Spieltags: Das Spiel FC Barcelona gegen RCD Espanyol ist auch immer ein Duell der ganzen Stadt. Die Ramblas sind zweigeteilt, in den Restaurants und Cafes wird geschimpft und in Erinnerungen geschwelgt. Kaum ein Fan lässt es sich nehmen, das Trikot des favorisierten Vereins über den ganzen Tag zur Schau zu stellen.

Dass manche es auch gerne mal übertreiben, ist ebenfalls nichts Neues, doch die Espanyol-Fans schlugen im Cornella ein ganz neues Kapitel auf. In Fangesängen wurde lautstark der Tod von Ex-Barca-Coach Tito Vilanova und Gerard Piques Sohn Milan angeregt, wenig später ein Banner mit der Aufschrift "Odio eterno" (Ewiger Hass) aufgerollt.

Street Fighter des Spieltags: Real Madrid wieder in der Spur - Ronaldo, Bale und die Sorgenkinder Morata und Carvajal treffen. Besser hätte das Wochenende für einen Anhänger der Königlichen eigentlich gar nicht laufen können. Lediglich einer war wohl nicht ganz zufrieden: Sergio Ramos feierte am Sonntag seinen 28. Geburtstag und hätte sich wohl gerne selbst entlohnt.

Doch so wirklich laufen wollte es nicht. Ramos probierte es aus dem Spiel, per Freistoß, nach Standards - nichts funktionierte.

So entschloss er sich kurzerhand dazu, seine Kung-Fu-Künste zu demonstrieren und sprang Saul Niguez in allerbester De-Jong-Manier und ausgefahrenen Stollen entgegen. Egal wie er es anstellte, am Samstag sollte es einfach nicht sein: Ferreiro drückte beide Augen zu und so verpasste Ramos auch seinen 20. Platzverweis.

Und sonst? Zehn Jahre ist es erst her, dass der FC Valencia mit dem Double aus Liga und UEFA-Cup-Sieg die spanische Fußballwelt auf den Kopf stellte. Das Mestalla war eine gefürchtete Festung.

Das ist wie gesagt erst zehn Jahre her, kommt einem aber vor wie 100. Die Xes haben inzwischen den Ruf eines Aufbaugegners, gelangen doch dem Tabellenkeller-Trio aus Real Valladolid (7 Spiele ohne Sieg), UD Almeria (10 Spiele ohne Sieg) und nun Getafe (15 Spiele ohne Sieg) die Wende in Valencia.

Da also ohnehin mit einer Niederlage zu rechnen war, konzentrierte man sich lieber auf Nebenschauplätze. Lisandro Lopez warf Jonas erbost den Ball dorthin, wo es ganz besonders weh tut. Borja trat dem theatralisch fallenden Stürmer im Rückwärtslaufen noch auf den Arm. Zufall oder böse Verschwörung?

Als Pedro Leon das 3:1 für Getafe erzielte und vor den Fans der Gastgeber jubelte, war alles vorbei. Mathieu tickte aus, verteilte Backpfeifen und sah Rot. Ein Fan zum Debakel-Spektakel: "Madre mia. Drei News zum Spiel und alles dreht sich nur um Polemik. Ist Valencia denn wirklich so schlecht?"

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