Die Suche nach der Fackelmann-Mütze

Von Frank Oschwald / Oliver Birkner
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Primera Division

Von Frank Oschwald

On fire des Spieltags: Es scheint so, als fühlte sich Lionel Messi persönlich angegriffen. Ganz tief drin. Seit Ronaldos Aussage, er wolle die gleiche Anzahl an Ballon d'Ors im Schrank haben wie der Argentinier, ist dieser wie ausgewechselt. Als wolle er sagen: Also gut, dann mach ich jetzt halt auch wieder ernst. Klar, wir kennen diese Aussage. Vom Freizeitkick, wenn man 0:5 hinten liegt und alle bereits nach dem nächsten Sauerstoffzelt Ausschau halten. Da sind die Aussagen inhaltsleer wie eine frisch geplünderte Keksdose. Anders bei Messi. La Pulga brannte am Wochenende gegen Eibar ein Solo in den Rasen, das sich gewaschen hatte. Weit in der eigenen Hälfte ging's los mit der Kugel. Auf dem rechten Flügel tänzelte er zwei Gegenspieler aus und zündete dann den Turbo. Gefühlt weitere drölf Gegenspieler konnten den Argentinier ebenfalls nicht aufhalten. Einen Fehler machte er dann allerdings dennoch. Als Messi am Strafraum ankam, leistete er sich den Fauxpas: Er spielte ab. Alles muss man selber machen. Zwei Buden, 2:0-Sieg, läuft. Wer nicht gesehen hat, wie Messi durch die Eibar-Abwehr rauschte, sollte sich dieses Video anschauen. Es sah so ähnlich aus.

On fire II des Spieltags: Wenn wir schon bei bärenstarken Auftritten sind, müssen wir natürlich auch noch ein Auge nach Madrid werfen. Dort schießt Alberto Bueno die ganze Liga kurz und klein. Durch die beiden Treffer gegen Granada erhöhte der Rayo-Stürmer sein Torekonto in 2015 auf neun Hütten und ist somit bester spanischer Torschütze in den großen europäischen Ligen. Eat this, Diego Costa! Was vielleicht noch spektakulärer ist: Erst 2013 kam der 26-Jährige zu Rayo und ist bereits jetzt der erfolgreichste Torjäger in der Liga­-Geschichte des Klubs.

Kurz noch ein Abstecher zu den Königlichen: Dort macht sich Cristiano Ronaldo offenbar langsam Sorgen um seine Torjägerkrone. Seit unglaublichen zwei Spielen sitzt der Portugiese nun schon wieder auf dem Trockenen. Und dann klauen ihm seine Teamkollegen auch noch die Tore. Locker chippte Benzema in der 18. Minute die Kugel von rechts in den Strafraum. Ronaldo setzte zum Seitfallzieher an, traf den Ball aber nicht wirklich, sodass Nikolaos Karabelas den Ball per Kopf noch von der Linie kratzen konnte. Als Bale dann den Abpraller über die Linie drückte, dachte CR7 nicht mal im Ansatz darüber, sich über die Führung zu freuen. Stattdessen stand er auf, drehte sich weg und hob den Arm, als wolle er sagen: "Ach, du Depp." Nur noch mal zur Sicherheit und fürs Verständnis: Ronaldo und Bale spielen im gleichen Team.

Algo mas? Wir wissen nicht ganz genau, was sie mit dem Stadion in Almeria machen. Was die Verantwortlichen da in die Luft blasen, sie in den Umkleidekabinen veranstalten oder in den Katakomben so aufhängen. Aber man bekommt das Gefühl nicht los, dass sie den Spielern in den letzten Partien dort einen Schubkarren voll Testosteron in die Venen pumpen und mit Stierblut einreiben. Wie auch immer. Die Spieler sind auf jeden Fall auf 180, wenn sie den Rasen betreten: In den letzten vier Spielen im Los Juegos del Mediterraneo gab's sechs Rote Karten.

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