Premier League
Von Frank Oschwald
Arsene des Spieltags: Der gute Arsene Wenger macht es sich hier und da aber auch ein wenig einfach. Dem peitschenden Gegenwind sämtlicher Fans, die hauptsächlich seine Transferpolitik kritisieren, weicht er gekonnt aus. Erst bei der Pressekonferenz vor dem Chelsea-Spiel wurde der Franzose gefragt, warum Arsenal denn eigentlich nicht N'Golo Kante holte. Der sei doch super, so die allgemeine Meinung. Da hätten ja auch die Gunners mal auf die Idee kommen können. Wenger, der alte Fuchs, antwortete gekonnt: "Das haben wir schon mehrfach probiert. Es hat leider nicht funktioniert." Hört sich zunächst nach einer logischen Erklärung an. Wühlt man allerdings etwas in der Vergangenheit, scheint Wenger dieses Argument dann doch etwas häufiger zu verwenden. Unter anderem wollte er - kein Witz - folgende Spieler verpflichten: Cristiano Ronaldo, Zlatan Ibrahimovic, Didier Drogba, Yaya Toure, Samuel Eto'o, Joey Barton, Petr Cech, Juan Mata, Claude Makelele, Xabi Alonso. Arsene, so geht das nun auch nicht. Du kannst die Jungs nicht groß aufzocken lassen und im Nachhinein sagen: "Aaaah. Den wollten wir auch haben." Das ging vielleicht mal im Deutsch-Unterricht.
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Der umgarnte N'Golo Kante brachte indes Licht ins Dunkel um eine der meist diskutierten Fragen der Biologie. Auf der Insel kochten zuletzt die Gerüchte hoch: "75 Prozent der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Die anderen mit N'Golo Kante", hieß es immer wieder. Der Franzose antwortete dazu auf Social Media: "Es gibt doch mehr als Fußball. Wichtigere Dinge bedecken die Erde", schrieb Kante. Ein Dementi sieht anders aus.
Like des Spieltags: Bitte, lieber Social-Media-Gott! Lass Facebook, Twitter, Whatsapp und dieses ganze andere Gerümpel nienienie aussterben. Wir wüssten ja dann gar nicht mehr, über was wir Woche für Woche in den Blitzlichtern schreiben sollen. Wenn sie den Fußball einstellen würden, wäre das vergleichsweise harmlos. Die zuckerbergschen Jünger liefern uns im Minutentakt neue amüsante Geschichten. Jüngster Vorlagengeber: Alex Oxlade-Chamberlain. Der Brite checkte nach der bitteren 1:3-Pleite gegen Chelsea, was auf diversen Kanälen abging. Unter anderem war dort ein Post "Wenger muss gehen". Das sah The Ox offenbar ähnlich und drückte mal eben flugs "Gefällt mir". Seine 2,2 Millionen Follower registrierten die Reaktion und amüsierten sich köstlich. Arsenal selbst fand die Aktion des - sagen wir mal - meinungsstarken Kickers nicht wirklich geil. Wenig später kam jedoch direkt die Entschuldigung. Er habe den Tweet lediglich "aus Versehen" gelikt. "Ich wollte diesen Post natürlich nicht liken. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass ich es getan habe", so Oxlade-Chamberlain. Ah! Ach so! Aus Versehen! Na dann kann er dafür ja gar nichts.
Tipps könnte er sich in Zukunft vielleicht bei Victor Anichebe holen. Denn der hat das mit Social Media voll im Griff. Der Nigerianer wollte sich bei seinen zahlreichen Fans mal wieder für den grandiosen Support bedanken. Zeit für diesen Bullshit hatte er allerdings nicht. Deshalb schrieb er einem Mitglied seiner Family: "Schreibt einfach etwas in die Richtung: Großer Support gestern und starkes Spiel." Die Family fackelte nicht lange und setzte wie befohlen folgenden Tweet ab: "Schreibt einfach etwas in die Richtung: Großer Support gestern und starkes Spiel." Wenig später wurde der Tweet gelöscht und Anichebe entschuldigte sich bei seinen Fans.
Anything else: Abschließend ist es unsere verdammte Pflicht, uns vor einem der ganz großen Schwergewichte der letzten Jahre zu verabschieden: Frank Lampard verkündete unter der Woche sein Karriereende. 609 Premier-League-Spiele (Platz drei in der ewigen Rangliste), 429 Spiele für Chelsea (nur fünf Spieler machten mehr Spiele für einen einzigen Klub), 177 Tore in der Premier League (Platz vier) und 102 Vorlagen (Platz zwei). Wir könnten bis morgen weitermachen. Farewell Frank Lampard!