Doktorspiele mit angetackerten Körperteilen

Von Oliver Birkner / Frank Oschwald / Dominik Stenzel
Blitzlichter aus Europa: "Doktorspiele mit angetackerten Körperteilen"
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Primera Division

Von Frank Oschwald

Seitensprung des Spieltags: Also bitte, lieber Samir Nasri! Dass eine Klinik mit dem Namen "Drip Doctors" eine ganze LKW-Ladung Ärger bedeutet, hättest du dir ja an eineinhalb Händen abzählen können. Das klingt nach einem schäbigen Puff oder einem russischen Vorstadt-Klempner, aber doch nicht nach einer seriösen Institution. Das juckte den Franzosen allerdings nicht mal im Ansatz. Er ließ sich bei eben diesem Unternehmen eine Vitamin-Spritze ins Blut jagen, die ihn für die ganze Saison fit halten sollte. Die sexy Dame der Drip Doctors, die aussieht als würde sie für Drip Docters arbeiten und als hätte sie diverse Körperteile lediglich angetackert, postete nach der Kur für den Fußball-Profi natürlich ein Erinnerungsfoto via Twitter: "Wir versorgten Nasri mit einem Immunity IV Drip, um ihn in einem Top-Gesundheitszustand zu halten." Nasri ließ diese nette Grußbotschaft ganz im Stile eines echten Gentlemans natürlich nicht lange unbeantwortet. Nur wenige Minuten danach zwitscherte der Franzose vom offiziellen Account elegant, zuvorkommend und eloquent zurück. Und ergänzte die Geschichte, man will ja nichts auslassen, um eine nette Anekdote.

"Ihr habt mir ebenfalls einen kompletten sexuellen Service direkt danach gegeben. Also Leute, holt euch diesen Service! Diese Schlampe kommt und f**** euch in der gleichen Nacht. Das steht nicht auf deren Menü", fügte Nasri hinzu, machte im nächsten Satz noch eben kurzerhand mit seiner On-Off-Freundin Anara Schluss und ging weiter in die Details der nächtlichen Aktivitäten. Manch ein gewitzter Anhänger von Lenßen & Partner hat es vielleicht bereits erkannt: Natürlich wurde der Account des Franzosen gehackt. So einen Blödsinn würde doch nicht einmal dieser Kasper verzapfen. Darum ging es mit etwas Abstand dann allerdings auch nicht mehr. Denn wenige Tage später klopfte bei Nasri die Anti-Doping-Agentur WADA an. Er soll bei der Kur mit unerlaubten Mitteln behandelt worden sein. Eine Vier-Jahres-Sperre steht im Raum. Bizarr? Ja. Bizarrer ist jedoch, dass hinter dem Hackerangriff offenbar seine bessere Hälfte Anara - dann wohl doch eher Off- als On-Freundin - stehen soll. Wobei Hackerangriff vermutlich zu hoch gegriffen ist. Einlogg-Angriff trifft es wohl besser. Sie soll von der etwas anderen Behandlung Wind bekommen haben und beschuldigte Drip Doctor offiziell zudem via Instagram. Aber vielleicht wurde ja ihr Account auch gehackt? Ach komm ey, was wissen denn wir!?

Suff des Spieltags: Von einem Skandal-Profi zum nächsten! Toni Kroos, dieser raubürstige Deutsche, der immer wieder mit seinen krass provozierenden Aussagen und seinen privaten Eskalationen die Diven um Gerard Pique und Co. in seinen kilometerweiten Schatten stellt, hat mal wieder (!) zugeschlagen. Es war Silvester, kurz vor Mitternacht: Vermutlich, anders können wir es uns bei seinem kratzigen Charakter nicht erklären, schlürfte Kroos aus einem Bauchnabel gerade Champagner, als er via Twitter eine Botschaft an alle Brasilianer schickte. "Frohes Jahr 2017!!", schrieb er scheinbar harmlos. Allerdings ersetzte er die Zahlen 1 und 7 mit der deutschen und der brasilianischen Fahne und erinnerte damit an die WM 2014. Dieser Schlingel! Aber vom German Bad Ass sind wir es ja nicht anders gewohnt. Der Tweet zog eine Welle der Empörung nach sich. Nicht nur Ronaldo, also der Dickere der Beiden, antwortete auf die Entgleisung. Auch innerhalb des Real-Teams wurde der Deutsche zum Mobbing-Opfer. "Frohes neues Jahr an alle, viel Gesundheit und RESPEKT für andere", twitterte Marcelo. Und James Rodriguez - Achtung vor investigativem Journalismus in Reinform - drückte beim Post von User "dharinea" auf "Gefällt mir". Inhalt: "Fick dich". Ach Toni, du und deine unzähligen Skandale. Muss das sein?

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Algo mas? Den meisten Kreisliga-Kickern treiben die purpurblassen Kickstiefel eines manchen Profis noch immer Tränen in die Augen. Und Ronaldo, also der etwas Dünnere der Beiden, trägt aktuell und auch in Zukunft nicht zu einer Verbesserung dieses Dramas bei. Denn Herr CR7 will auf dem Sportplatz keine schwarzen Schuhe tragen, verriet der Vizepräsident seines Ausrüsters: "Jeder Spieler hat seine Lieblingsfarbe und es wurde wissenschaftlich bewiesen, dass die Farbe der Schuhe bestimmte Neurone im Gehirn des Spielers aktiviert. Wenn du dich besser fühlst, spielst du besser. Cristiano Ronaldo zum Beispiel mag keine schwarzen Schuhe, weil er sagt, sie würden langsam aussehen, und er will sich auf dem Platz schnell fühlen", erklärte Max, höhö, Blau.