Am Montag startet in Griechenland die U19-EM. Eines ist klar: Ein Blick gen Süden lohnt sich - nicht nur für Talent-Scouts. Denn zahlreiche Nachwuchskicker aus Europas Topligen zählen zu den aufstrebenden Stars und wollen auf internationaler Bühne ihr Profil schärfen. SPOX stellt sieben herausragende Youngsters vor.
imagoLucas Hernandez
Position: Innenverteidigung
Geboren: 14. Februar 1996
Nationalität: Frankreich
Mannschaft: Atletico Madrid B
"Lucas Hernandez wird in zwei oder drei Jahren in der Primera Division spielen. Er ist ein großartiger Spieler. Viele Menschen kennen ihn nicht, aber er wird bekannt werden und sehr wichtig für Atletico sein." Das sind die Worte, mit denen Lucas Hernandez in einem Artikel der Mundo Deportivo vorgestellt wird. Und in der Tat spricht einiges dafür, dass der 19-jährige Innenverteidiger bald den Durchbruch schafft.
Das Fußballspielen wurde Lucas, wie er als Fußballer genannt werden will, schon in die Wiege gelegt. Sein Vater, Jean Francois Hernandez, war selbst Profi und unter anderem bei Atletico Madrid aktiv. Lucas spielt seit 2007 für Colchoneros und ist mittlerweile eine feste Größe bei Atletico Madrid B in der Tercera Division.
Außerdem kann der junge Franzose auch schon Einsatzminuten in der Mannschaft von Diego Simeone vorweisen. In der Copa del Rey kam Hernandez bei drei Spielen zum Einsatz - inklusive 270 Minuten Spielzeit. Seinen bisher einzigen Einsatz in der Primera Division hatte er beim 4:1-Erfolg von Atletico über Athletic Bilbao, als er in der Schlussphase eingewechselt wurde. Angeblich soll Bayer Leverkusen die Fühler nach Hernandez ausgestreckt haben.
Der Franzose, der zusätzlich einen spanischen Pass besitzt, ist mit seinen 1,83 m vielleicht nicht der größte Innenverteidiger, aber dafür besticht er durch Aggressivität, eine gute Spieleröffnung und gilt als ein Führungsspieler im Kreise der U19. In der Qualifikation konnte er mit zwei Vorlagen glänzen.
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Seite 2: Kingsley Coman: Juves Messi
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Seite 4: Marko Kvasina: Der DFB-Schreck
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Seite 7: Jairo Riedewald: Mr Champions League
gettyKingsley Coman
Position: Hängende Spitze
Geboren: 13. Juni 1996
Nationalität: Frankreich
Mannschaft: Juventus Turin
Kingsley Koman gehört eindeutig zu den erfahrensten Spielern bei dieser EM. Abgesehen davon, dass der 19-Jährige schon fixer Bestandteil der U21 der Franzosen ist, hat der frühere PSG-Spieler auch schon einige Einsätze für Juventus Turin auf dem Buckel.
2014 wechselte der kleine, wendige Techniker, der in seinen Bewegungen und seiner Ballführung ansatzweise an Lionel Messi erinnert, für 750.000 Euro zu Juventus Turin. Dort zeigte sich auch schnell das Vertrauen von Max Allegri, der den Youngster insgesamt 20-mal aufs Feld schickte, davon fünfmal in der Startelf in der Serie A.
"Er hat das Potenzial zum Weltklasse-Spieler. Es gibt zwar noch vieles zu verbessern, aber er kann auf hohem Niveau schon mithalten", schwärmte Allegri über seinen ungeschliffenen Rohdiamanten. In der Tat gab ihm der Trainer der Bianconeri auch schon das Vertrauen in der Champions League, als es gegen Borussia Dortmund und im Finale gegen Barcelona für zwei Kurzeinsätze reichte.
In der Nationalmannschaft findet er sich nur noch selten im Kreise der U19 wieder, doch dieses Turnier könnte zur großen Bühne für Coman werden und ein weiteres Empfehlungsschreiben Richtung Turin darstellen. In der Quali hat er seine Wichtigkeit für die Mannschaft schon gezeigt: In einem Spiel erzielte er beide Tore beim 2:0-Sieg gegen Aserbaidschan.
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imagoMarco Asensio
Position: Offensives Mittelfeld
Geboren: 21. Januar 1996
Nationalität: Spanien
Mannschaft: Real Madrid
Marco Asensio haftet schon seit Kindestagen das Attribut Ausnahmetalent an. Und in letzten Saisons bewies er immer wieder, dass er diese Bezeichnung nicht umsonst trägt. "Es ist eine Freude, ihm zuzuschauen", hatte Vincente Del Bosque unlängst über die neue Hoffnung von Real Madrid gesagt. Das ist auch nachvollziehbar.
Wenn Asensio bei der Ballführung noch ein bisschen hölzern erscheint, sind sein First Touch und sein Passspiel von der Marke Extraklasse. Der Halb-Niederländer verfügt über eine herausragende Übersicht und kann sich auch bei Standards immer wieder in Szene setzen.
Bei seinem bisherigen Verein RCD Mallorca war Asensio unumstrittener Stammspieler, stand in 36 Spielen auf dem Platz und konnte in der Segunda Division letzte Saison mit sechs Toren und acht Vorlagen glänzen. "Er könnte der beste Spieler werden, den Mallorca jemals hervorgebracht hat.
In diesem Sommer wechselt Asensio für 3,5 Millionen Euro von den Mallorquinern in die Hauptstadt - eine beachtliche Summe für einen Teenager, der noch keinen Fuß auf einen La-Liga-Rasen gesetzt hat. Ein Empfehlungsschreiben für Rafa Benitez kann er schon bei diesem Turnier abgeben. Gut in die Mannschaft integriert ist er jedenfalls: In der Qualifikation erzielte er in sechs Spielen ein Tor und verbuchte zwei Vorlagen.
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gettyMarko Kvasina
Position: Mittelstürmer
Geboren: 20. Dezember 1996
Nationalität: Österreich
Mannschaft: FK Austria Wien
Von der Statur weist Marko Kvasina das Profil auf, was viele Trainer heutzutage nicht mehr in ihrer Mannschaft wollen: 1,94 m und schlaksig. Also ein Strafraumstürmer, der technisch wohl nicht besonders begabt ist.
Doch der Stürmer der Veilchen begeistert gerade deswegen die österreichische Fußballlandschaft. Sein Trainer im Nachwuchszentrum der Austria und "Jahrhundertstürmer" Andi Ogris beschreibt sein Talent folgendermaßen: "Der Marko hat alles, was einen richtigen Torjäger auszeichnet - er ist sehr beweglich, technisch sehr, sehr gut, ruhig vor dem Tor."
Fähigkeiten, die den jungen Österreicher mit kroatischen Wurzeln schon letzte Saison mit nicht einmal 18 Jahren einen Platz in der Profi-Mannschaft bescherten. Und die abgelaufene Spielzeit sollte auch zu seinem Durchbruch in Österreich führen: In 17 Spielen beziehungsweise nur 936 Einsatzminuten netzte Kvasina immerhin drei Mal ein und legte zwei Tore auf.
Doch auch die Nationalmannschaft weiß, was sie an ihrem Stürmer Nummer eins hat. In der Quali zur EM erzielte Kvasina in sechs Spielen fünf Treffer, zwei davon gegen die U19 des DFB. Sein früherer Trainer Ogris sieht eine strahlende Zukunft für seinen ehemaligen Schützling: "Ich bin überzeugt, dass Marko es schafft - er ist ein Ausnahme-Talent!"
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gettyRamil Sheydaev
Position: Mittelstümer
Geboren: 15. März 1996
Nationalität: Russland
Mannschaft: Zenit St. Petersburg
Der in Aserbaidschan geborene Sheydaev gehört zu den größten Sturmtalenten in Russland. Eindrucksvoll unter Beweis stellen, konnte er seine Fähigkeiten bei Qualifikation zur EM 2019 in Griechenland.
Der 19-Jährige von Zenit St. Petersburg schoss mit zehn Toren in den sechs Quali-Spielen seine Heimat quasi im Alleingang zur Endrunde und gehört auch dort zum absoluten Stamm der jungen Sbornaja.
Sheydaev gehört zur Gilde der mitspielenden Stürmer, ist körperlich robust, kopfballstark und vor allem das, was ihn zu einem Vollblutstürmer macht: torgefährlich. Er lässt sich gerne auf die Zehn zurückfallen, um so ins Spiel miteingebunden zu werden, aber dann trotzdem an vorderster Front zu knipsen.
Auch Zenit-Trainer Andre Villas-Boas ist das Talent nicht entgangen, sodass er ihm schon merhmals Spielzeit in der Premier Liga verschaffte: Bei fünf Einsätzen war der EM-Quali-Torschützenkönig insgesamt 68 Minuten auf dem Platz.
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gettyBilal Ould-Chikh
Position: Flügelspieler
Geboren: 28. Juli 1997
Nationalität: Niederlande
Mannschaft: Benfica Lissabon
Interesse von Manchester United, Bayern oder BVB, dazu der Spitzname "The next Arjen Robben" - Bilal Ould-Chikh ist in den Niederlanden und dem Rest von Europa kein Unbekannter mehr. Das Eigengewächs von Twente Enschede wird schon seit einiger Zeit mit seinem großen Vorbild verglichen und das auch zu Recht.
Ould-Chikhs Spielweise ähnelt in vielen Facetten der der Nummer 10 von Bayern München. Er ist schnell, trickreich, kommt bevorzugt über die rechte Seite und schließt oft mit seinem starken linken Fuß ab. "Arjen Robben ist mein großes Vorbild. Von ihm schaue ich mir viel ab", bestätigte er noch vor einem Jahr im SPOX-Interview.
Das Talent blieb nicht lange verborgen und neben den Interessenten aus England und Deutschland meldeten sich auch Mannschaften aus ganz Europa, um den erst 17-Jährigen unter Vertrag zu nehmen. Den Zuschlag für 1,5 Millionen erhielt schließlich kein Verein aus den ganz großen Ligen, sondern Benfica Lissabon, deren Förderung von Talenten auf dem ganzen Kontinent hoch angesehen ist.
Nun kann er seinem neuen Arbeitgeber beweisen, dass er eine gute Investition für die Zukunft ist. Ould-Chikh gehört zu den absoluten Leistungsträgern bei der U19-Nationalmannschaft. Auch bei Twente spielte er vorwiegend für die Profis in der Eredivisie und erzielte in 15 Spielen immerhin ein Tor. In der EM-Quali absolvierte er alle sechs Spiele. Dabei gelangen ihm ein Tor und zwei Vorlagen. Diese Form gilt es nun auf der großen Bühne zu bestätigen.
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Seite 7: Jairo Riedewald: Mr Champions League
gettyJairo Riedewald
Position: Innenverteidiger
Geboren: 09. September 1996
Nationalität: Niederlande
Mannschaft: Ajax Amsterdam
Der erfahrenste Spieler in dieser Runde ist mit einigem Abstand Jairo Riedewald. Das Top-Talent von Ajax Amsterdam steht nicht nur sehr hoch in der Gunst seines Klub-Trainers Frank de Boer, er erhält dazu auch noch häufig wichtige Spielzeit.
19 Spiele hat der sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld einsetzbare Riedewald in der Eredivisie auf dem Buckel. Sein Debüt in der Champions League gab er gegen niemand Geringeren als den späteren Sieger FC Barcelona.
"Im defensiven Mittelfeld zu spielen, ist sehr schwierig. Aber Jairo hat die nötige Qualität. Er ist agil, schnell und körperlich sehr stark. Er erinnert mich ein wenig an Frank Rijkaard", lobte ihn de Boer nach seinem Einsatz gegen Barcelona.
Der Vergleich kommt wahrscheinlich ein wenig früh, doch kann man die guten Ansätze bei Riedewald nicht übersehen. "Ich sehe mich zwar eher in der Innenverteidigung, aber es funktioniert auch im Mittelfeld sehr gut", erklärte der aufstrebende Star erst kürzlich. Das perfekte Umfeld findet er bei der Talentschmiede in Amsterdam sicherlich vor - es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Großen aus Europa anklopfen.
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